Ecuador – 2. Bericht von Pia

Welche Eindrücke hast Du bis jetzt von Deinem Austauschjahr?

Alle Eindrücke die ich bis jetzt gesammelt habe und wie ich hoffe auch noch sammeln werde, würde ich gegen nichts auf dieser Welt eintauschen wollen. All dies, dieses Jahr, dieses Leben hier, die Eindrücke, all die neuen Persönlichkeiten die man kennenlernen darf, einfach alles hier in Ecuador ist unbeschreiblich. Die Zeit vergeht viel zu schnell und das Rückflugdatum rückt immer näher. Mir bleibt nichts anderes übrig als all diese Momente in meinem Kopf zu sammeln und so viele weitere Momente wie es möglich ist zu erleben.

Letztendlich ist es sehr schwer diese Eindrücke, all das Erlebte in Worte zu fassen. Doch alle erlebten Eindrücke sind wunderschön und beweisen, dass dieses Jahr das Beste ist, was mir je hätte passieren können.

Also wie sind meine Eindrücke ?

Fantastisch, unglaublich … unvorstellbar wenn man es nicht am eigenem Leibe erlebt.

Welche Fortschritte machen Deine Sprachkenntnisse? Hast Du spezielle Sprachkurse belegt? Wie würdest Du Deine Kenntnisse bewerten?

Wie ich es schon in meinem erstem Quartalsbericht beschrieben habe ist es unfassbar wie, ich möchte ja fast schon sagen simpel es erscheint, eine neue Sprache unter diesen Umständen zu erlernen. Es fängt alles an mit dem Erlernen der Vokabeln und dem kontinuierlichen Zuhören aller Gespräche die um einen herum stattfinden. Irgendwann gelangt man an den Punkt, an dem man anfängt zu verstehen, da man das Erlernte in den Gesprächen wiederfindet. Der Rest ergibt sich fast schon wie von selbst. Man beginnt zu reden, wahrscheinlich zuerst völlig falsch und mit einer Grammatik die nach Hilfe schreit, aber trotzdem erlernt man es.

Es fällt mir schwer mein eigenes Spanisch einzuschätzen, allerdings kann ich behaupten, dass ich mich gut verständigen sowie ausdrücken kann. Ich habe einen Sprachkurs von 2 Monaten am Anfang meines Austauschjahres an meiner Schule besucht. Jedoch muss ich sagen das ich in diesem Kurs absolut nichts sinnvolles erlernt habe.

Was kann ich den neuen Outbounds mitgeben ?

Am Anfang möchte ich erwähnen, dass mir dieser Bericht sehr schwer fällt, da für das nächste Jahr leider kein Outbound die Möglichkeit haben wird, dieses wundervolle Land zu bereisen und kennenzulernen.

Dennoch möchte ich allen Outbounds die die Chance haben dieses unglaubliche Jahr in naher Zukunft anzutreten, etwas näher bringen, was es bedeutet in den Austausch zu gehen.

Wie sieht es bei euch in den Köpfen aus? Ich kann mich noch gut an das halbe Jahr vor meinem Austauschjahr erinnern. Man hat so viele Vorstellungen und doch kann man sich eigentlich nicht vorstellen was einen erwartet.

Lasst mich euch sagen, dass all eure unglaublichen, ausgemalten Vorstellungen in der Zukunft übertroffen werden werden. Kulturschock, ja dieses Wort habt ihr bestimmt schon oft von unseren netten Rotaryfreunden in Deutschland gehört. Ich hatte keine Ahnung wie genau ich mir das vorzustellen habe bis ich es dann erlebt habe. So viel Neues, aber so viel unglaublich wundervolles Neues was euch erwartet.

Alles beginnt mit dem Kennenlernen der Austauschschüler aus ganz Deutschland am Flughafen, dank der gleich gebuchten Flüge. So lernt man sich schnell kennen, schließt Freundschaften und findet heraus wer die neuen Kompanen sind. So lernte ich zum Beispiel Fadia und Jonas aus Deutschland kennen, mit denen ich mittlerweile durch feste Freundschaften verbunden bin.

Das zweite wichtige Kennenlernen und wohl auch das wichtigste überhaupt ist das mit eurer neuen Familie. Macht euch keine Sorgen es fällt einem viel einfacher als vorher gedacht diese euch doch fremden Personen als Familie zu akzeptieren und auch als Familie lieben zu lernen, denn all dies passiert unter einer komplett anderen Situation wie in eurem normalen Leben. Es wird euch so viel einfacher fallen Menschen an euch ran zu lassen, da diese Personen den einzigen Halt für euch in diesem fremden Land darstellen. D

er nächste Punkt auf der „Liste“ ist die neue Schule. Ab nun seit ihr definitiv gezwungen nur noch in der jeweiligen Landessprache zu sprechen. Es ist auch sehr ratsam auf keine anderen Sprachen wie Englisch auszuweichen den so werdet ihr die Sprache nicht erlenen, weil diese Personen nun wissen das die Englischkenntnisse vorhanden sind und es somit einfacher ist sich auf Englisch zu verständigen. An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass es ehr ratsam ist den direkten Anschluss zu euren Klassenkameraden zu finden, denn mit dieser Gruppe an Jugendlichen werdet ihr fast die Hälfte jedes Tages verbringen.

Der Rest wird sich spezifisch zu eurem Land, eurer Familie und auch eurer Persönlichkeit ergeben. Doch insgesamt werdet ihr bemerken wie ihr mit der Zeit an allem wachst. Ihr werdet an Characterstärke gewinnen, euch selber besser bewusst werden wie eure Persönlichkeit aussieht und einen anderen Blick über alle Punkte eures Leben gewinnen. Eure Ansicht über die Welt wird sich verändern. Das wichtigste was ich euch mitgeben kann ist eigentlich nur das ihr so viel wie möglich aus eurem Jahr mitnehmen solltet !

Weihnachten und Silvester in Ecuador?

Ich muss sagen ich weiß nicht so wirklich wie ich dies beschreiben soll. Denn für mich existierte dieses Jahr kein wirkliches Weihnachten. Am 24. Dezember, also zu Heilig Abend saß ich wie jeden gewöhnlichen Tag in meiner Schule bei über 30 Grad Celcius Außentemperatur, auch meine Mutter war wie jeden Tag lange arbeiten. Letztendlich war mein Weihnachten ein Familienessen, was sich nicht wirklich von einem der häufigen Familientreffen unterschieden hat.

Also für alle Weihnachtszeitliebhaber wie ich, die das trödeln über den Weihnachtsmarkt und die Kälte genießen, bitte seid nicht zu enttäuscht wenn ihr dies hier in Ecuador nicht finden werdet. Mehr habe ich über mein Weihnachten hier leider nicht zu berichten.

Das Neujahrsfest hier in Ecuador ist jedoch das ganze Gegenteil, die größte Party die man im ganzen Jahr nur finden kann findet am 31.12-01.01. statt! Es fing 11:30 Uhr mit einem Feuerwerk und dem traditionellen Verbrennen der vorher gekauften Puppen an. Pünktlich um 12:00 Uhr Nachts haben wir dann mit der ganzen Familie zusammen gegessen und die 12 Trauben die für das Glück aller 12 Monate stehen, verspeist. Eine halbe Stunde später wurde ich von meinem Gastbruder abgeholt für die in meiner Stadt stattfindende Silvesterparty. Letztendlich kam ich 10:00 Uhr am Morgen wieder bei mir zu Hause an und anstatt zu schlafen ging es weiter an den Strand für die nächsten 2 Tage.

Insgesamt ist zu sagen, dass ich die Zeit über Weihnachten und Neujahr sehr mit meiner Familie genossen habe.

Ich bin jetzt seit 4 Monaten bereits hier in Ecuador und freue mich auf weitere 6 Monate die ich in diesem wundervollen Land verbringen werde.

Liebe Grüße an alle neuen Outbounds, alle Rotarier die mir mein Leben hier ermöglichen, den Rotaryclub Hoyerswerda der mich all dies hier erleben lässt und mich die beste Entscheidung meines Lebens treffen lies und natürlich auch meine Familie die mich selbst über diese Entfernung wo immer es auch nur geht unterstützt.

Danke für Alles !!!

Pia Birnstein.

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