Ecuador – 3. Bericht von Pia

Meine letzte Zeit hier in Ecuador verbringe ich in meiner neuen Familie, die aus meinem Gastvater, meiner Gastmutter, einer 14 jährigen Gastschwester sowie einer weiteren mit einem Alter von 2 Jahren, besteht. Ich habe mich bereits gut einleben, sowie neue Freundschaften in der Urbanisation in welcher ich lebe schließen können. Meine Gastgroßeltern leben ebenfalls, als unsere Nachbarn hier.

Ich denke die wohl einprägsamsten Ereignisse in den letzten Monaten waren Fasching oder auch Karneval genannt und die Distrikttour. Ich möchte erklären wieso diese Ereignisse so besonders für mich waren. Fasching begann für mich früh am Morgen, als meine Gastmutter mich mit den Worten „Pia stehe auf und packe dir Sachen für 4 Tage ein. Wir fahren über Karneval nach Crucita ( Ort am Meer in dem meine Familie ein Apartment besitzt) „ Also ging es auch schon wenige Stunden später auf zum Strand, jedoch nicht ohne vorher im Supermarkt den berühmt berüchtigten Sprühschaum zu kaufen. Ich sollte erst später erfahren was es damit auf sich hatte. Nach ca. 1.h im Auto wo ich wie immer hier in Ecuador gebetet habe, dass wir nicht im Straßengraben landen kamen wir also am Strand an wo mir eine dieser Sprühflaschen in die Hand gedrückt sowie „Viel Spaß! „ gewünscht wurde“. Also machte ich mich mit meiner Gastschwester „Anita“ auf den Weg zu ein paar Freunden von ihr auf. Schnell trafen wir jedoch auf meine Freunde aus Portoviejo, die mir schnell begreiflich machten das der Sprühschaum mit rasierschaumähnlicher Konsistenz dazu da war seine Freunde sowie wildfremde Menschen solange damit anzusprühen bis sie nur noch als Schneemann wiederzuerkennen waren. Ich kann nur sagen wer an diesem Tag trocken nach Hause kommt, hat den Spaß seines Lebens versäumt.

Weiter mit der Distrikttour, die für mich 8 absolut unvergessliche Tage darstellt ! Die Tour begann für alle Austauschschüler aus Portoviejo, vor dem Rotaryclub Portoviejo, wo wir uns alle von unseren Gasteltern verabschiedeten, uns noch ein paar Regeln für die Reise anhörten und endlich in unseren kleinen Reisebus auf nach Guayaquil machten. In Guayaquil trafen wir mit vielen unser anderen Austauschfreunde zusammen und hatten viel zu besprechen. Am nächsten Morgen ging es gleich sehr früh am Morgen weiter in Richtung Cuenca. Auf dem Weg dorthin hatten wir einen Aufenthalt in dem absolut faszinierendem Naturschutzgebiet Cajas und hatten die Möglichkeit eine Wanderung zu unternehmen. Ich muss leider sagen das diese Wanderung in der Eiseskälte auf ca. 4000m Höhe bei starkem Wund und schlechten Wetterbedingungen mindestens 70% unserer Truppe eine Grippe beschert hatte. Doch die Lagunen in dieser unglaublichen Andenlandschaft ist unvergesslich und dafür lohnt es sich allemal ! Der Aufenthalt in Cuenca war wohl mit 2 Tagen einer der längsten und auch besten. Für mich stellt Cuenca eine wenn nicht sogar die eine schönste Stadt Ecuadors dar! Weiter ging es in die doch eher kalte Stadt Riobamba mit einem Stopp in Alausi wo wir in einer Fahrt mit der traditionellen Eisenbahn auf der berühmten Strecke „ Nariz del Diablo“ die wunderschöne Landschaft genießen konnten. In Riobamba habe ich leider nicht viel von der Stadt mitbekommen, da wir spät Abends ankamen und ich meine gesamte Nacht im Krankenhaus Riobambas verbracht habe. Wieso ich dies erwähne ? Ich habe in dieser Nacht so viel Fürsorge und Hilfe von 2 Rotariern entgegen gebracht bekommen, ohne welche ich diese Situation nicht so schnell hätte meistern können. Am nächsten Morgen nach nur 2 h Schlaf für meine beste Freundin und mich ging es zum Vulkan Quilotoa, ich durfte dieses Naturwunder leider nur vom äußeren Rand des Kraters betrachten und nicht mit hinunter laufen, jedoch habe ich noch nie etwas so schönes, von der Natur erschaffenes gesehen. Diese Nacht verbrachten wir in der Hauptstadt Quito, welche die Hauptstadt Ecuadors darstellt und viele Sehenswürdigkeiten bietet. Sowie das Denkmal direkt am Äquator, nicht weit von Quito, welches wir am nöchsten Morgen besuchten. Danach machten wir uns auf den Weg zu der Stadt Ibarra. Wir besuchten einen sehr bekannten und riesengroßen Markt der Ureinwohner der Anden. Am Tag darauf endete unsere Tour leider schon am Flughafen Quitos, wo alle Austauschschüler nach Manta flogen um dort wieder von ihren Gastfamilien empfangen zu werden.

Die restliche Zeit meiner 3 monatigen Ferien verbringe ich mit lernen, meinem Spanischkurs, Sportaktivitäten und vor allem meinen Freunden. Auch mit meiner Familie habe ich viel erlebt in den letzten Wochen. Sie nehmen sich die Wochenenden, an denen sie nicht arbeiten müssen Zeit um mir Ecuador noch näherzubringen. So haben wir in den letzten 2 Wochen Tage in einem Hotel in Canoa, Esmeraldas sowie Mompiche verbracht (Orte mit jeweiligem Strand).

Zu meinen Erfahrungen kann ich nur folgendes sagen: Ein Auslandsjahr bringt dich nicht nur dazu eine Kultur und ein Land kennenzulernen. Es bringt dich dazu dich selber kennenzulernen, deine Stärken und Schwächen zu finden und vor allem Ziele in deinem Leben zu finden.

An alle Zukünftigen: Es wird nicht nur einen Moment geben wo du deinen besten Freund in deiner Heimat vermisst, wo du dich fragst was deine Familie wohl gerade tut, dies kann ich dir versichern. Doch es wird auch so unheimlich viel Neues auf dich zukommen.

Jeder der es nicht tut verpasst etwas. Für mich stellt dieses Jahr die beste Chance in jeglicher Hinsicht dar, die ich je bekommen habe !

Mein Austausch neigt sich nun langsam dem Ende zu. Ich werde alles was ich hier zurücklassen werde unheimlich vermissen, doch genauso freue ich mich auf meine Familie, meine Freunde in Deutschland, sowie meine bevorstehenden Jahre an meiner Schule, dem Abitur entgegenschauen.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal ein riesiges Danke an meinen Distrikt 1880 in Deutschland aussprechen, welche mich super auf dieses Jahr vorbereitet haben und dies hoffentlich mit allen folgenden Anwärtern genauso machen werden. Danke für die gute Betreuung, sowie all die Zeit die sie uns mit Frage und Antwort beistanden.

Ein großes Danke möchte ich auch an meinen Rotary Club Hoyerswerda aussprechen, durch welchen ich erst auf dieses absolut wundervolle Austauschprogramm aufmerksam geworden bin. Ohne die Hilfe, Unterstützung und auch das entgegengebrachte Vertrauen aller Mitglieder würde ich jetzt nicht an dem Punkt stehen an welchem ich momentan bin.

Auch möchte ich mich bedanken bei meiner Familie. Danke für all eure Unterstützung, all eure Liebe die mir auch über so eine Entfernung entgegengebracht wird! Ich habe gelernt das man alles überwinden und durchstehen kann wenn du nur eine Familie besitzt die hinter dir steht.

In diesem Sinne vielen Dank Rotary! Ihr gebt Menschen die Chance Dinge zu erleben, welche sie ohne eure Hilfe nicht könnten.

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