USA – 1. Bericht von Valerie

Liebe Frau Neumann Trüb,

Meine Reise war super: Der Abschied war zwar nicht das Schönste, allerdings war ich nicht großartig traurig, da die Vorfreude auf das sonnige Florida dann doch deutlich größer war. Der Flug war angenehm, das Flugpersonal sehr nett und das Essen für Flugzeugverhältnisse total lecker! Ich glaube, ich habe im Flugzeug das beste Karamelleis meines Lebens gegessen! Nach ca. 12 Stunden Flugzeit bin ich dann endlich in Miami angekommen, wo mich meine Gastmutter herzlich empfangen hat. Auf dem Heimweg hat sie echt sehr viel geredet, was ich aber cool fand, da solche Minuten, wo niemand etwas sagt, nicht gerade angenehm sind. Wir haben uns dann in einem Restaurant mit ihrem Mann getroffen und anschließend ging es ab nach Hause. Ich mag meine Gasteltern echt total und komme super mit ihnen klar! Sie essen ziemlich gesund und meine Gastmutter kocht jeden Tag frisch. Auch geben sie mir ziemlich viele Freiheiten, sprich ich darf immer etwas mit Freunden unternehmen & Co. An den Wochenenden mache ich manchmal etwas zusammen mit meinen Gasteltern. Wir waren z.B. am Strand, im Kino und in einem Leuchtturm. Auch habe ich einige coole Freunde in meiner Schule gefunden, mit denen ich ab und zu etwas unternehme. Wir gehen beispielsweise zu den hier sehr üblichen Gemeinschaftspools, ins Kino oder zu Einkaufszentren. Die Schule macht eigentlich auch Spaß: Ich habe in jeder Klasse nette Leute, mit denen ich reden kann oder die teilweise schon richtige Freunde geworden sind, und die Noten sind trotz teilweiser sehr hoher Kurse spitze. Ich glaube, ich könnte ein Buch über die Unterschiede im deutschen und amerikanischen Schulsystem schreiben, weil es da so viele gibt. Man bekommt hier unglücklicherweise total viele Hausaufgaben (viel mehr als in Deutschland), die fast alle benotet werden. Dafür muss man sich für die Tests aber nicht so unglaublich viel Fachwissen merken, wie es in Deutschland der Fall ist. Es ist im Endeffekt aber richtig cool, einmal so eine komplett andere Erfahrung zu machen, weil man einfach so viel Positives sieht, was man für deutsche Schulen auch übernehmen könnte. Außerdem habe ich mich dem Golf-Team meiner Schule angeschlossen, sodass ich jetzt 4 Mal wöchentlich nach der Schule golfen gehe. Dem Interact-Club werde ich auch beitreten und da sich hier nach ein paar Monaten die angebotenen Sportarten ändern und man sich für eine neue entscheiden kann, würde ich gerne im Winter Basketball ausprobieren und im Frühling möchte ich unbedingt ins „Track and Field“ Team, was mit dem deutschen Leichtathletik gleichzusetzen ist.

Ich habe mich auch schon mehrmals mit meiner Councelorin getroffen und wir waren am Strand schnorcheln, in einem Kletterwald und auf einem Event mit Live-Musik. Dadurch, dass ich in der Woche wegen dem golfen spät nach Hause komme und am Wochenende meistens mit meinen Freunden, meiner Familie oder meiner Councelorin etwas unternehme, und man zusätzlich noch genug Hausaufgaben hat, bin ich ziemlich beschäftigt.

Das Eingewöhnen war also sehr gut: Bis jetzt habe ich noch nicht wirklich Heimweh verspürt, was vermutlich daran liegen wird, dass ich mich hier sehr wohl fühle, verrückte und gleichzeitig total liebenswerte Gasteltern habe sowie Freunde, denen ich schon voll und ganz vertrauen kann und man sich alles erzählt. Und ich LIEBE einfach das warme Wetter hier im „Sunshine-State“, bin besessen von den wunderschönen Stränden und generell der ganzen Aussicht. Auch mit meinem Englisch wird es immer besser: Da die deutsche Schule einem ja schon eine gute Grundlage gegeben hat, merkt man jetzt nicht so riesen Fortschritte, wie ich es erwartet hätte. Jedoch bin ich schon so in dem Englisch vertieft, dass ich oft englische Wörter ins Deutsche übersetzen muss, wenn ich mit meinen Freunden aus meiner Heimat schreibe. Ich kann wirklich nur sagen, dass ein Auslandsjahr die wertvollste und aufregendste Erfahrung ist, die man im Leben machen kann und deshalb möchte ich Rotary einen riesengroßen Dank aussprechen, dass mir das alles ermöglicht wurde! Ich genieße wirklich jeden winzigen Moment und die Zeit geht leider total schnell vorbei. Ich bin jetzt schon fast 2 Monate hier und es fühlt sich überhaupt nicht nach so einer langen Zeit an! Man lernt wirklich, seine Zeit sinnvoll zu nutzen und zu genießen, und nicht die wertvollste Zeit des Lebens mit sozialen Netzwerken zu verschwenden.

Ich werde jetzt schon traurig, wenn ich daran denke, dass ich in 9 Monaten zurück nach Deutschland muss. Ehrlich gesagt fühle ich mich überhaupt nicht danach in meine Heimat zurückzukehren, aber okay, dass muss nun leider einmal sein.

Liebe Grüße aus dem sonnigen Florida,

Eure Valerie

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