Canada – 3. Bericht von Lina

Dritter Quartalsbericht von Lina Glaser aus Kanada – Host Club 7090 – Niagara Falls

Liebe Rotarier, liebe Freunde und Bekannte,

so schnell wie die Zeit vergeht, kann ich gar nicht all die schönen inspirierenden, interessanten und manchmal auch einfach nur lustigen Erfahrungen festhalten. Dennoch habe ich es geschafft mir ein bisschen Zeit zu nehmen, um ein paar davon mit euch zu teilen:

Wie in meinem zweiten Quartalsbericht schon voller Freude und Aufregung angekündigt, habe ich am 19. Dezember 2008 um 11.45 Uhr am Flughafen in Toronto ein Flugzeug bestiegen, um nach Vancouver zu fliegen. Glücklicherweise entkamen wir gerade so einem riesigen Schneesturm, der die ganze Region Niagara über Weihnachten einschneite und die Straßen schwer befahrbar machte! Ich ging mit meiner Freundin Joanna auf die Reise, die ihren Vater in Vancouver besuchte.

Joanna war eine Rotary-Austauschschülerin im Jahr 2007/2008 in Österreich und hatte dort ein wunderschönes Jahr. Natürlich hat sie die ganze Zeit davon geschwärmt und wir haben uns in Deutsch und Englisch unterhalten (jedoch vorzugsweise Deutsch, wenn niemand anderes dabei war). Joannas Vater ist Pole, sodass wir insgesamt 3 Sprachen verwendet haben. Ich verstehe zwar kein Polnisch, aber das machte nichts…es war alles vermischt, verwirrend und deswegen manchmal sehr lustig. Wir hatten eine wunderbare Zeit.

Am 23.12., meinem Geburtstag, habe ich ersteinmal ausgeschlafen. Dann öffnete ich Karten und Briefe und die kleinen Pakete und freute mich natürlich riesig über jeden, der an mich gedacht hat. Es hat tatsächlich den ganzen Vormittag gedauert, bis ich alle Emails, Gästebucheinträge auf Facebook, sowie Nachrichten beantwortet oder zumindest gelesen hatte.

Mein schönstes Geschenk war jedoch ein Video, das meine Freunde aus Kamenz zusammengestellt hatten: mit Grüßen und einem tapferen Versuch Happy Birthday zu singen, der mich zu Tränen gerührt hat.

Außerdem bekam ich natürlich Anrufe von meiner Familie und Freunden. Vielen Dank dafür!

Um 13 Uhr begann dann schließlich mein „kanadischer“ Geburtstag. Wir gingen Chinesisch Essen in einer Markthalle am Hafen mit dem Namen „Londsdale Quay“. In Vancouver sind die asiatischen Restaurants besonders gut. Das liegt an der Nähe zum asiatischen Kontinent, deren Einwanderer und der Nähe zum Meer, welches alle Restaurants mir frischen Waren versorgt. Danach nahmen wir die Fähre, um im Zentrum einkaufen zu gehen. Es war ziemlich überfüllt mit Last-minute-Weihnachts-Shoppern.

Abends haben wir uns Filme angeschaut und Cherry Cheesecake gegessen (der übrigens schwer mit Käsekuchen, wie wir ihn kennen zu vergleichen ist).

Am Heiligabend waren wir bei einer anderen Familie zum polnischen Weihnachtsdinner eingeladen. Ich hatte also eher ein polnisches Weihnachtsfest, als ein kanadisches. Das Essen war exzellent! Geschenke gab es auch am Abend, doch Weihnachtsstimmung kam bei mir nicht so unbedingt auf. Vielleicht war es mein elegantes – und deswegen unbequemes- Kleid, der grellbunt erleuchtete Weihnachtsbaum, das Fehlen der echten Kerzen oder der unvorstellbar riesige Berg von Geschenken. Ich weiß es nicht. Dann passierte mein kleines Weihnachtswunder: Aufgrund des starken Schneefalls fiel der Strom aus …. und ich bekam meine echten Kerzen. Die aus Deustchland gesendeten Lindt Schokoladen versüßten dann den Abend und es wurde dann doch recht weihnachtlich. Am schönsten waren die Flocken am Fenster, wie im Bilderbuch!

Am ersten Weihnachtsfeiertag waren wir bei einer anderen polnischen Familie zum Dinner eingeladen. Mein holzgeschnitzter Weihnachtsschmuck befand sich am Baum und mein Pulsnitzer Pfefferkuchenherz hing an der Wand. Joanna und ich hatten Apfelstrudel gebacken und dieser wurde natürlich mit Hochfreude aufgenommen und verschlungen.

Natürlich gingen wir auch fast jeden Tag Skifahren (inklusive am Weihnachstmorgen, an dem die tollen Bilder entstanden sind). Vancouver ist sicherlich einer der besten Orte zum Skifahren. Da der berühmte Ort Whistler (Olympia 2010) einige Probleme mit Schnee hatte, fuhren wir zum Grouse Mountain, der der nächste Berg war, wo man Ski fährt, wenn man direkt in Vancouver lebt. Der Blick über die glitzernde Stadt bei Nacht war atemberaubend und die Wolkendecke am Weihnachtsmorgen gab einem das Gefühl buchstäblich im Himmel zu sein. Unvergessliche Momente!

Vancouver ist eine sehr multikulturelle Stadt und hat vor allem asiatische Einflüsse. Mein Lieblingsgeheimtipp sind die kleinen chinesischen Bäckereien in Chinatown. Das werden himmlische, noch warme coconut buns für nur 25 Kanadische Cent pro Stück verkauft!

Außerdem sind die Sushirestaurants exzellent, da der Fisch frisch vom Pazifik kommt und die asiatische Bevölkerung auch ihre traditionellen Gerichte ohne amerikanischen Touch serviert.

Kurz bevor es auch schon – natürlich viel zu früh – zurückging haben wir uns noch mit meiner Freundin Emily aus Pulsnitz getroffen. Sie verbringt ihr Auslandsjahr in Nanaimo auf Vancouver Island. Wir tauschten Erlebnisse aus und entspannten uns in einem der tausenden von Starbucks Cafes. Es ist wirklich Wahnsinn, wie viele Starbucks es in Vancouver gibt. Es gibt sogar eine Straßenkreuzung, wo zwei Starbucks sich gegenüber befinden und beide waren stets voll! Ich konnte also meine Starbuckscard, die ich zu Weihnachten bekam, intensiv nutzen.

Am 30. Dezember ging es dann zurück nach Toronto.

Silvester wird hier nicht sehr groß gefeiert und ich fand es im Allgemeinen nicht sehr aufregend. Nachdem wir bei den Niagara Fällen waren, fuhren wir noch zum Haus meiner Freundin die eine Silvsterparty gefeiert hatte, doch es war dann auch schon sehr spät und wir waren immer noch müde vom Jetlag.

Am Neujahrsmorgen haben wir dann schön ausgeschlafen und Crepes zum Frühstück gebacken.

Am 2.Januar wechselte ich dann meine Gastfamilie. Sie holten mich von meiner Freundin ab und wir fuhren gleich zum Skifahren nach Ellicottville in den USA, was ca. 2 h entfernt ist. Es war ein wunderschönes Wochenende, an dem ich zum ersten Mal nach einem Jahr wieder das Snowboarden ausprobiert habe. Meine Gastfamilie hat ein kleines Haus in Ellicottville und fährt eigentlich jedes Wochenende im Winter dorthin, um Ski/Snowboard zu fahren. Und seitdem habe ich das auch jedes Wochendende mitgemacht, es sei denn, es gab Rotary-Veranstaltungen.

Einmal hatte mich auch meine alte Gastfamilie eingeladen und ich habe mit ihnen das Wochenende verbracht. Donna, meine erste Gastmutter, lud auch Angelique, die Austauschschülerin aus Frankreich ein und wir sind am Samstagabend zu einem schottischen Dinner zu Ehren Robbie Burns gegangen. Natürlich trugen wir Kilts und Haggis (schottische Spezialität, die uns nicht unbedingt schmeckte) wurde auch probiert.

Meine Gastfamilie hat mich am Mittwoch, dem 11. Februar, mit zu einem NHL Hockeyspiel in Buffalo genommen. Die Ottawa Senators spielten gegen die Buffalo Sabres. Es war ein tolles Erlebnis abgesehen davon, dass das eigentliche Spiel eher langweilig war, habe ich mich aber sehr amüsiert! Ein Hockeymatch gehört einfach zu einem Jahr in Kanada!

Am Freitag, dem 13. Februar, fuhr unser „Hand in Hand“ Team zu einer „Me To We“ Präsentation von Craig Kielburger , dem berühmten Gründer von der kanadischen Organisation „Free the Children“, mit dem Motto „Children helping children through Education“. Es war ein ganz besonderes Erlebnis, erstens weil Craig Kielburger ein sehr, sehr guter Redner ist, und auch weil seine Präsentation so allgemeinbedeutend war und eigentlich gar nicht nur für „Free the children“ geworben hat. Im Großen und Ganzen ging es vorwiegend um Motivation. „Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen willst!“ Ich hatte danach noch die Ehre mit ihm zu sprechen. Er ist so eine natürliche und offene Persönlichkeit, die einem sehr geduldig zuhört.

Das Wochenende vom 14. bis 17. Februar war das abenteuerlichste Rotary Wochenende meines Aufenthalts.Der Temagami Trip: Temagami ist ein kleines Dorf in Nordontario, also irgendwo im Nirgendwo. Wir verbrachten vier Nächte mehr oder weniger in der Wildnis in einem Haus. Nach 5 Stunden Busfahrt kamen wir sehr aufgeregt und gespannt, was uns erwarten würde, an. Und sahen nichts außer einer spiegelglatten Eisfläche und Bäumen. Wir mussten einen zugefrorenen See überqueren, um unsere Unterkunft zu erreichen! Alles, was wir sahen, waren ein paar Holzhütten.

Wir schliefen zwar in einem festen Gebäude und bekamen ordentliches Essen, doch es gab kein fließendes Wasser und nur ein Plumpsklo 100m vom Haus entfernt. Das Haus, in dem wir schliefen, war zwar beheizt, doch außer Matten gab es dort nicht viel. Also machten wir es uns mit unseren Schlafsäcken gemütlich. In diesen 4 Tagen lernten wir sehr viel über Teamwork und über uns selbst. Denn wir bereiteten uns in den ersten eineinhalb Tagen auf eine Expedition vor, die am 3. Tag stattfand. Nur mit Kompass und Karte machten wir uns auf den Weg ins Ungewisse. Wir hatten uns vorher in Gurppen aufgeteilt und jeder hatte eine Aufgabe. Es gab Fire makers, Planners, Safety team, Leaders und Navigators. Ich war ein Navigator, was bedeutet, dass wir als einzige den Weg wussten, oder eher die Koordinaten hatten. Also machten wir uns morgens auf den Weg. Die Sonne schien und wir hatten Glück, dass es nicht schneite und es nicht ganz so kalt war. Im Winter sind -20 bis -30 Grad Celsius Normaltemperaturen für Temagami! Leider haben wir uns ein bisschen verlaufen, was die Wanderung um ein ganzes Stück verlängerte, doch zum Schluss haben wir doch irgendwie unsere Feuerstelle gefunden und der Weg nach Hause war danach kein Problem mehr.

In Temagami wurde uns auch klar, dass die Hälfte unseres Austauschjahres schon vorbei war und wir konnten es alle kaum fassen, wie schnell die Zeit vergeht!

Am 25. Februar hatten wir unseren Halbjahreswinterball. Ich hatte total viel Spaß mit meinen Freunden. Es hat tatsächlich 4 Stunden gedauert sich fertig zu machen, was die typische nordamerikanische Art ist, aber der Abend war auf jeden Fall sehr amüsant und wir haben uns die Füße müde getanzt.

Inzwischen hat auch das zweite Halbjahr angefangen, in dem ich neue Fächer wählen durfte. Ich habe jetzt morgens Sportunterricht, der aber ein bisschen anders aufgebaut ist, als ich ihn von zuhause kenne. Wir lernen professionell Curling, Bowling, Bogenschießen, Turnen, Baseball, Golf und Yoga.

Danach habe ich Französisch in einer 10. Klasse (ich bin hier normalerweise als 12-Klässler eingeschrieben). Es macht weniger Spaß, als ich mir erhofft hatte und der Englisch- und Quebec-Akzent gefällt mir überhaupt nicht. Es ist auch relativ einfach und fordert mich eigentlich nicht so sehr, aber wenigstens komme ich nicht zu sehr aus der Übung. Obwohl es doch ziemlich schwer ist von Englisch nach Französisch zu denken.

In den Mittagspausen bin ich entweder mit „Hand in Hand“, dem Interact Club, oder unserem kleinen Coffeeshop (The Fair Cup) beschäftigt.

Für den Nachmittagsunterricht wählte ich Calculus & Vectors (Differential- und Vectorrechnung) Es macht Spass, ist fordernd und ich lerne auch tatsächlich sehr viel.

Als letztes Fach habe ich Ernährungswissenschaften. Darauf freue ich mich immer den ganzen Tag, weil das am meisten Spaß macht. Wir lernen etwas über die Sicherheit in der Küche, gesunde Ernährung und wir kochen. Bis jetzt haben wir Kekse, Brownies, Trifle, chinesische Pfanne und Tacos zubereitet. Außerdem veranstalteten wir einen „Cultural Day“, an dem jeder ein traditionelles Gericht aus seinem kulturellen Hintergund zur Schule brachte. Ich entschied mich für Flammkuchen, weil es sehr einfach vorzubereiten und schnell zu backen ist. Außerdem ist es sehr schwer Quark zu finden (ich bin mir fast sicher, das hier gar kein Quark existiert) und für die anderen typisch sächsischen Rezepte brauchte ich Quark. Der Flammkuchen kam sehr, sehr gut an.

Am 17. April 2009 traf ich mich um 5 Uhr morgens mit 16 anderen Austauschschülern, die sich für den Rotary Distrikt 7090 New York City Trip eingeschrieben hatten. Etwas zerknittert und müde (einige waren morgens um 3 losgefahren) bestiegen wir den Bus. Ich hatte das Glück buchstäblich nur 5 min vom Treffpunkt entfernt zu wohnen, doch die amerikanischen Grenzbeamten verzögern jede Reise um 5-10 min.
Nach ca. 7 Stunden Busfahrt fuhren wir durch den Tunnel unter dem Hudson River und waren in der Stadt der gelben Taxis. Ich bin mir sicher, dass die Reise ohne die anderen Austauschschüler weniger spannend gewesen wäre, aber wir waren alle samt zum ersten Mal in NYC und wir waren alle so aufgeregt, sangen „New York, New York“, schossen Hunderte von Fotos und drückten uns die Nasen an der Fensterscheibe des Busses platt. Der Busfahrer war so nett und setzte uns genau vor dem „Metropolitan Museum of Art“ ab und wir verbrachten dort 2 Stunden. Es war ein sehr interessantes und vielfältiges Museum. Danach schlenderten wir durch den nahe gelegenen Central Park. Es war ein wunderschöner sonniger Tag, windstill und 25 Grad. Die Kirschbäume waren in voller Blüte und wir waren alle einfach total beeindruckt, aufgeregt und überwältigt. Wir besuchten den berühmten Glaskasten – den Apple Store. Es war ein wunderschöner Tag, den wir in einem kleinen, angeblich berühmten Geheimtipprestaurant beendeten (aber wie kann es sein, dass ein Geheimtipp berühmt ist?)

Am Samstagmorgen erkundeten wir die Freiheitsstatue und Ellis Island und lernten mehr über die Einwanderungsgeschichte der Amerikaner.
Danach nahmen wir die Fähre in Richtung Innenstadt, wo wir den Bullen und den Bären an der Wallstreet und „Ground Zero“ besichtigten. Mittagessen kauften wir uns im Food Court der Central Station. Um 2 Uhr schauten wir uns das Musical „The Phantom of the Opera“ auf dem Broadway an. Sehr beeindruckend. Danach hatten wir endlich Zeit, die Souvenirläden zu stürmen, denn jeder einzelne von uns musste unbedingt ein „I love NY“ Shirt haben! Danach gab’s Abendessen in einem Italienischen Restaurant.

Außerdem erkundeten wir den Times Square. Die riesigen Billboard und das ganze Geleuchte waren ziemlich beeindruckend. Andrew aus Australien, Olivia aus Neuseeland und ich versuchten in der kurzen Zeit so viele Shops wie möglich zu sehen, aber es waren einfach zu viele. Wir trafen uns alle beim Hardrock Café und machten uns auf den Weg zum Empire State Building. Die meiste Zeit verbrachten wir dort mit Schlange stehen, aber wir trafen eine andere Gruppe von Rotary Austauschschülern aus dem Distrikt 7080. Das vertrieb die Langeweile ganz schnell und wir konnten gar nicht genug austauschen!

Im Hotel angekommen, fielen wir alle absolut müde ins Bett!

Am Sonntagmorgen auf dem Weg zurück nach Buffalo machten wir alle eine kleine Shoppingtour im Outlet Center.

Am 28. April bekomme ich abends eine email von meiner Counsellerin, sie haette von Freitag bis Donnerstag eine Konferenz (iAAAm International Aquatic Animal Association) in San Antonio, Texas. Sie fragte ob ich nciht mitkommen wollte, da sie es allein zu langweilig faende und ich ausserdem ein bisschen mehr vom amerikanischen Kontinent sehen sollte. Natuerlich nahm ich das Angebot uebergluecklich an und 3 Tage spaeter, am 1. Mai 2009 ging es um 6 Uhr morgens mit dem Flugzeug von Buffalo, über Chicago nach San Antonio, Texas. Eine Hitzewelle kam uns entgegen, als wir das überklimatisierte Flughafengebäude verließen.
Gleich am ersten Tag haben wir uns das Alamo, eine Festung, angeschaut. Was ich etwas komisch fand war, dass das Alamo so hoch als „Festung der Helden“ gelobt wurde, aber die Texaner dort von den mexikanischen Truppen besiegt wurden. Der eigentliche Sieg der Texaner fand nahe Houston statt. Trotzdem ist das Alamo eines der wichtigsten Denkmäler texanischer Geschichte.
Nachdem wir uns ein bisschen in den Ruinen umgeschaut hatten, gab’s ein kleines Eis und wir haben uns im Hotel nach guten Restaurants zum Abendessen erkundigt. Die Rezeptionistin empfahl uns das „King William“ Viertel, denn am ersten Freitag jeden Monats findet dort eine Art Volksfest statt. Also nahmen wir ein Trolley (so etwas wie die Straßenbahnen in San Francisco, Eigentlich ein Bus mit Stromabnehmer: Oberleitungs-Bus oder O-Bus) und erkundeten das niedliche Viertel mit kleinen Schmuck- und Krimskramsständen. Wir fanden ein offensichtlich sehr beliebtes, aber doch sehr einfaches mexikanisches Restaurant und deren Tacos waren die besten, die ich jemals aß!
Am Samstag haben wir dann den berühmten „Riverwalk“ erkundet. Die Stadt San Antonio hat diese Attraktion sehr schön erhalten und mit den verschiedensten Bäumen, Büschen, Gräsern und Blumen bepflanzt. Durch das feuchtwarme Klima, kommt man sich dann auch schon mal wie im Regenwald vor. Natürlich haben wir als Touristen eine Bootsrundfahrt gemacht, um erst einmal einen Überblick zu bekommen. An beiden Seiten des ziemlich engen Flusses befanden sich Restaurants, Bars und Cafès. Nachdem wir interessante Fakten über San Antonios Innenstadt gehört hatten, ruhten wir uns in einem Fischrestaurant aus, da Hitze und Jetlag doch ganz schön ermüdend waren. Am Abend gingen wir zur ersten offiziellen Veranstaltung der Konferenz,dem so genannten „ice breaker‘, um im Grunde neue Kontakte zu knüpfen und alte Freunde von anderen Konferenzen wieder zu sehen. June stellte mich einigen anderen Meeresbiologen vor. Am Ende des Abends hatte ich auch eine Deutsche aus Büsum getroffen, die sich um gestrandete Seelöwen und Robben kümmert. Es war so schön sich mal wieder in Deutsch zu unterhalten (ehrlich gesagt hatte ich einige Schwierigkeiten Wörter zu finden!).
Am Sonntag war Shopping Tag und June und ich verbrachten unsere Zeit in einer sehr schicken Mall, die ein bisschen entfernt vom Stadtzentrum war. Am Abend ließen wir es uns und im Restaurant gutgehen.
Am Montag erkundete ich die Innenstadt von San Antonio ein bisschen mehr (und fand schließlich auch den schnellsten Weg zum Riverwalk, den uns die Rezeptionistin schon vor 3 Tagen versucht hat zu erklären.
Am Nachmittag trafen wir uns mit ein paar von Junes Freunden und vertrieben unsere Zeit am Fluss und in dem mexikanischen Restaurant mit dem Namen „Iron Cactus“ („Eiserner Kaktus“).

Am Dienstag war für den Nachmittag und Abend ein Trip ins Seaworld geplant. Das Seaworld in San Antonio ist angeblich größer und besser als die in Florida und San Diego.

Am Eingang wurden wir mit einer kleinen Tierschau begrüßt, zu denen ein Gürteltier, Flamingos ein Alligator und (was ich weniger prickelnd fand) eine gelbe Schlange warteten.

Danach sahen wir eine Orcashow, von der ich total beeindruckt war. Killerwale sind sehr elegante und schöne Tiere. Danach sahen wie eine Show mit Seelöwen die eher komödienmäßig war. Danach bekamen wir Essen im “Beachpavillion“ serviert und es fanden Auktionen statt, deren Erlöse zum Fond der „Aquatic Animal Assiciation“ gingen.

Am Mittwoch erkundete ich den Botanischen Garten San Antonios und abends gingen wir zum Abschlussbankett wo die “R U Dunn” Awards vergeben wurden. (im Sinne von “Are you done?” ; ein Preis für denjenigen Vortragenden, der die Zeit beim Präsentieren seiner Forschungsergebnisse überschreitet.) Am Donnerstag flogen wir (schweinegrippefrei) zurück.

Am Freitag hatten wir unsere erste Präsentation unserer persönlichen “Me to We” Show, die wir mit “Hand in Hand” seit Dezember vorbereitet hatten. Wir präsentierten im Rahmen eines Workshops anderen Schülern, was getan werden kann, um Spenden zu sammeln. Für unser “me to we event“ werben wir überall in der Region Niagara und präsentieren und informieren verschiedene Schulen und fordern sie am Ende zu einem Spendenwettbewerb heraus. Die eigentliche Präsentation ist ein raffinierter Mix aus Theater, Videos, Bildern und einem Rapsong, den die Mitglieder aufführen. Ich bin für die gesamte Technik und die Powerpointshow der Bilder verantwortlich. Am Ende jeder Show erzählt Laura von ihren Erlebnissen, die sie letzten Sommer auf ihrer Reise nach Kenia machte, als sie mit „Free the Children“ eine Schule bauen half.

Mein Jahr neigt sich dem Ende entgegen und jeden Tag erlebe ich etwas Neues. Ich wünschte ich hätte mehr Zeit, das alles schriftlich festzuhalten. Ich hoffe jedoch dass dieser Überblick beweist, wie viel Spaß ich in Kanada habe und wie viele neue Erfahrungen ich sammeln konnte.

Ich kann mich nicht genug bei Rotary und meinen Eltern bedanken, die das alle hier möglich machen! Dies ist auf jeden Falls das Jahr meines Lebens und ich genieße jede Sekunde!

Vielen, vielen Dank auch für die lieben Briefe und Emails, die mir zeigen, dass ich nicht vergessen bin.  Tausend Dank nach Deutschland!!!!

Eure Lina!

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