Argentinien – dritter Bericht von Juliane

3. Quartalsbericht – Nur noch eine kurze Zeit, meine Erfahrungen

Wow, jetzt ist mein Austauschjahr wirklich bald zu Ende. In ca. zwei Wochen werde ich schon auf dem Weg zurück nach Deutschland sein, nach Hause. Nach diesem Jahr ist es aber nicht nur das einzige „Zuhause“, das ich habe. In diesem Jahr habe ich auch Argentinien kennen und vor allem lieben gelernt. Gerade geht so viel in meinem Kopf vor. Viele Leute, Freunde und Klassenkameraden fragen mich ob ich mich denn freue endlich wieder nach Hause zu gehen und ich weiß nie wirklich was ich denn genau antworten soll. In Deutschland wartet meine Schule, meine Freunde und meine Familie auf mich, Menschen, die mir unglaublich wichtig sind und denen ich unglaublich wichtig bin, aber ich gehe nicht nur zurück zu alldem sondern ich gehe auch weg – von meinem Leben hier in Argentinien. Es gibt diesen Spruch den garantiert jeder Austauschschüler kennt „Exchange is not just a year in a life, it’s a life in a year“ (Austausch ist nicht nur ein Jahr in einem Leben, es ist ein Leben in einem Jahr) und das ist die Wahrheit! Ich lebe hier, in Argentinien, und bin Teil der Gesellschaft und wirklich, ich habe mich in das Land verliebt.

Argentinien ist einfach richtig anders als Europa. Angefangen bei der Sprache natürlich, die ich aber ziemlich schnell lernen konnte. Natürlich macht man am Anfang Fehler, aber darüber kann man eigentlich einfach nur lachen. Argentinien ist auch an sich so unterschiedlich, denn vom Süden bis zum Norden ändert sich das Klima, die Vegetation, die Tiere, die Wirtschaft und auch ein wenig die Menschen.  Ich wohne an der Küste in Caleta Olivia in Patagonien. Hier gibt es zwar fast keine Bäume und Pflanzen, was am Anfang ziemlich komisch war. Es ist ziemlich oft windig, so dass man das in Deutschland vielleicht schon manchmal als Orkan bezeichnen würde, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran, so wie man sich an alles gewöhnt auch an die viel lockere Kultur. Angefangen beim Essen: Zum Frühstück ist man meistens nur Kekse, richtig gefrühstückt wird hier selbst am Wochenende nicht und wenn man von der Schule wiederkommt gibt es Mittagessen dann isst man so zwischen 17 Uhr und 19 Uhr die „Merienda“ sowas wie Kaffeetrinken in Deutschland und erst zwischen 22 Uhr und 24 Uhr wird Abendbrot gegessen, da man also jeden Tag ziemlich spät schlafen geht schläft so ziemlich jeder die sogenannte „Siesta“, den Mittagsschlaf. In der Zeit schließen auch alle Läden und die Stadt ist so gut wie leer.  Auch zum Beispiel, dass wenn man sich für 18 Uhr verabredet, 18:30 gemeint ist und, dass der Lehrer eben zur spät zur Schule kommt, weil Argentinien ein wichtiges Länderspiel hatte ist sehr geläufig (Hier ist die Schule manchmal am Abend) und eine Einladung zum Mittagessen kann auch noch das Abendessen spontan mit einschließen, wobei wir bei Spontanität sind: In Argentinien hat man am Freitag noch keine Pläne fürs Wochenende, das kommt einfach ganz spontan und ich habe mich jedes Mal kaputtgelacht als der Gruppenchat meiner Freunde aus Deutschland den Kinobesuch auf den Donnerstag in 2 Wochen geplant hat und hier stattdessen 10 Minuten vorher, wenn du kein Glück hast bekommst du keine Karten mehr, aber kein Problem geht man eben zusammen Abendbrot essen. Die Argentinier sind sehr freundlich, immer für einen Spaß zu haben und sehr offen, schließen sehr schnell Freundschaften, wobei man aufpassen muss welche Freundschaften wirklich ernst gemeint und welche leider nur oberflächlich sind. Spaß hatte ich auch bei meinen Ballettstunden und Tango. Tango macht einfach richtig Spaß und mit Hobbies findet man auch neue Freunde. Meine Freunde hier sind einfach richtig super! Ich werde sie wirklich schrecklich vermissen, aber irgendwann werde ich auf jeden Fall zurückkommen und einige haben schon gesagt, dass sie mich mal in Deutschland besuchen kommen und wir haben ja auch Facebook, Twitter, Skype und Co. Da ist es auf jeden Fall einfacher mit der Kommunikation. Sie haben mein Jahr auf jeden Fall richtig besonders gemacht! Genauso wie meine 3 Gastfamilien, die immer für mich da waren und so viel möglich gemacht haben, dass es ein perfektes Jahr mit wunderschönen Erlebnissen wird. Auch Rotary hat viel zu meinem perfektem Jahr beigetragen. Ich bin fast immer zu den Meetings gegangen, wo ich immer viel gefragt wurde. Es ist schön zu wissen, dass die Leute interessiert in mich und meine Kultur sind. Auch die 2 Reisen in den Süden und Norden Argentiniens waren wunderschöne Erlebnisse und am Ende kann ich auch sagen, dass ich nicht nur Freunde in Argentinien habe, sondern auch in der ganzen Welt.

Vielen Dank an alle die mir dieses perfekte Jahr ermöglicht haben!

Liebe Grüße von Juliane aus Argentinien

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