USA – 2. Bericht von Nicholas

Hi!
Allerbeste Gruesse aus Philadelphia!
Nachdem ich letzte Woche meine exams in der Schule geschrieben habe, habe ich mit ueberraschung aber auch mit Erschrecken festgestellt, dass es schon wieder laengst Zeit fuer einen zweiten Bericht ist. Die Zeit vergeht echt erschreckend schnell. Vielleicht liegt es daran, dass ich es hier so geniesse und so viele coole Sachen mache.

Meine letzten zweieinhalb Monate waren sehr busy. Alles fing mit meinem Familienwechsel an. Obwohl meine alte Gastfamilie schon sehr gut war muss ich sagen, dass diese Familie einfach nur der Hammer und das Beste fuer einen Austauschschueler ist. Ich habe nun vier Geschwister. Zwei seniors in high school, Meghan and Matthew, einen 8. klaessler, Dan und natuerlich Luke, der drei Jahre alt ist. Mit meinen Gasteltern ergibt es eine recht chaotische Familie aber ich geniesse es komplett. Es gibt keinen Tag in der Woche, der langweilig in diesem Haus vergeht und es herrscht immer action. Schon seit dem ersten Tag,den ich hier lebe fuehle ich mich als vollwertiges Familienmitglied und ich fuehle mich wie Zuhause. Das ist glaube ich das Beste, was mir passieren konnte. Etwas anderes was mir auch sehr an dieser Familie gefaellt ist die Wohlage. Ich wohne fast direkt gegenueber von meiner Highschool. Das macht mich sehr selbststaendig, da ich immer nach Unerrichtsschluss so lange in der Schule bleiben kann, wie ich will. Das ist nicht selbstverstaendlich, da man hier in den USA, besonders in den Suburbs keine oeffentliche Verkehrsmittel kennt. Dann heisst es, entweder man kann autofahren und hat ein Auto, oder man kann es nicht und ist total abhaengig von den Eltern oder eben jemandem der einem ein ride nach Hause geben kann. Diese Freiheit, die ich von Dresden kenne, sich einfach in den Bus oder die Bahn zu setzen und selbststaendig zu sein war und ist etwas, dass ich doch sehr von Deutschland vermisse. Aber, wie gesagt, dieses Problem habe ich im Moment nicht mehr.

Da ich leider in keinem Wintersportteam bin, musste ich einen anderen Weg finden, meinen Sport zu machen. Deshalb gehe ich jetzt eigentlich jeden Tag nach der Schule laufen oder in den schulischen Fitnesscenter. Auf jeden Fall muss man hier eine Menge Sport machen, da man doch schon ganzschoen amerikanisch isst, hier in America. Sehr sehr viel Sodas, fast food und natuerlich jede menge Snacks. Da ist es dann auch kein Wunder, dass man hier viele Uebergewichtige Leute sieht. Aber, ich vermisse es sehr in einem Team zu sein und kann es gar nicht erwarten, in ein paar Wochen mit der Tennis season zu beginnen.

In den letzten Monaten bin ich auch jede Menge gereist. Ich war in New York City, Boston, habe Brown University besucht und werde bald nach Washington D.C. fahren(das wird besonders cool werden, da meine Gastfamilie mit dem head of security im Weissen Haus befreundet ist und wir so eine privat tour bekommen!!!!). Ich bin echt uebergluecklich, dass ich hier in Philadelphia wohne, sodass ich all diese Weltberuehmten Staedte ohne grosse Schwierigkeiten besuchen kann. Auf jeden Fall kann man die Eindruecke von diesen Staedten kaum beschreiben. Man muss es einfach erleben. New York, die Stadt mit den unendlich vielen skylinern und Boston, eine der aeltesten Stadte Americas, mit einem Stadtzentrum, das mich sehr an europaeische Städte erinnert.

Obwohl man hier in der Schule keine Winterferien wie in Deutschland hat, bekomme ich doch meine holidays. Meine Gastfamilie wird mich mit auf ihren Floridaurlaub nehmen. Ich kann es gar nicht mehr erwarten und zaehle die Tage der verbleibenden Woche runter. Glueklicher kann man mit seirer Familie glaube ich nicht sein. Was natuerlich auf keinen Fall in meinem Bericht fehlen darf ist, wie ich hier Weihnachten und New Years Eve verbracht habe.
Zu Weihnachten muss man sagen, dass ich schon ein bisschen die heimische Version vermisst habe. Hier ist alles viel kuerzer. Am vierunzwanzigsten bin ich mit meiner Familie zur Mitternachtsmesse gegangen, und danach, haben wir dann unsere Geschenke unter dem festlich geschmueckten, aber immernoch gefakten Christbaum ausgepackt. Ich war riesig ueberrascht, wie viele Geschenke un d nicht nur Kleinigkeiten ich bekommen habe. Hab mich riesig gefreut. Dann am fuenfunzwanzigsten, dem eigentlichen Weihnachtstag haben wir Sachen mit der Familie gemacht und viel und gut gegessen. Aber dann war alles vorbei. So frueh, wie die Geschaefte hier ihre Weihnachtsbeleuchtung angebracht haben, so schnell war sie auch wieder aus den Schaufenstern verschwunden. Am 26. war hier Weihnachten schon wieder vorbei.

Silvester wird hier auch ganz anders gefeiert, viel schlichter. In Deutschland ist es alles nur eine grosse party mit Knallern, Raketen und Feeuerwerken. Hier war es viel ruhiger, was mich ehrlicherweise ein wenig ueberrascht hat. Feuerwerke und knaller hatte niemand, nur die gaaanz grossen Parties. Wir sind einfach alle zusammengekommen und haben in einer richtig netten Runde gefeiert.

Mit den Austauschschuelern und dem ganzen Rotary District habe ich immer so einmal im Monat ein Treffen. Diese Treffen sind immer unterschiedlich un dbedeuten immer eine Menge fun. So sind wir zum beispiel letztes Wochenende skifahren gegangen. Das war natuerlich kein richtiges skifahren, das wir von den Alpen kennen, nein, sowas hat man hier in Pennsylvania nicht. Es war mehr ein Huegel als ein Berg. Aber es war trotzdem sehr lustig und ich habe die gelegenheit genutzt und einen Snowboardkurs genommen. Nun kann ich also auch kind of snowbording but only a kind of 🙂

Mit der Schule laeuft alles, es ist nicht zu schwierig und ich geniesse es ein Austauschschueler zu sein. Mein English ist nun pretty very good und ich hoffe, dass ich bis zum ende des Jahres meinen Accent irgendwann verlieren werde, wenigstens ein bisschen.
Mit meinem Host Rotary Club habe ich ein sehr gutes Verhaeltnis, der Clubpresident ist mein bester Freund und er nimmt mich mit zu Football spielen, original Philadelphia cheese steaks und allem was dazu gehoert.

Ich bin gerade am ueberlegen was ich noch schreiben koennte. Natuerlich ist mir viel durch den Kopf gegangen, aber das waere alles viel zu viel zum schreiben gewesen. ich glaube ich kann es zusammenfassen: Wenn ich an meinen Rueckflug denke (und die Zeit ist dafuer schon bald gekommen, oder zumindest die zeit zum buchen), dann weiss ich nicht was ich machen soll, wegrennen oder mich verstecken. Auf jeden Fall ist es eine der Schlimmsten Vorstellungen die ich habe; going home and leaving all this behind. Eines weiss ich ganz sicher und das ist, dass ich auf jeden fall zurueckkommen muss.

Mit diesen Worten beende ich meinen Bericht, Ich hoffe euch zu Hause geht es allen gut, entschuldigt die paar Fehler in der sprache, aber es sind ja immerhin schon fast sieben monate ohne Deutsch, allerbeste Gruesse
Nicholas Minkner

by Nicholas Minkner

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