Kanada – 2. Bericht von Anna

Ich möchte einen kurzen Bericht über meine jetzige Situation abgeben und dann Mitteilungen für die Outbounds.

Der Gastfamilienwechsel ist mir anfänglich schwer gefallen, da ich mich mit meiner ersten Gastfamilie sehr gut verstanden habe und ein Wechsel immer bedeutet, dass ein großer Teil deines Jahres um ist. Aber ich sehe meine alte Gastfamilie noch regelmäßig. Entweder besuche ich sie auf einen Tee oder sie besuchen meine Gastfamilie, da diese sehr eng befreundet sind. Meine neue Gastfamilie ist super. Ich fühle mich richtig wohl und wie ein eigenes Kind angenommen. Mit meinen kleinen Gastgeschwistern verstehe ich mich sehr gut und ich hab sie super gern. Weihnachten haben wir alle zusammen bei der Schwester meiner Gastmutter in der Nähe von Toronto verbracht. So habe ich Toronto besichtigt und auch die Niagara Fälle. Weihnachten an sich war ähnlich wie zu Hause, unspektakulär aber nett. Die deutsche Weihnachtsstimmung mit Adventskalender, Adventskranz und Weihnachtsmarkt habe ich doch ein bisschen vermisst, aber zu schätzen gelernt.

In der Schule läuft auch alles gut. Ich bin immer noch zu Frieden mit meiner Fächerwahl und mit ein ganz kleines Aufwand bekomme ich auch ganz gute Noten. Trotzdem freue ich mich schon auf nächstes Halbjahr und den Kurswechsel. Meine neuen Kurse sind Mathe, Englisch für Anfänger, Social Scienes und Kochen. Besonders schätze ich an meiner Schule die ganzen Aktivitäten wie Winterball, Christmasshow oder besonders beliebt war diner multicuturelle. Für 5 Dollar konnte man Essen aus aller Welt probieren. Etwas was ich an Canada besonders liebe.

Rotary kümmert sich auch sehr nett um mich. Besonders mein Counselor und seine Frau unternehmen viele, schöne Dinge mit mir. Ich habe viele, kleine, nette Weihnachtsgeschenke bekommen und wir Inbounds und Rebounds hatten ein tolles Weihnachtswochenende zusammen in Kingston. Auch in meiner Stadt unternehme ich häufig was mit 2 Inbounds und 2 Rebounds.

Was meine eigenen Gefühle betrifft. Ich habe noch kein großes oder kleines Heimweh bekommen. Mittlerweile hat sich alles eingespielt. Man sieht welche Freunde auf Dauer bleiben und vermisst dabei manchmal seine alten Freunde in der Heimat. Aber im Großen und Ganzen kann ich mich nicht beklagen, ganz im Gegenteil… ☺

Outbound Tipps:

Ich denke die Länderwahl spielt eine große Rolle. Es ist nicht überall einfach Freunde zu finden und offen in der neuen Kultur aufgenommen zu werden. Wichtig ist aber immer offen zu sein und Neues auszuprobieren. Schwierigkeiten sollten als Challenge gesehen werden und nicht gleich aufgegeben werden. Solche Erfahrungen tuen meistens nicht weh, sondern helfen jedem ein Stück erwachsener zu werden und besser gewappnet zu sein für neue Lebenswege und Schwierigkeiten.

Außerdem sollte keiner vor der Länge eines Jahres Angst haben. 1 Jahr geht super schnell vorbei und ist eigentlich zu kurz. Man sollte sich bewusst sein, dass man Weihnachten, Geburtstag, Halloween und andere Festlichkeiten nur EINMAL erlebt und deshalb gilt besonders: Genieße jede Sekunde!! (oder versuche es zumindest)

Ich persönlich kann Canada besonders empfehlen, da die Leute sehr offen und ehrlich sind. Das heißt es lässt sich einfach neue Kontakte knüpfen. Die dann auch über längere Zeit halten und man wird auch immer wieder von Freundlichkeit im öffentlichen Leben überrascht. Was mir am besten gefällt ist der Kulturen Mix im Land. Die verschiedenen Gruppen in der Schule. Die sich aber alle sehr gut untereinander verstehen und die vielen, internationalen Restaurants. Hier kannst du kulinarisch um die ganze Welt reisen. Es gibt ganze Viertel, die dir das Gefühl geben in China, Korea, Italien, Polen oder Indien zu sein. Trotz allem unterscheidet sich Canada nicht viel von Europa, das heißt die meisten erleben keinen großen Kulturschock und können häufig dieselben Freiheiten wie in Deutschland genießen (allein in der Stadt bewegen, sich oft mit Freunden treffen und Abends ohne Angst im Bus nach Hause fahren). Auch die Schule hier ist sehr mit Spaß verbunden. Sehr entspannt, aber man hat nicht das Gefühl zu „verdummen“.

Wie auch immer, genießt euer Auslandsjahr. Macht das Beste draus. Legt alle Vorurteile ab (das lernt ihr aber auch während der Zeit), entdeckt, lebt, findet eine 2. Heimat, aber lernt auch die deutsche Kultur zu schätzen.

Anna Kyewski

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