Mexico – 2. Bericht von Alexandra

Liebe Rotarier, liebe Rotexer, liebe Familie und Freunde und liebes Lessing Gymnasium.
Nun ist es Zeit für den zweiten Quartalsbericht aus Mexico und da entschuldige ich mich gleich einmal, dass er so spät kommt, aber ich bin mit meiner Familie durch Mexiko gereist und hatte weder Laptop noch Zeit.

Wie ich schon im ersten Bericht geschrieben habe, geht es mir hier sehr gut und ich fühle mich wohl. Das ist immer noch so. Nun befinde ich mich mittlerweile 5 Monate hier und die Zeit vergeht so schnell, dass ich auch schon bald wieder zu Hause bin. Inzwischen soll ich mich schon mit meinem Rückflugticket beschäftigen!
In der Zeit vom letzten Bericht ist viel passiert.
Im November reisten alle mexikanischen Austauschschüler nach Puebla. Dort hatten wir mehrere Tage ein Programm, bei dem ich auch Stephan und Pia aus meinem deutschen Distrikt gesehen habe! Die Freude war groß und alle hatten ihren Spaß. Wir schliefen in Hotels und hatten jeden Tag einen festen Tagesablauf. So hatten wir den ersten Abend ein Willkommensprogramm von Rotary, dann nahmen wir noch an einer „Desfile“ teil, einem kleinen Marsch durch Puebla, nach Ländern geordnet. Ich durfte sogar die deutsche Flagge tragen! Dann veranstalten wir eine Ralley, erkundeten Puebla und vieles mehr! Es waren eindeutig sehr tolle Tage und jeder Austauschschüler hätte nichts gegen eine Wiederholung! Da es leider das erste und einzige Mal war, dass alle Austauschschüler die sich in Mexiko befinden sehen.
Außerdem hieß es ebenfalls einen Tag vor der Pueblareise, Familienwechsel. Der erste Familienwechsel! Niemand wollte seine Familie wechseln und jeder fühlte sich komisch an den Tag. Wir trafen uns abends bei einer rotarischen Familie und jeder sollte etwas Selbstgemachtes zu Essen aus seiner Heimat mitbringen. Nachdem alle eingetroffen waren, stellte jeder sein Essen vor, danach wurde gegessen und dann ging alles ziemlich schnell. Es wurden die Familiennamen verlesen und anschließend wer nun in die Familie geht. Irgendwie etwas unpersönlich, aber okay. Als meine Familie aufgerufen wurde und gesagt wurde, dass Gabriel (Brasilianer) nun in meiner Familie leben wird, konnte ich nicht anders und ich fing an zu weinen. Ich kam in die „alte“ Familie von Charlotte (Deutschland), mit der ich sehr gut befreundet bin. Charlotte litt auch sehr unter dem Wechsel, aber da nun ich in ihrer Familie lebe, ist das ja alles kein Problem.
Inzwischen lebe ich schon einen Monat mit meiner neuen Familie und ich fühle mich auch hier wohl. Ich habe nun 2 jüngere Geschwister (beide 14) und kein Haustier mehr, aber dafür besitzt die Familie noch Häuser in Mexico City, Veracruz… Also auch  hier geht es mir gut und mit meiner ersten Familie stehe ich auch noch im Kontakt.
Nun habe ich auch schon Weihnachten und Neujahr hier erlebt und ich muss sagen, das waren die ersten Tage wo ich mein deutsches Zuhause vermisst habe. Aber dank den netten Mexikanern, ging es mir schnell wieder gut. Meine Gastfamilie reiste nach Los Angeles und da es für mich leider kein Ticket mehr gab, reiste ich mit meiner Gasttante und meinem Gastonkel durch Mexiko.  So erlebte ich Navidad in Michoacan und ich muss sagen, es ist etwas an mir vorbei gegangen. Wir hatten über 20 Grad und abgesehen davon, dass wir mit den Verwandten durch die geschmückten Straßen liefen kam es mir überhaupt nicht wie Weihnachten vor.  Ich und meine Cousine haben von Onkel und Tante das Geschenk schon Mexico City bekommen, da sie es nicht mitnehmen wollten. Später ging es zum Haus einer Tante und dort wurde, gegessen und gesungen bis früh 8.00 Uhr. Drei Stunden später bin ich aufgestanden und hatte dementsprechend völligen Schlafentzug. Also Weihnachtsstimmung hatte ich überhaupt nicht! Die Tage vergingen schnell und ich genoss die zwei Wochen mit Tante, Onkel und Cousine, mit denen ich ebenfalls sehr gut klarkomme. Zu Silvester fuhren wir zurück nach Mexico City wo sie wohnen und feierten dort mit ihren anderen zwei Töchtern, einer anderen Tante und ihren Sohn.  Eine Minute vor Neujahr aßen wir 12 Weintrauben und danach hielt jeder eine kleine Rede und dann stießen wir an. Wir sangen, tanzen und hatten viel Spaß. Doch ich und Jose Carlos (Cousin) waren die Einzigen, die bis 5.00 Uhr wach waren, alle anderen schliefen eher ein.  Wenige Tage später kam meine Familie aus den USA auch wieder und sie holten mich ab. Nun bin ich endlich wieder in Pachuca und habe noch bis zum 23. Januar Ferien. Es ist auch etwas kühler hier geworden aber es liegt kein Schnee und ich kann noch in kurzen Shirts draußen rumlaufen. In Michoacan sogar mit kurzer Hose! – im DEZEMBER!
Jetzt mal zu meinem Spanisch… ich kam hier her mit gar nichts, nun verstehe ich alles und sprechen fällt mir zwar noch etwas schwer, aber es wird. Meine neue Gastfamilie kann gar kein Englisch, also werde ich nun viel mehr sprechen und es noch schneller lernen. Ich muss sagen, ich habe es mir etwas einfacher vorgestellt und deswegen habe ich manchmal ein paar Momente in denen ich mir denke „Ja, USA wäre da jetzt einfacher.“, aber sonst bereue ich es überhaupt nicht hier in Mexiko zu sein, genieße jeden Tag, da die Zeit leider viel zu schnell vorbei geht und nutze die Chance zum Spanisch lernen. Man muss an sich glauben und nicht aufgeben, wenn man es will schafft man es und ich will es!
Ein weiteres Erlebnis war Ende Oktober, Anfang November Halloween bzw. hier in Mexiko DIA DEL MUERTOS! An diesem Tag hatten wir keine Schule, sondern feiert mal wieder nur…wir aßen, tanzten und hatten viel Spaß. Jedes Klassezimmer wurde geschmückt und viele verkleideten sich. Anschließend gab es ein Wettbewerb für das schönste geschmückte Zimmer und das beste Kostüm. Trotz viel Mühe gewannen wir leider nicht. Toll war es trotzdem!
An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Rotary, vor allem meinen Club Schloss Voigtsberg, an meine tolle Familie und meine Freunde, die mich alle unterstützen und für mich da sind!
Liebste mexikanische Grüße, Alexandra.

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