3 Monate, das ist die Zeit die mir ungefähr hier noch bleibt und ich weiß, dass sie viel zu schnell umgehen wird. In den letzten Monaten ist so viel passieret und ich würde sagen ich habe noch nie so viel in einem Jahr gemacht und erlebt.
Mittlerweile bin ich in meiner dritten Gastfamilie und sie unterscheidet sich wieder sehr zu meinen anderen Beiden. Zu meiner Freude habe ich gerade eine Gastschwester die in meinem Alter ist, was hier eher unüblich ist, da man von Rotary Mitgliedern auf genommen wird und die meisten schon erwachsene Kinder haben. Jedoch werde ich in ein paar Wochen in meine letzte Gastfamilie wechseln, wobei ich hoffe das die Enkelin meiner neuen Gastmutter, welche ebenfalls in meinem Alter ist, auch für eine Weile mit zu ihr zieht, sodass ich nicht ganz so alleine bin, da sie außerhalb von Warrnambool lebt auf einer Farm. Zudem bin ich sehr gespannt wie es bei ihr wird, da ich in meinen letzten Gastfamilien nicht viel alleine machen konnte bzw ich mir auch schon etwas kontrolliert vorkam habe ich gerade das komplette Gegenteil, da meine Gastfamilie nicht sehr viel Zeit hat und ich dadurch oft meine eigenen Sachen machen kann.
Zu den Meetings gehe ich immer noch ganz gerne und werde jedes Mal ganz herzlich begrüßt. Ich verstehe jetzt auch die gesamten Präsentationen von den Vortragenden, was ich am Anfang nicht wirklich konnte. Ich würde sagen das regelmäßige Hingehen und zuhören bei den Meetings hat meinem Verständnis sehr geholfen, auch wenn nicht alle Vorträge wirklich interessant waren. Zudem bindet mich mein Gastclub weiterhin bei sämtlichen Aktivität, wie zum Beispiel Barbecues für die Gemeinschafft um Geld zu sammeln oder sortieren von Kleidung um sie zu spenden, mit ein. Wodurch ich das Gefühl habe, dass ich etwas zurückgeben kann für die Dinge die mein Gastclub für mich macht und wobei sie mich unterstützt. Zu meiner Counselorin habe ich auch noch regelmäßig Kontakt und sie hilft mir wirklich sehr.
In der Schule ist alles gut, ich kann dem Unterricht sehr gut folgen und hatte viele Dinge, besonders in Mathe auch schon zuvor in Deutschland, was die ganze Sache etwas einfacher macht. Ich mach jetzt hier für das letzte Halbejahr die 11.Klasse mit. So konnte ich mir nochmal neue Fächer aussuchen und neue Erfahrungen sammeln. Ich habe jetzt Business Management, Psychologie, Textiles und Mathe, Englisch musste ich beibehalten. Besonders Textiles und Psychologie machen mir viel Spaß und ich wünschte ich könnte diese Fächer auch in Deutschland haben. Zudem gibt es hier in der 11.Klasse eine Tradition, an der ich leider wegen einer Rotary Veranstaltung nicht teilnehmen konnte, jedoch wurde mir sehr ausführlich davon berichtet. Es findet ein Deb statt, was ein großer Ball ist bei dem man sozusagen in die Kreise der Erwachsenen mit aufgenommen wird. Alle Mädchen tragen weiße Kleider und man hat zuvor Tanzstunden, dass ganze sieht hinter auf den Fotos ein bisschen wie eine Massen Hochzeit aus für einen unwissenden.
Ansonsten standen jetzt Sporttage wie Leichtathletik oder Schwimmen im ersten Term an.
Was meine Schulfreunde angeht, so hat sich mein Freundeskreis etwas über die Sommerferien verändert, worüber ich auch ganz froh bin. Jetzt haben meine Freunde auch mehr Zeit für mich und unternehmen lieber was als meine anderen Freunde, da diese wie es hier üblich ist sehr viel gearbeitet haben und besonders nach der Schule und in den Ferien, sodass wir nie wirklich was unternehmen konnten.
Was die anderen Austauschschüler angeht freue ich mich immer, wenn wir uns sehen, da wir soweit auseinander leben. In ein paar Tagen werden wir zu unserer großen Safaritour aufbrechen mit einem weiteren Distrikt, und ich bin gerade im Packstress. Ansonsten wird es hier gerade wieder kälter. In den Ferien hat meine Gastfamilie mich mit nach New South Wales genommen, in der Nähe zur Grenze nach Queensland. Dort hatten wir schön warmes Wetter, sowie ich es die ganze Zeit gerne gehabt hätte, da wir auch einen ziemlich kühlen Sommere in Warrnambool durch die Nähe zu Meer hatten.
Ich helfe immer noch meiner ersten Gastmutter bei Girlguides und habe sehr viel Spaß dabei. Es war für alle eine große Überraschung als ich nach den Sommerferien wieder gekommen war, da die meisten dachten ich wäre wieder zurück in Deutschland. Zum Glück bleiben mir ja noch ein paar Monate.
Und so lange Grüße ich alle in Deutschland ganz herzlich aus Australien
Karla Bracklow