Hawaii – 1. Bericht von Ela Nora

 

Liebe Rotarier, liebe Familie!

 

Jetzt bin ich schon ganze 2 Monate hier und ich kann euch sagen Hawaii ist wunderbar! Jeden Tag scheint die Sonne und egal wo man ist, man kann immer das Meer sehen! Aber bevor ich anfange von Hawaii zu schwärmen möchte ich euch gerne alles erzählen was mir bis jetzt passiert ist (angefangen von meinem langen Flug nach Kona).

 

Es war eine aufregende und anstrengende Reise nach Hawaii. Es ging um 4am nach München, von dort nach Frankfurt, schließlich nach LA(wo ich beinahe meinen Flug verpasst hätte)  und dann endlich nach Kona. Dort wurde ich dann nach 29 Stunden mit offenen Armen empfangen und mir wurde traditionell eine Blumenkette umgehängt! Am nächsten Tag bin ich aufgestanden und konnte meinen Augen nicht glauben, vor meinem Zimmerfenster wachsen meine eigenen Bananen und ich kann den unglaublich großen und blauen Ozean sehen. Es war einfach wie in einem Traum. Überall Palmen, Sonne, Meer, tropische Früchte und super nette Menschen! Meine erste Gastmutter ging mit mir einen Tag später zu einem Resort, namens Kuki’o, mit Besuchern wie Cameron Diaz, Leonardo Dicaprio und Bill Gates. Es ist eine dschungelartige Anlage mit Villen, Palmen, Strandhäusern, weißen Sandstrand, Wasserschildkröten und vielem mehr! Es ist so weit weg von all dem was man kennt. Aber sie hat mir natürlich auch ein bisschen Kona gezeigt, eine relative kleine Stadt, die nicht sehr modern ist, aber man fühlt sich wie in einem südländischen Urlaub! Nach ein paar Tagen sollte ich die ersten jungen Leute kennenlernen und ging daher in das Volleyball Training, dass bereits angefangen hatte. Ich kann euch sagen, dass ich am Anfang eine echt relativ harte Zeit hatte und nicht alles so einfach und gut aussah wie am Anfang! Um es mit einem Satz zu beschreiben: ich war zu weiß! Ich scherze nicht, alle nannten mich am Anfang das Hauli-Girl (weißes Mädchen auf Hawaiianisch). Niemand wollte wirklich was mit mir machen. meine ganze Mannschaft ignorierte mich und wenn sie was von mir wollten dann kam etwas wie: „hauli, come here“! am Anfang war ich sehr traurig darüber und wollte nur noch nach Deutschland. Und dann war ich an dem Punkt angekommen wo ich mir selber gesagt habe: „sie werden nicht zu dir kommen, du musst den Anfang machen!“ am nächsten Tag bin ich wieder ins Training und habe angefangen einfach mit allen zu reden und ihnen ein bisschen von mir erzählt! Nach einiger Zeit konnte ich sie für mich gewinnen und alle waren an mir und Deutschland interessiert und wollte mehr wissen. Jetzt sind wir wirklich gute Freunde geworden (aber Witze über meine Hautfarbe reisen sie trotzdem jedes Mal) auch in der schule habe ich echt gute Freunde gefunden. Alle mögen mich bei allem dabei haben und ich werde Eltern oft als: „beste und lustigste Austauschülerin überhaupt“ vorgestellt.

Jetzt kurz zu dem was ich schon alles erlebt habe: ich war mit meiner dritten Gastfamilie genau neben dem Wasser campen, habe den ersten tropischen Sturm nach 4 Jahren miterlebt. Ich habe gelernt, wie man fische fängt und sich dann vorbereiten, sodass man sie essen kann. Ich habe wilde Delphine, Wasserschildkröten und einen Hai gesehen. Ich bin mit Mantarochen geschwommen, habe meine ersten bananenbaum gefällt und vor allem habe ich viele wahnsinnig nette und unterschiedliche Leute kennen gelernt. Hier auf Hawaii kann man wirklich jeder sein. Wenn man sich mal integriert hat, ist es egal welche Hautfarbe, Sexualität, Religion, Abstammung oder Vergangenheit man hat. Du wirst hier akzeptiert und nicht wegen irgendetwas diskriminiert. Viele Menschen hier sind wirklich arm und haben eine schreckliche Vergangenheit aber alle halten zusammen und sind eine riesige Ohana (Familie). Man lernt hier mit dem auszukommen was man hat und man bekommt immer Unterstützung. Ich glaube ich war noch nie so großzügig und ruhig in meinem Leben.

Was mir meinen Austausch auch noch relativ schwer macht ist das wechseln der Familien. Es hieß man wechselt die Familie 2-3-mal! Ich wechsle meine Familie 6-7-mal. Als ich ankam habe ich mit Liz einer alleinstehenden Frau gewohnt, nach 10 Tagen wechselte ich zu meiner neuen Familie, einem älteren jüdischen Ehepaar, namens ‚Plaut‘, da meine Mutter nie Zeit für mich hatte und ich immer alleine war. Bei den Plauts musste ich nach 2 Wochen weg, weil sie so viele jüdische Feiertage hatte. Das Problem daran waren jedoch nicht die Feiertage sondern das abwesend sein vom Training. Ich bin ein Starter in Varsity und wir haben Hoffnungen nach Oahu zu fliegen, da wir so gut sind. Hieß also ich musste raus aus der Familie und mir eine neue suchen. Habe mich schließlich für eine Familie, namens wall entschlossen, deren Tochter mit mir in der Mannschaft ist. Sie leben auf einer Kaffee Ranch auf dem Berg Hualalai. Nach 1 Woche verletzte sich ihr Sohn und musste nach Oahu ins Krankenhaus. Das hieß für mich wiederrum: ich muss wieder umziehen. Ich habe also meine Sachen gepackt und bin wieder zu den Plauts. Hier bin ich jetzt gerade aber ich bin immer alleine, da sie nur in der Nacht daheim sind. In 2 Wochen gehe ich wieder zurück zu den Walls und dann 3 Wochen später gehe ich zu meiner 4 Familie, den Ungers.  Immer umziehen ist anstrengend und nervig und ich kann nicht wirklich sagen, dass ich hier irgendwo zu Hause bin und ich fühle mich ein bisschen rumgeschubst und nicht wirklich gewollt. Das alles macht es mir wirklich schwer, Hawaii zu genießen und mich hier voll und ganz einzuleben. Aber meine Freunde, Mannschaft und natürlich auch Gastfamilien geben mir hier Unterstützung und helfen mir so gut sie können.

Die schule läuft bisher gut. Es ist so ein großer Unterschied zu einer deutschen schule. Volleyball ist der absolute Hammer! Zu unseren Spielen kommen immer um die 300 Zuschauer und am Ende des Monats fliegen wir als Team nach Oahu zu dem State Championships. Hawaii ist nicht perfekt aber eine unglaubliche Erfahrung und er macht sehr viel Spaß hier zu sein. Da ich Volleyball spiele, komme ich sehr viel rum. Ich fahre zu verschieden Städten wie Hilo, Kamehameha oder Laupaheuheu um dort für meine Schule zu spielen.

Erst letzte Woche war ich in Oahu um für meine Schule Volleyball zu spielen! Wir haben uns den State Champion Titel geholt und waren alle überglücklich, da es das erste Mal ist, dass meine High School diesen Titel in Volleyball gewinnt! Ganz Kona hat uns zugejubelt, als wir aus unserem Flugzeug ausgestiegen sind und es waren etliche Artikel über uns in der Zeitung. Es wurden Interviews und Fotos gemacht und alle haben uns sehr viel Anerkennung geschenkt! 3 Mitspielerinnen und ich haben es auch zu einen der 8 besten Spielerinnen ganz Hawaiis geschafft. Natürlich haben wir auch ein bisschen von Oahu angeschaut und meiner Meinung nach viel schöner als Big Island! Riesige weiße Sandstrände, unglaubliche Berge und Landschaften.  Honululu war wirklich beindruckend als wir durch die Straßen in der Halloween Nacht gefahren sind! Aber all das sollte man selber sehen, da Erzählungen nicht mal annähernd das beschreiben, wie es wirklich ist!

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