Kanada – 3. Bericht von Anna

3. Quartalsbericht von Anna Kyewski aus Kanada

3.4.2016

„Noch eine kurze Zeit – wie waren Deine Erfahrungen in diesem Jahr?“

Im Gesamten kann ich sagen, hatte ich ein „amazing year“.

Super nette Gastfamilien, die sich alle super um mich gekümmert haben. Ich habe mich von der ersten Sekunde an wohlgefühlt. Hier habe ich gelernt wie unterschiedlich Familien sein können und wie man sich anpasst und taktvoll, mit Rücksicht und bescheiden in das Familienleben eingliedert. Für ein Jahr muss man sich „zu Hause“ ein bisschen zurück nehmen und darauf achten immer höflich zu sein. Ich denke, dass ist mit 17 Jahren gar nicht so einfach. Nach all der Zeit und den Erlebnissen habe ich zu schätzen gelernt, was meine Eltern für mich tun und mir möglich machen und wie dankbar ich ihnen bin.

Ein riesiger Unterschied zu Deutschland war die Schule. Die Kurse sind alle sehr einfach und es gibt wenige Hausaufgaben. Somit habe ich jeden Nachmittag Zeit für Dinge, die mir Spaß machen oder einfach nur zu entspannen. Diese Freizeit macht mir manchmal ein bisschen Angst, da ich weiß, was mich zu Hause in der deutschen Schule erwartet. Anfänglich dachte ich, dass kanadische Schulsystem weniger bildend ist. Aber es hat auch gute Seiten. Durch die entspannte Schulzeit kann man seine Jugend mehr genießen und am Ende trotzdem ohne Problem studieren, auch außerhalb von Kanada.

Ich kann immer wieder betonen, dass für ein Auslandsjahr Rotary die beste Wahl ist. Mein Club ist super aktiv. Mein Conselor und auch viele andere Rotarier aus meinem Club und anderen Clubs haben immer eine Menge Ideen und Aktivitäten geplant. Manchmal kann ich gar nicht alle Angebote annehmen. Häufig werde ich einfach eine ganzen Tag mitgenommen oder sie nehmen mich mit ins Restaurant, Museum, zu Konzerte oder zu sportlichen Aktivitäten. Dadurch erlebe ich nochmal viele kanadische Traditionen, wie zum Beispiel sugar bush. Ein Restaurant im Wald, wo Ahornsirup hergestellt wird. Auch die Wochenenden und Aktivitäten mit den andren Austauschülern sind immer total nett und es ist beeindruckend, wie Rotary sich um uns kümmert und sich immer große Mühe gibt, ohne großen Kostenaufwand für uns.

Gegen Ende des Jahres merkt man dann auch langsam, wie man sich doch wieder auf Deutschland freut. Anfänglich hatte ich das Gefühl, ich wollte nie wieder zurück. Mit der Zeit vermisst man die Freiheiten zu Hause, auch ein bisschen seine Familie und Freunde und die deutsche Kultur. Nach 6 Monaten hat sich der Freundeskreis verkleinert und die wahren Freunde bleiben. Ich werde sie sehr vermissen, aber durch regelmäßigen Kontakt mit den deutschen Freunden, merke ich wie sehr man doch zu Hause geliebt wird und schätze sehr, dass die alten Freunde trotz so langer Zeit doch noch für mich da sind und sich um mich kümmern.

Das Auslandsjahr und die Erfahrung, die ich hier gemacht habe, zeigen mir auch wie wichtig es im Leben ist, Geld zu verdienen und zu arbeiten, um selbst das Leben zu genießen, zu reisen und seinen Kindern ein Auslandsjahr zu ermöglichen. Durch die lange „Arbeitspause“ bin ich motiviert zu Hause alles zu geben und einen guten Schulabschluss zu erreichen.

Doch nun werde ich meine letzten Monate noch genießen: die entspannte Schulzeit, der Kulturenmix in der Schule, die Freundlichkeit der Kanadier und die entspannten und relaxten Nachmittage und die Möglichkeit, in internationale Restaurants und Cafes zu gehen.

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