Chile – 2. Bericht von Anna

Nun bin ich schon seit über fünf Monaten hier in Chile, und ich bin immer noch von dem Land und den Menschen begeistert.
In dieser Zeit habe ich versucht, so viel wie möglich von der Sprache und dem Land kennezulernen.

Fangen wir bei der Sprache an. Da hat sich viel getan, im Vergleich zum Anfang. Ich kann jetzt gut Gespräche führen. Wenn jemand direkt mit mir spricht, kann ich alles verstehen. Ich weiss zwar noch nicht alle Vokabeln, aber ich bin im Stande auszudrücken, was ich sagen will.

Nur im Unterricht komme ich nicht immer mit. Die Lehrer sprechen einfach zu schnell. Am Anfang der Stunde versuche ich immer zuzuhören, aber nach 15 Minuten wird es einfach zu anstrengend, und ich gebe auf. Da ist die Versuchung dann einfach zu gross, sich mit dem Banknachbar zu unterhalten.
Jetzt geht es eher schleppend voran mit dem dazu lernen. Am Anfang habe ich mir neue Wörter während eines Gespräches sehr schnell eingprägt, jetzt fällt es mir schwerer. Am Besten ist es, wenn ich ein Wort gelesen habe, und es dann von jemanden gesagt höre. Dann habe ich es meistens gleich in meinem Kopf abgespeichert.

In der Schule habe ich auch schon einige Arbeiten mitgeschrieben, aber nur in Englisch, Mathematik und Geschichte. Englisch ist für mich hier sehr einfach. In Mathematik komme ich gut mit. Wir wiederholen gerade die Stoffgebiete, die ich letztes Jahr in der Schule hatte. Im Geschichtsunterricht verstehe ich so gut wie garnichts, aber vor den Arbeiten lese ich mir immer noch das Buch durch, und dann weiss ich so ungefaehr, was das Thema ist. Wir haben gerade Neuzeit in Europa, und das hatte ich ja schon alles einmal gelernt. Ausserdem haben die Tests eine ziemlich einfache Struktur. Sie bestehen hauptsächlich nur aus Kreuzeltests oder Wahr- oder Falschaussagen.

Mit dem Freunde finden geht es eher weniger voran. In der Schule finde ich zwar immer jemanden zum Reden, nachdem alle bemerkt haben, dass mein Spanisch besser und besser wird, aber nach der Schule oder an den Wochenenden bin ich eher weniger mit chilenischen Leuten zusammen. Das Problem ist, dass viele meiner Klassenkameraden aus weiter entfernten Orten in meine Schule kommen, und deshalb direct nach der Schule nach Hause müssen, und ihre Wochenenden auch dort verbringen. Ausserdem haben sie auch immer viel fuer die Schule zu tun.

So wurde es schnell langweilig, weil meine Familie nicht so viel Zeit hat, und auch nicht so viel unternimmt. Sie sind sehr viel zu Hause und kochen oder schauen fern.

Also habe ich mich dann viel mit den anderen Austauschschülern in meiner Stadt getroffen. Wir sind insgesamt 7 Austauschschüler in Los Angeles. Wir sind auf drei “Liceos” verteilt, aber ich bin bei mir auf der Schule die einzigste, was ich ganz gut finde. Ich habe mich dann mit einem Mädchen aus der USA sehr gut angefreundet. Das hat aber leider zur Folge, dass mein Spanisch dadurch nicht besser wird.
Um mit mehreren chilenischen Jugendlichen zusammen zu sein, spiele ich in der Fussballmannschaft meiner Schule. Wir trainieren dreimal die Woche. Es macht mir realtiv viel Spass, auch wenn ich darin nicht sehr talentiert bin.

An manchen Wochenenden bin ich mit einer Klassenkameradin zu Pfadfindertreffen gegangen. Sie fanden grösstenteils in einer Schule statt, wo wir sportliche Spiele gemacht haben. Manchmal gab es auch Exkursionen in die nahegelegene Natur meiner Stadt.

Im November habe ich an einer Reise, meines Rotarydistriktes in das chilenische Patagonien teilgenommen. In der  Woche haben wir Pinguine, Gletscher, Eisberge, Küstenstädte und den grossartigsten Nationalpark Chiles “Torres del Paine” gesehen. Das war eine sehr atemberaubende Reise, und ich bin von der Natur Chiles einfach nur begeistert.

Seit Dezember habe ich Sommerferien. Ich werde erst im März wieder in die Schule gehen. Ich werde anscheinend mit meiner Gastfamilie in den Urlaub fahren.

 

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