USA – 1. Bericht von Yorck

Ich bin relativ entspannt aufgestanden und habe mit meiner Mutter gefrühstückt, ganz als wäre es ein normaler Tag…nur dass wir zum Flughafen gefahren sind und ich von dort aus direkt nach Minneapolis geflogen bin. Mein Flug war sehr angenehm, gutes Essen, wie ein ganz normaler Flug in die Ferien, nur etwas länger als vielleicht üblich. Als die Maschine auf dem Boden aufsetzte hätte ich wahrscheinlich realisieren sollen, dass jetzt mein Austauschjahr beginnt. Ich glaube allerdings, ich habe bis heute nicht realisiert, dass ich das ganze nächste Jahr in den USA bin. Nachdem ich problemlos durch die amerikanische Sicherheitskontrolle gekommen war und in Deutschland meine sichere Ankunft bestätigt habe, wurde ich schon von drei Rotariern erwartet. Einer hatte seine Töchter mitgebracht und ist nach der Begrüßung mit ihnen shoppen gegangen. Die anderen beiden haben mich zum Essen eingeladen und danach sind wir etwa 1 Stunde mit dem Auto nach Menomonie gefahren, dort wo jetzt mein Leben stattfindet. Die Stadt ist nicht sonderlich groß und es ist alles sehr ländlich aber ich hatte schon viel Spaß.

Meine erste Gastfamilie ist lediglich eine Gastmutter, aber dafür ist sie super nett und hat viel mit mir unternommen und ich lebe in einem dreistöckigen Haus!!! Ich war gleich die ersten Tage mit auf ihrer Kürbisfarm und sie hat mich mit zu einer Hochzeit genommen und überhaupt war ich immer dabei. Ich habe in den ersten 2 Wochen zwar nicht viel mit gleichaltrigen gemacht, allerdings einen Einblick ins Landleben bekommen.

Bevor die Schule richtig losgegangen ist, gab es eine Einführung für alle Austauschschüler mit Führung durch die Schule etc. Wir haben an unserer Schule an die 15 Austauschschüler aus Italien, Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Spanien und Frankreich.

Vor dem ersten Schultag hatte ich nicht wirklich Angst, allerdings war das frühe Aufstehen nach den verlängerten Ferien ziemlich schwer. Was ich allerdings nicht bedacht hatte, war die Mittagspause, in der sich alle zusammen an die Tische setzen, weil sie sich schon kennen und befreundet sind. Da die Deutsche zu einer anderen Zeit Lunch hat, habe ich mich irgendwo einfach alleine hingesetzt. Nach gefühlten 5 Sekunden war dann eine Freshmen neben mir und hat gefragt ob sie sich mit ihren Freunden dazu setzen könnte. Somit hatte ich dann gleich am ersten Tag schon einige Bekanntschaften gemacht. Die restlichen Bekanntschaften kamen dann im Laufe der Woche. Um es kurz zu sagen damit hatte ich keine Probleme, vor allem da ich immer mit zu den Footballspielen gegangen bin und man dort viele andere Schüler kennen lernt und die meisten Schüler auch die Austauschschüler kennen lernen wollen. Das kann ich auch nur jedem empfehlen der in die US kommt. Die Footballspiele auf High School Level sind normalerweise jeden Freitag und es gibt extra Plätze die nur für die High School Schüler da sind.

Meine Schule ist super schön und auch gerade letztes Jahr renoviert worden. Ich bin auch von dem Angebot der Fächer beeindruckt. Ich mache zum Beispiel Theater und wir studieren gerade ein Stück ein und ich liebe es!

Am Wochenende der ersten Schulwoche lernte ich meine anderen 2 Gastfamilien kennen. Mit der zweiten verstehe ich mich wirklich sehr gut und ich freue mich schon auf die Zeit mit ihnen! Sie haben auch einen Sohn in meinem Alter mit dem ich mich richtig gut verstehe. Er ist auch einer der Personen die mir helfen meinen Akzent zu verlieren sowie bei der Aussprache einiger komplizierter Worte. Mit der zweiten Familie allerdings, bin ich noch nicht wirklich warm geworden aber ich werde sehen wie es wird und selbst wenn es nicht klappen sollte weiß ich, dass mir mein Rotary Gastclub helfen wird.

Alle aus dem Rotary Club sind sehr nett zu mir und überhaupt sind sie sehr großzügig. Mein Handyvertrag wird bezahlt, mein Schulessen wird bezahlt, sowie eine Zahlung die von der Schule für Sportangebote wie Fußball, Football, Baseball etc. erwartet wird. Außerdem erhalte ich ein monatliches Taschengeld und nehme jede Woche an dem Meeting teil und berichte von der vergangenen Woche. Ehrlich gesagt bin ich sehr froh meinen Austausch mit Rotary machen zu können, wirklich! Lediglich das 1. Orientierungswochenende ist für mich persönlich ungünstig gelegt, weil wir ausgerechnet an diesem Wochenende Homecoming haben…Allerdings lässt sich das nicht ändern da ich bei diesem Wochenende dabei sein muss.

Abschließend kann ich nur sagen, dass ich die letzten Tage vor meinem Abflug ziemlich nervös war – so wie wahrscheinlich jeder. Aber das hat sich nach dem Flug sofort gelegt, eigentlich schon während des Flugs; außerdem würde ich gleich noch ein zweites Jahr dran hängen. Es ist einfach unglaublich wie schnell meine 5 Wochen hier verschwunden sind und ich erlebe so viel und habe so viel Spaß, dass ich kaum Zeit habe an Deutschland zu denken; man lebt einfach wirklich von Tag zu Tag und es ist einfach genial. Ich habe auch einfach verblüffende Freunde. Mein Gastbruder kann umwerfend singen und eine meiner Freunde hat sich selbst das Klavier spielen beigebracht und kann unglaublich Klavier spielen und singen. Ich muss dazu sagen, dass sie sich das Klavier spielen vor drei Monaten beigebracht hat! Ich freue mich so sehr auf den Rest des Jahres und ich werde daran arbeiten, dass es das beste Jahr meines Lebens wird, weil – das habe ich bereits gelernt – wenn man nicht selbst etwas dafür tut dann wird es bestimmt trotzdem ganz nett. Aber wenn man so viel wie möglich erleben möchte und machen möchte muss man auch einfach den Mut haben zu sagen was man machen möchte. Natürlich geht das manchmal aus verständlichen Gründen nicht aber dann weiß ich für mich, ich habe es wenigstens versucht.

Zusammengefasst: Ich sage mir immer wieder, das ist mein Jahr!

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