Australien – 1. Bericht von Anna-Luise

Brisbane, den 23. September 2015

Liebe Rotarier,

ich bin jetzt hier in Australien schon ein bisschen mehr als zwei Monate und die Zeit scheint wie im Flug zu vergehen. Ich lebe und gehe zur Schule in Brisbane, das ist die Landeshauptstadt des Staates Queensland. Und jetzt werde ich meine ersten zwei Monate auf der anderen Seite der Welt einmal beschreiben:

Am 19.Juli 2015 habe ich meine große Reise angetreten. Mein Papa und mein bester Freund brachten mich zum Frankfurter Flughafen. Noch im Auto erhielt ich eine Email von meiner Gastfamilie, dass ich die erste Woche bei meinen Counselor verbringen werde. Nach einem gemeinsamen Mittagessen am Flughafen verabschiedeten wir uns dann und ich war von da an auf mich alleine gestellt. Das war aber gar nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte, denn es klappte alles wunderbar. Als mein Flieger um 15.30 auf die Startbahn rollte, sah ich meinen Papa noch ein letztes mal, von der Zuschauertribüne aus winken. Dann hob mein Flieger ab und erst in diesem Moment begann ich zu realisieren, dass es nun endlich so weit war.

Auch der Rest der langen Reise verlief problemlos. Kurz vor Mitternacht landete ich in Dubai, ein beeindruckender Flughafen! Dort hatte ich ca. 3 Stunden Zeit bevor es für mich weiter nach Singapur ging. Trotz zweistündigem Aufenthalt bekam ich nicht wirklich viel zu sehen, da es sich gelegentlich um eine erneute Gepäckkontrolle handelte. Von Singapur ging es dann endlich nach Brisbane. Als ich dann am Dienstag, den 21. Juli um 2 Uhr nachts in Brisbane gelandet war, mein Koffer gefunden und mich durch alle Kontrollen gekämpft hatte, wurde ich dann von meinem Counselor Sharon Collins und ihrem Ehemann, meinem Distrikt Chairman und zwei Country Koordinatoren empfangen. Ich war total müde und erschöpft, schließlich war ich mehr als 34 Stunden unterwegs gewesen.

Nach einer herzlichen Begrüßung fuhr ich dann mit Sharon und ihrem Ehemann Tony, dem Sekretär meines Gastclubs, nach Hause. Dort bekam ich die Möglichkeit vom Haustelefon meine Eltern anzurufen um ihnen zu sagen dass alles ok ist und dass ich gut angekommen bin. Danach ging ich dann auch schon ins Bett. Am nächsten Tag schlief ich bis 3 Uhr nachmittags und am darauffolgenden Tag ging es mir gar nicht gut. Mir war übel und ich musste die ganze Zeit erbrechen. Doch Sharon und ich hatten so viel zu organisieren. Wir beantragten eine Busfahrkarte, eröffneten ein Bankkonto und besuchten die Schule um meine Schuluniform zu kaufen. Aber am nächsten Tag ging es mir dann besser.

Die nächsten vier Tage fuhr ich dann mit Tony und Sharon campen und am Sonntag den 26.07.15 trafen wir dann meine erste Gastfamilie- die Millards. Alle waren sehr nett zu mir und auch von meinen drei Gastschwestern wurde ich zu Hause herzlich empfangen. Am nächsten Tag war dann mein erster Schultag. Ich war so aufgeregt! Alles war so neu, die Schuluniform, die Menschen und überhaupt einfach alles. Doch auch in der Schule wurde ich herzlich aufgenommen, obwohl ich sagen muss, dass es eine ganze Weile (ca. 4 Wochen) gedauert hat richtigen Anschluss zu finden. Anfangs war es schwer für mich, da sich niemand wirklich für mich zu interessieren schien. Doch dann habe ich angefangen selbst mehr auf die Leute zuzugehen und nun habe ich bereits sehr viele Freunde, mit denen ich mich auch außerhalb der Schule treffe. Ich werde auch zu Geburtstagen und Ausflügen eingeladen.

Mittlerweile hatten wir bereits zwei Rotary- Camps in denen wir sowohl die anderen Inbounds, als auch die zukünftigen Outbounds und Rebounds getroffen haben und da wir uns alle sehr gut verstehen treffen wir uns oft um gemeinsam etwas zu unternehmen. Was also meine sozialen Kontakte betrifft bin ich mehr als zufrieden. Das Verhältnis zu meinem Gast Club ist auch ausgezeichnet. Jeden Donnerstag nehme ich an den Meetings teil und ab und zu helfe ich auch beim organisieren von Events. Alle Mitglieder mögen mich sehr und einige haben mich auch schon zu sich nach Hause eingeladen.

Das Verhältnis zu meiner Gastfamilie ist allerdings etwas angespannt. Was mich am meisten belastet ist die mangelnde Hygiene im gesamten Haus und dass ich ständig das Gefühl habe eine Belastung für alle zu sein (vor allem finanziell). Aber bald habe ich es geschafft, denn schon Ende Oktober wechsele ich in meine Gastfamilie.

Mit meinem Counselor Sharon verstehe ich mich aber bestens. Wir treffen uns regelmäßig und oft unternehmen sie und Tony auch etwas mit mir. Ich kann mit ihr über alle meine Probleme, zum Beispiel meine etwas schwierige Situation in meiner Gastfamilie sprechen und sie versucht mir dann zu helfen oder wir beraten gemeinsam wie es weitergehen könnte.

Im Großen und Ganzen geht es mir aber richtig gut und ich freue mich auf alles was mir dieses Jahr noch bringen mag!

Viele liebe Grüße aus Australien

Anna-Luise

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