Kolumbien – erster Bericht von Anne

Als ich am 15.August losgeflogen bin habe ich eigentlich noch gar nicht richtig realisiert dass ich wirklich für ein ganzes Jahr weg sein werde. Demnach fiel mir auch der Abschied am Flughafen ziemlich leicht. Was mir auch sehr geholfen hat war, dass ich mit allen Deutschen Austauschschülern die nach Kolumbien gegangen sind zusammen geflogen bin. Nicht nur um sich am Flughafen zurechtzufinden, aber auch Leute zu haben mit denen man sich auf einem 12 Stunden Flug ablenken kann. Als ich dann gelandet bin ist die Aufregung sehr gestiegen meine Gastfamilie kennenzulernen.

Ich war dann aber gleich total erleichtert als sie mich in die Arme genommen haben und total Nett Willkommen geheißen haben. Trotz dem Glück den ich mit meiner Gastfamilie hatte waren die ersten 2 Tage richtig hart. Wie auf einen Schlag wurde mir bewusst dass ich jetzt wirklich ein Jahr weg sein werde von allem was ich gewohnt war. Diese Trauer und Verwirrtheit löste sich aber genauso schnell wieder wie sie kam. Ich bin in meine Stadt gekommen und die darauf folgenden Wochen hatte ich ehrlich gesagt gar keine Zeit mehr über zu Hause nach zu denken. Ich hab so viele neue Leute kennengelernt die schnell zu Freunden wurden. Schuluniform gekauft, die ersten Rotarymeetings, die anderen Austauschschüler kennengelernt die jetzt wie Geschwister für mich sind, so viel Papierkram erledigt, die Stadt kennengelernt, andere Familienmitglieder kennengelernt. Es war eine wirklich so aufregende Zeit an die ich sehr gerne zurück denke. Auch der erste Schultag war super, wir waren die totale Attraktion. Auch wenn die meisten hier kein Englisch reden und unser Spanisch noch ganz schön zu wünschen übrig hatte wollten alle mit uns reden, uns kennenlernen. Es war einfach ein so schönes Gefühl alle um einen rum zu haben, tausend Fragen gestellt zu bekommen, dass ich Deutschland wirklich nicht eine Sekunde vermisst habe. Auch die nächsten Wochen hatte sich das nicht gelegt. Dadurch konnte ich mich aber super schnell in Spanisch verständigen. Im Unterricht habe ich aber leider so gut wie nichts verstanden, was sehr schnell zu viel Langeweile führte. Aber auch dafür haben wir eine Lösung gefunden, wir sind dann nur noch den halben Tag zur Schule gegangen und den Rest der Zeit zu einem Spanischkurs. Das war wirklich super und hat total geholfen. Mittlerweile hat sich alles gelegt, ich lebe hier den ganz normalen Alltag. Was aber auch total schön ist. Man ist ein richtiger Teil der Familie geworden, hat super viele Freunde und es ist trotzdem immer was zu tun. Zum Beispiel die von Rotary organisierten Reisen oder Trips mit der Familie in andere Kolumbianische Städte. Man hat jetzt aber auch mehr Zeit und nicht mehr ganz so viel Action was natürlich bedeutet dass man manchmal wirklich zu Hause vermisst und denkt wie schön es jetzt wäre mit der Familie zu sein. Das ist aber total normal und ich werde auch schnell wieder abgelenkt.

 

Alles in allem habe ich mich also super hier eingelebt und freue mich auf die nächsten Monate. Ich bin sehr froh diese Entscheidung getroffen zu haben und würde nichts an meinem Austausch ändern auch wenn nicht alles so gekommen ist wie ich es wollte.

 

Liebe Grüße, Anne

 

P.S.: Ich habe auch einen Blog im Internet auf dem ich auf viele Dinge noch genauer eingehe und wo ich auch viele Bilder von meinem Austausch hochlade. Ich würde mich also sehr über einen Besuch freuen. http://www.one-year-in-colombia.blogspot.de/

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