Mexiko – zweiter Bericht von Tara

Also, nach einiger Verspätung komme ich jetzt doch noch zu meinem Bericht. Und ja auch im 2ten Quartal gibt es noch genügend zu berichten, ein Austauschjahr ist ein rauf und runter vom feinsten, aber einer der besten die man haben kann.

 

 Da man in der ersten Zeit super interessant ist für alle und jeder mit einem befreundet sein will, wird es nach einiger Zeit ein bisschen schwieriger, da eben schon alle an einen gewöhnt sind. Nun bilden sich jedoch die richtigen Freunde, die du zu lieben und schätzen lernst. Nun habe ich schon eine Gruppe von Freunden, mit denen ich meistens bin. Natürlich variiert es trotzdem, mit wem ich meine Zeit verbringe. Meistens jedoch mit den anderen Austauschschülern. Ich glaube das liegt daran dass man einfach einander versteht. Natürlich ist es niemals die gleiche Erfahrung die man hat, aber irgendwie versteht man sich einfach. Mit allen Austauschschülern. Da kann ich gleich zu der letzten Reise der La Huasteca kommen.

 

Es war wunderschön, wir haben sehr viele Aktivitäten unternommen. Die Reise nennt sich La Huasteca Potosina und wir waren in einem Hotel in Ciudad Valles. Wir sind von Wasserfällen gesprungen oder in Holzbooten paddeln gegangen und, und, und. Da die letzte Reise mehr oder weniger nur eine Kulturreise war, in der wir viele Kirchen und Museen besucht haben, war diese sportlicher. Ich glaube es hat allen sehr gefallen, aber leider war sie auch kürzer und zwar nur 3 Tage. Es war schon die vorletzte Reise, was uns alle sehr traurig gemacht hat, da man sich, auch wenn man nur sehr wenig Zeit von seinem Austauschjahr miteinander verbringt, wie eine Familie fühlt. Irgendwie kommt jeder mit jedem zurecht auch wenn man aus total verschiedenen Kulturen kommt. An den drei Abenden, an denen wir dort waren, haben uns 3 verschiedene Rotary Clubs die Abendessen spendiert und am letzten Abend, gab es eine Talentshow, bei der jeder Austauschschüler aus demselben Land oder derselben Stadt etwas aufführen musste. Wir aus Deutschland haben das Lied „99 Luftballons“ gesungen, einige haben getanzt oder die Nationalhymne gesungen. Danach kam ein Clown und wir haben eine Pinata gehabt, diese Sache die man so lange schlägt, bis sie kaputt geht und Süßigkeiten rausfallen. Also es war ein lustiger Abend. Und am darauffolgenden Tag ein trauriger Abschied, da es eben das vorletzte Mal ist dass wir uns gesehen haben.

 

Man spürt dass sich das Austauschjahr langsam dem Ende entgegen kommt und das macht einen schon irgendwie traurig. Aber trotzdem versuche ich mich immer daran zu erinnern, das ich hier bin um Spaß zu haben und ich im hier und jetzt leben sollte und nicht schon ans Ende denken. Ein Austauschjahr ist etwas so beängstigendes davor und manchmal auch mittendrin, es ist einer der schönsten und einer der schwierigsten Erfahrungen die man machen kann, aber es ist alles wert! Für mich war es manchmal schwierig, weil man sich trotzdem ab und zu einsam fühlt und man sich einfach nach den gewohnten Dingen zuhause im Heimatland sehnt, aber man lernt soviel dazu und man erlebt die Menschen von anderen Seiten und sieht das jeder einzelne Mensch verschieden ist, nicht nur die Kulturen, aber wenn man muss und will kann man egal wo und aus welcher Kultur Freunde finden. Von zuhause bin ich es gewohnt, meistens mit demselben Freundeskreis etwas zu unternehmen, aber hier habe ich auch gelernt, einfach andere mit einzuschließen. Diese Welt ist eine Welt mit verschiedenen Kulturen aber letztendlich sind wir alle nur Menschen.

 

Was ich auch gelernt habe, von der Kultur in Mexiko, oder eben von den Leuten die ich hier kennen gelernt habe, das ist Gastfreundlichkeit. Sie sind sehr gastfreundliche Menschen und du wirst in einem mexikanischen Haus nie hungern! Das ist wahrscheinlich der Grund warum ich hier schon 7 Kilo zugenommen habe haha. Aber das Essen ist einfach richtig gut. Tacos, Tostadas, Gringas, Tortas usw. und immer eine mindestens etwas scharfe Salsa dazu. Ja, das alles ist meine Entschuldigung zugenommen zu haben und hey, ich bereue es nicht. Ein Jahr alles zu probieren, und ja alles. Ich habe hier auch schon eine Grille probiert. Geschmeckt hat es mir persönlich nicht, aber wie sagt man so schön, probieren geht über studieren.

 

Ich bin sehr froh mich zu diesem Austauschjahr entschieden zu haben, aber eins ist sicher, es ist nicht nur ein Zucker schlecken, es hat seine Höhen und Tiefen. Bei mir trotzdem überwiegend Höhen bis jetzt, aber man darf auch die Tiefen nicht unterschätzten. Ich kann jedem nur empfehlen ein Austauschjahr zu machen, aber die Entscheidung liegt bei jedem einzelnen, denn man muss bereit sein sich all den neuen Dingen zu stellen und auch mal über seinen eigenen Schatten zu springen. Ich jedoch für meinen Teil, bin sehr glücklich mit meiner Entscheidung.

 

Dankeschön und muchas gracias an Rotary mir und auch all den anderen diese Erfahrung zu ermöglichen.

 

Tara

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