Brasilien – Bericht von Bernd

Sehr geehrte Rotarier/innen, Roteracter/innen, Damen, Herren, Leser/innen, es ist mal wieder an der Zeit für einen Bericht von mir hier aus Brasilien.

Es ist nun schon April und ich bin eigentlich schon fast wieder zu Hause in Deutschland. In den letzten Monate ist mir und hier so einiges passiert, wie zum Beispiel der Jahreswechsel, der Familienwechsel, Carneval und noch ein paar Kleinigkeiten mehr. Bevor ich mit dem Berichten anfange, möchte ich eigentlich nur noch sagen das es mir hier wirklich sehr gut geht und ich eigentlich auch etwas traurig bin das mein Austauschjahr bald wieder zu Ende ist, und ich bald wieder zurück nach Deutschland muss!!! Ich habe mich hier schon so richtig eingelebt, ich meine, ich fühle mich hier nicht mehr als Austauschschüler. Ich lebe hier in meiner jetztigen Familie fast genauso, wie als wäre ich in meiner Familie in Deutschland. Meine Familie hier sieht mich als eigenen Sohn, was ich ganz gut finde, weil das macht mir das Leben hier um einiges leichter

Also mache ich gleich mit dem Familienwechsel weiter.
Die Planung mit meinem Familienwechsel stand eigentlich schon sehr lange an, da ich Anfangs einige Probleme mit meiner ersten Familie hatte. Was sich aber glücklicher Weise nach einiger Zeit wieder gelegt hat.

Es war nun an der Zeit das die ersten 5 Monate zu Ende gingen und ich hatte nun die Möglichkeit die Familie zu wechseln. Es war für mich nicht wirklich einfach, weil ich mich jetzt mit meiner ersten Familie echt super verstehe (fragt mich bitte niemand woran das liegt, aber ich weis das ich sehr froh darüber bin). Anderenfalls bin ich aber auch sehr glücklich in meiner neuen (Gast-) Familie zu sein. In meiner jetztigen Familie fühle ich mich richtig wie in einer Familie. Jetzt werde sich manche fragen woran kann das nur liegen???? Ich moechte Ihnen liebe Leser/innen diese Frage beantworten. Es liegt daran, dass ich in meiner ersten Familie zwar beide Elternteile hatten, sie aber getrennt gelebt haben. Das heisst: Ich habe in meiner ersten Familie nur mit meiner Mutti, meiner Schwester und meinen 2 Brüdern zusammen gelebt. Wie ist das Verhältniss zu meinem ersten Vater? Wir haben eigentlich ein sehr gutes und nettes Verhältnis zu einander.

Seit dem ich meine Familie gewechselt habe, hat sich die Beziehung zwischen meiner ersten Familie und mir eigentlich nur noch verbessert. Ich versuche sie regelmässig zu besuchen, was mir eigentlich auch sehr gut gelingt, das liegt daran das ich mich mit einem meiner Brüder ganz gut verstehe und wir regelmässig etwas zusammen unternehmen.

Mit meiner jetztigen Familie komme ich echt super gut aus. Ich lebe zusammen mit meiner „zweiten“ Mutter, meinem „zweiten“ Vater und noch zwei Brüdern. Ich verstehe mich mit allen sehr gut und unsere Beziehung zueinander ist echt klasse. Mit einem meiner Brüder gehe ich zusammen in die selbe Klasse, was ich sehr gut finde, er hat mir den Einstieg in die Schule um einiges erleichtert.

Es wird mir nicht wirtklich leicht fallen mich von meinen Familien hier zu trennen. Sie sind für mich wie meine leiblichen Familien, ich weis es gibt Unterschiede, aber im Grossen und Ganzen fühle ich so und ich denke, das ist das einzige was zählt!

Also noch mal zusammengefasst habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu beiden meiner Familien. Sie sind für mich da und ich für sie.
So viel zum Thema Familie.

Zum Thema Jahreswechsel:

Wie und wo habe ich meinen Jahreswechsel verbracht???

Es war zwischen Weihnachten und Neujahr, als meine Familie (meine erste), meine Freunde und ich über das Verbringen das Jahreswechsels nachgedacht haben. Als erstes mussten wir uns über ein Ort einig werden, was für uns nicht wirklich ein Problem war. Wir waren uns alle einig, das wir unser Silvester am Strand verbringen wollten. Also beschlossen wir dann, das wir nach Rio de Janeiro fahren würden. Wir waren uns einig das wir ein paar Tagen eher fahren würden, um an den bekannten Stränden Ipanema, Copacabana und Barra noch etwas Sonne zu tanken.

Es war nun endlich so weit, und es war der 29.12.2004, der Tag an dem wir nach Rio de Janeiro fuhren.
Wir hatten bis ein Tag zu vor ein kleines Problem, was uns bis dahin auch nicht wirklich bewusst war, war das wir 7 Personen waren und wir nur ein Auto hatten. Hum… was jetzt?… Mein Bruder Bruno wusste das ich lieber 20 Stunden mit dem Bus fahren würde als das ich mich in ein Auto mit weiteren 4 Personen fuer 20 Stunden setzen würde. Also beschlossen Bruno und ich mit dem Bus zu fahren. Kurz entschlossen fuhren Bruno und ich zum Busbahnhof um die Bustickets zu kaufen. Ich war ganz froh mit Bruno im Bus zu fahren.

Wenig später wieder zu Hause angekommen klingelte das Telefon, es war die Mutter von einer guten Freundin von uns. Sie hatte das Anliegen, dass ihre Tochter bitte mit dem Bus fahren soll. Bruno und ich sahen uns etwas unentschlossen an, weil wir uns eigentlich ziemlich sicher das wir beide mit dem Bus fahren wuerden. Was nun? Hum…

Da keiner von uns wirklich mit dem Auto fahren wollte, mussten wir uns irgendwie einig werden. Da ich unbedingt mit dem Bus fahren wollte, hat Bruno dann gesagt das es für ihn ok wäre wenn er mit dem Auto mitfahren würde. Ich war natürlich glücklich über diese Entscheidung. Also fuhr ich dann letztendlich mit unserer Freundin 🙂

29.12.2004 um 3.00 Uhr am Morgen… ich sass in dieser Nacht vor dem Fehrnseher, wir hatten nähmlich ein kleines Problem, wir hatten nicht genügend Betten für alle,da alle die mit im Auto fuhren bei uns geschlafen hatten. Also beschloss ich zu warten bis die anderen abfuhren.

Es war nun so weit und es war 3 Uhr als ich beschloss die anderen zu wecken.
Etwa eine halbe Stunde später sasen dann alle die im Auto die mit dem Auto fahren sollten. Ich war dann alleine zu Hause und hatte dann auch ein Bett zum schlafen.

Spaeter gegen 12.00 Uhr bin ich dann aufgestanden um meine Sachen zu packen. Ich sollte noch ein paar Sachen für meine Familie einpacken, weil die Wäsche bis ein Tag zufuhr noch nass war.

Es ist nun schon gegen 15:00 Uhr als es an der Tür klingelte und Barbará (Freundin) mit ihrer Mutter vor der Tür stand um mich abzuholen.
Etwa eine halbe Stunde später sind wir dann am Busbahnhof angekommen. Es war nun endlich so weit und es ging nach Rio de Janeiro……
Die Busfahrt wird für Sie und euch nicht weiter interresant sein. Ich kann Ihnen und euch aber sagen das es für mich eine Unvergessliche Fahrt war.

Am nächsten Tag gegen Mittag sind wir dann in Rio de Janeiro angekommen. Meine Mutter und mein Bruder Bruno warteten auf dem Busbahnhof schon auf uns. Es ging als nächstes zu der Wohnung in der wir übernachten würden. Da ich sehr müde war habe ich mich erst mal schlafen gelegt…

Nach dem ich dann wieder aufgewacht war, sind wir dann noch an den Strand gegangen. An den Strand gingen wir jeden Tag, was ich persönlich sehr gut fand. Da konnte meine weisse Haut noch etwas von der Sonne mitnehmen. 🙂

Es ist nun schon der 31.Dezember. An diesem Tag hiess es zeitig aufstehen, denn es gab viel zu tun, das Haus musste sauber gemacht werden und jemand musste das Essen einkaufen und dann zubereiten. Jeder hatte seine Aufgabe oder es wurde in Gruppen gearbeitet. Auch ich durfte mit helfen, ich habe mich mit um das Essen gekümmert.

Als das dann alles am frühen Abend fertig war, durften wir dann auch essen. Es gab „Arroz com Strogonoff “ ( Reis mit Geschnetzeltem und das alles in leckerer Sahne sosse).
Nach dem Essen ging es dann daran sich fertig für den Abend zu machen.
Hier in Brasilien ist es traditionell so, das man sich zu Silvester mit weisser Kleidung einkleidet.
Ungefähr 1 Stunde später waren dann alle fertig. Nun war es endlich so weit und wir konnten starten. Wir beschlossen unser Neujahr am Strand COPACABANA zu verbringen. Also gingen wir wie gesagt zum Strand. Mittler Weile ist es jetzt schon 11 Uhr und es ist nur noch eine Stunde bis zum Jahreswechsel. Wir kauften nun noch 2 Flaschen Sekt und dann setzten wir uns an den Strand und warteten….

10,9,8……3,2,1,0 BOOOOOOOOOOOOM, Feliz Ano Novo, es war einfach grossartig. Das Feuerwerk war das grösste das ich bis jetzt in meinem Leben gesehen habe. Fast alle wurfen Blumen ins Wasser, es sah einfach traumhaft aus. Das ist ein Ereigniss das ich nicht in Worte fassen kann, es war einfach klasse.
Silvester am Strand und hier in Brasilien war für mich etwas ganz Besonderes.
Es sind Eindrücke, Ereignisse und Gefühle die man nicht erzählen oder aufschreiben kann. Man sollte es mal erlebt haben.

Nach dem ganzen, für mich besonderes Ereigniss, bin ich dann mit meinen Freunden noch etwas rumgezogen. Gegen 6.00 Uhr waren wir dann wieder zu Hause. Diese Nacht ist eine der Nächte die ich nie in meinem Leben vergessen werde. In der Nacht sind mir so viele noch so viele andere schöne Dinge passiert. ( Werde ich hier nicht erzählen, ich bitte um Verständniss).
Das war im Grossen und Ganzen mein Jahreswechsel.

Mittlerweile ist Februar und es ist Zeit für….. Carneval!!!!
Da ich hier in Brasilien bin, habe ich mir vorgenommen,das ich mein Carneval in einer bekannten Stadt verbringen möchte.

Rio de Janeiro, die Stadt, die Weltweit für ihren Carneval bekannt ist. Ich dachte mir dann, das Rio de Janeiro eigentlich jeder kennt. Also beschloss meine Familie und ich nach Porto Seguro zu fahren.

Das gute ist das die Brasilianer in der Zeit des Carnevals nicht arbeiten oder in Schule müssen. Das heist man hat dann Zeit auch mal in eine andere Stadt zu fahren.

Es war nun endlich so weit, der 5 Februar, der Tag an dem ich mit meiner Familie ( schon 2te Gastfamilie) nach Porto Seguro fuhr.
An diesem Tag fuhren wir um 4 Uhr am Morgen los. Weil die Fahrt ca. 1600km betrug (eine Strecke) beschlossen wir die Tour am zwei Tagen zurückzulegen.
Am Anfang dachte ich mir es wird eine ewig lange Fahrt. War es am Ende aber doch nicht.

Es lag daran, das ich auf dem Weg bis nach Porto Seguro so viel gesehen habe. Es war sehr eindrucksvoll, wenn man eine Strasse langfährt und man links, rechts, hinten und vorne nur grüne Felder und Flächen sieht. Wenn man dann dazu noch einen strahlend blauen Himmel hat, dann ist die Reise recht angenehm und macht auch mehr Spass als bei Regen.

Am Abend dann in einem Hotel angekommen, haben wir uns noch etwas an den dortigen Swimmengpool gelegt danach gab es noch Abendessen und dann sind wir alle ins Bett gegengen.
Am nächsten Morgen ging es wieder um 5 Uhr los. Wir hatten noch eine halbe Tagestour vor uns.
Später dann in Trancoso (Porto Seguro) angekommen, gab es dann erst mal Mittag. Wir hatten seit dem Frühstück nichts mehr gegessen und waren daher sehr hungrig.
Nach dem Essen ging es dann noch an den Strand. wo wir den Rest des Tages verbrachten.
Dann gab es Abendessen und wir gingen schlafen.
Ich bitte um Verständniss wenn ich nicht jeden Tag einzeln beschreiben.
Es war nun der Tag gekommen an dem wir uns entschieden unsere Nacht mit Carneval zu verbringen. Unser Tag war normal. Wir verbrangen ihn am Strand.
Am Abend jedoch sind wir dann nach Porto Seguro gefahren um uns am Carneval zu beteiligen.

In Porto Seguro angekommen haben wir uns dann in die Menschenmengen gestürmt. Es war anders als es jeder aus dem Fernseher aus Rio de Janeiro kennt. Ich bin auch mit der Vorstellung aus dem Fernseher dahin gefahren. Aber es war anders. Ich weiß nicht wie man es beschreiben soll aber es war klasse. Es war einfach grossartig, bis zu dem Zeitpunkt als es anfing mit regnen. Es regnete so stark das wir uns entschlossen wieder nach Hause zu fahren.

Als wir dann in unserer Unterkunft angekommen waren gab es schlagartig einen strahlend blauen Sternenhimmel.
Das war mein Carneval in dieser Nacht. Die andere Tage haben wir am Strand verbracht.
Einge Tage später ging es dann wieder nach Hause. Die Heimfahrt war eignetlich genauso wie die Hinfahrt.
Diese Ereignisse (Neujahr und Carneval) sind einfach schwer zubeschreiben.
Es gibt hier noch einige Sachen die mir noch so passiert sind aber für Sie und Euch nicht weiter interessant sind.

Ich denke das wars erstmal für dieses Quartal oder sollte ich besser sagen das ist der Letzte Bericht den ich geschrieben haben…..
Ich denke es wird noch einen Bericht geben wenn ich wieder in Deutschland bin.
Also ich hoffe Ihr und Sie hatten Spass beim lesen, wenn es noch Fragen gibt dann schreiben Sie mir bitte eine E-mail.
Ich hoffe das ich alle wieder munter und gesund wieder sehen wenn ich wieder da bin?!!!
Für die, die es noch nicht wissen, ich werde mein Austauschjahr am 25.Juli beenden und dem zu Folge werde ich am 26.Juli wieder in Deutschland sein.

Also bis dahin wünsche ich allen Alles Gute.

Mit freundlichen Grüssen

Bernd Wiesner

 

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