Thailand – Ein letztes Wort von Maria

Nach langer Zeit schreibe ich heute die letzte Report-Mail. Meine Zeit hier geht langsam zu Ende und ich muss jede Sekunde nutzen.

Am 19. Juli kommen meine ELtern und mein Bruder mich hier besuchen. Ich werde sie durch meine 2. Heimant führen und dann fliegen wir am 6. August zusammen zurück, so dass wir den Dresdner Flughafen am 7. August um 8.55 erreichen werden. Die Zeit vergeht seit einem halben Jahr schon viel zu schnell. Trotzdem bin ich aber schon sehr gespannt, meine alte Heimat, Freunde und Familie wiederzusehen.

Was habe ich in der letzten Zeit also so angestellt?
Ende April hatten wir unsere letze Rotaryfahrt in den Süden, wo wir uns neben Schwimmen, Tauchen und anderen Vergnügungen auch die Tsunamiopfer- Dörfer angeschaut haben. Die Verwüstung war immer noch gut sichtbar, auch wenn schon sehr viel gemacht worden ist. Auch wir haben etwas geholfen, als wir dort waren. Rotary hat ganze Doerfer aufgebaut. Einfach, aber es ist ein Dach über dem Kopf. Ich kann meine Eindrücke gar nicht wiedergeben, man muss Fotos sehen. Und selbst daraus ist es nicht wirklich ersichtlich. Die Menschen dort sind wirklich tapfer.
Nach dem Trip hieß es Abschied nehmen von allen Freunden, die man so liebgewonnen hat. Das war ziemlich schwer.

Als ich zu Hause angekommen bin, habe ich gleich meine Familie zum letzten Mal gewechselt. Ich kannte diese schon länger, da mein Oldie da gewohnt hat und ich sie öfters besucht habe. Allerdings vermisse ich meine beiden anderen Familien ziemlich, da beide Elternteile hier immer auf Arbeit sind und meine beiden Geschwister in einer anderen Stadt lernen. Also bin ich immer alleine mit meinem Hausmädchen. Aber das macht nichts, da ich vormittags in der Schule und nachmittags im Krankenhaus zum Massieren lernen gehe. Abends gehe ich öfters zu meiner 2. Familie, um Kochen zu lernen, was sehr viel Spaß macht.

Gegen Ende Mai hat meine Gastschwester mich und meine beste Freundin (Kanadierin) zu einer Tour durch den Sueden mitgenomme, was sehr schön war. Weg von Touristen, rein ins Thaileben. Da wir die Sprache sprechen gab es auch keine Probleme und überall wurden wir mit größter Gastfreundschaft empfangen. Wieder zu Hause brachen meine letzten 2 Schulwochen an, in denen ich neue Freunde finden musste, da ich vergangenes Schuljahr in der Abschlussklasse gelernt habe und meine Freunde größtenteils in Bangkok und Umgebung sind. Aber das ist in diesem Land kein Problem. Nach diesen 2 Wochen hatte ich meinen letzten Schultag, was heißt, dass ich eine Abschlussrede vor der ganzen Schule halten musste und sehr viele Blumensträusse und Geschenke von Leuten erhalten habe, die ich nicht mal kannte. (Meine Schule hat 3000 Schüler und 100 Lehrer und alle sehen gleich aus…).

Nach den ganzen Reisen mit Austauschschülern war es wirklich schön, wieder in das Thaileben zurückzukehren. Ein einfaches Leben so voller Freundlichkeit. Ich bin ziemlich schlecht mit Worten im Moment, ich wünschte, ich könnte es besser beschreiben. Man muss es einfach gesehen haben! Ich habe meine ersten beiden Famileien öfters besucht, hab Tagesausflüge mit ihnen gemacht und so viel Spaß gehabt. Ich habe meine Massagekurse abgeschlossen und meine Kochkünste weiterentwickelt.

Dann brach eine andere Zeit an: Die Zeit der Abschiede. Wir sind nach Bangkok gefahren, um viele unserer Freunde zum Flughafen zu schaffen und sie ein letztes Mal zu sehen. Bangkok ist so anders als SiSaKet, wo ich lebe. Alles ist viel zu modern und dem Westen angepasst. Alles kostet viel zu viel Geld 😉 Aber es ist trotzdem eine gute Erfahrung.

Anfang Juli hat die Kanadierin dann Besuch von ihrer besten Freundin mit Mom aus Kanada bekommen und wir beide haben sie etwas durch Bangkok gefuehrt. Ich bin aber eher wieder in meine Stadt zurückgekehrt, um die letzen Vorbereitungen für das Kommen meiner Familie zu treffen.

Letztes Wochenende war meine letzte Rotaryveranstaltung: Ein großes Fest (20 Jahre Rotary Kantharalak, meiner Stadt), zu dem Clubs aus 10 Provinzen eingeladen waren, sowie der Rotarypräsident von Thailand. Ich habe kurz vorher noch Thaitanzen gelernt, was gar nicht so leicht ist, ein Kleid und Make Up bekommen und meinen Club präsentiert. Es war ein gelungener Abschied.

Und schon ist es soweit: Morgen kommen meine Eltern! Ich werde sie fast 3 Wochen lang durch meine Heimat und meine Erfahrungen führen. Ich hoffe,dass sie meine Erzählungen besser verstehen werden, wenn sie alles sehen. Gerade in einem Land wie Thailand, was soooooo unglaublich anders ist.

Wenn ich auf mein Jahr zurückblicke, kann ich sagen, ich bin froh, nicht nach Australien oder eines meine anderen Wunschländer geflogen zu sein. Thailand hat etwas so Magisches durch die Einfachheit und die Lebensweise der Leute. Ausserdem habe ich hier auch mein Englisch verbessern können und zusätzlich noch eine ganz andere Sprache gelernt. Ich bin so froh über alles, was dieses Jahr mir gebracht hat und ich bin sicher, dass ich es in der Zukunft anwenden werde. Vielen, vielen Dank für die Möglichkeit, die Rotary mir offenbart hat!!!! Ich kann Rotary gar nicht genug danken und nur sagen, macht weiter so! Ermutigt die Kinder, auch in exotische Laender zu gehen, auch wenn es etwas schwerer sein mag.

Ich werde eine Bilder CD schicken, wenn ich wieder zu Hause bin.
Bis dahin liebe Grüße! Ihre Maria Samuel aus Thailand

by Maria Samuel

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