Chile – 2. Bericht von Yvonne

Hallo vom Sommer, mittlerweile bin ich schon 4 Monate weg und habe schon viel erlebt. Jetzt war Weihnachten und eigentlich dachte ich, dass mich die Nostalgie/das Heimweh nicht packt, aber falsch gedacht. Irgendwie hat es mich doch erwischt zumal Chile ziemlich arm an Weihnachtstraditionen ist. Kurzer Hand habe ich dann einfach ein paar typisch deutsche Sachen gemacht: Plätzchen backen, im Chor Weihnachtslieder singen, den Adventskalender und Nikolaus meiner Gastfamilie erklären…Das Schöne an Chile ist, dass man hier fast eigentlich alle deutschen Süßigkeiten kaufen kann, deswegen habe ich meinen Gasteltern einfach Lebkuchen mitgebracht. Das fanden sie sehr gut, Mein Tipp an die neuen Austauschschüler: Falls euer Gastland kaum Weihnachtstraditionen hat, dann erklärt ihnen doch einfach deutsche Traditionen. Informiert euch am besten vorher auch über die Hintergründe von unseren Traditionen. Weihnachten im Sommer zu feiern ist mal ganz anders und es war für mich ein bisschen komisch beim Weihnachtskonzert in der Kirche zu schwitzen. Heiligabend sind wir vor dem Abendbrot im Pool gewesen bei 35°+. Wenn es für euch Outbounds nächstes Jahr auf Weihnachten zugeht, dann versucht fragt einfach, wie es gefeiert wird. Einige Familien machen aus Weihnachten ein rießen Spektakel und andere Familien machen fast nichts. Immer schön fragen! Im Übrigen ist Kommunikation das A und O. Aller Anfang ist schwer, aber irgendwann werdet ihr die Sprache verstehen. Versucht auch mit eurer Gastfamilie zu reden. Hört einfach bei Gesprächen in Bus/Bahn/…zu…So lernt ihr definitiv die Sprache und lasst euch nicht einschüchtern, wenn ihr mal einen Fehler macht. Die Leute freuen sich, wenn sie bemerken, dass ihr ihre Sprache lernen wollt.

Versucht auch viel mit eurer Gastfamilie/eurem Counsler zu reden. Das hilft Missverständnisse vorzubeugen und schafft Vertrauen. Und je mehr man euch vertraut, desto mehr Freiheiten habt ihr und umso mehr versteht ihr das Denken der Menschen in eurem Gastland.

Probleme in der Klasse/Schule: manchmal klappt es mit der Integration nicht so, wie man sich das wünscht. In diesem Fall sucht das Gespräch und wenn das nichts hilft, dann versucht über Hobbys Kontakt zu Landsleuten zu bekommen.

Kurz Weihnachten zurück: An Weihnachten habe ich weniger meine Familie sondern mehr unsere Traditionen vermisst. Am 24.12. habe ich den ganzen Tag deutsche Weihnachtslieder gesungen, weil mir diese Lieder so gefehlt haben.

Tränen/Heimweh/Nostalgie ist auch ein Teil vom Austauschjahr. Es trifft jeden. Definitiv. Den einen mehr, den anderen weniger. Je eher ihr das Heimweh akzeptiert, umso besser könnt ihr damit umgehen. Gerade an der Stelle ist auch Verständnis von eurer Gastfamilie gefragt. Manchmal sitzt eben einfach da und heult, aber das bedeutet nicht, dass man sofort nach Deutschland will. Bleibt aber nicht beim Trübsal blasen, sondern unternehmt etwas. Trefft Austauschschüler/Klassenkameraden/…und genießt euren Austausch, denn die Zeit fliegt euch davon.

Lasst euch von den ganzen Vorbereitungen nicht unterkriegen und genießt nochmal die Zeit mit euren deutschen Freunden, bevor ihr in die Fremde aufbrecht.

Liebste Grüße

Yvonne

P.S.: Falls jemand nach Chile geht, meldet euch unbedingt bei mir: yvonne.urban98@gmx.de

Mehr Interesse an meinem Austauschjahr? Schau mal bei meinem Blog vorbei: https://wordpress.com/posts/farawayarhome.wordpress.com

P.P.S.: GANZ WICHTIG: Informiert euch rechtzeitig über finanzielle Zuschüsse: Schüler-BaFöG, Flugzuschuss, usw. Damit eurer großen Reise nichts mehr im Wege steht.

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