Japan – 1. Bericht von Leonie

Vor etwas mehr als einem Monat startete meine lange und aufregende Reise nach Japan, wobei Reise wohl das falsche Wort ist. Ich bin nicht hier um für ein paar Wochen Touristen Gegenden zu besuchen. Ich bin hier um das Land wirklich kennen zu lernen, neue Erfahrungen zu sammeln und mich selbst weiter zu entwickeln.

Ich habe Deutschland am 21. August verlassen und bin über Nacht in meiner neuen Heimat angekommen. Ich hatte zum Glück kaum Probleme mit der Zeit Umstellung. Die erste Nacht war noch etwas schlaflos, aber schon in der Zweiten wurde es besser, was vielleicht auch daran lag, dass ich mit der Fernbedienung für die Klimaanlage etwas überfordert war. Der Japanische Sommer ist wirklich heiß! Allerdings wird es momentan schon etwas kühler. Auf dem Fuji liegt bereits der erste Schnee oder Hatsuyuki wie die Japaner sagen. Wenn das Wetter gut ist, kann man sogar von meinem Fenster aus den Fuji sehen! Allgemein ist die Natur und besonders die Berge hier wirklich schön. Über meine Gastfamilie bin ich auch wirklich sehr froh. Ich komme super mit ihnen zurecht. Mein Gastvater hilft mir viel dabei Japanisch zu lernen und liest auch immer nochmal über meine Reden für Rotary drüber und hilft mir sie zu verbessern. In meiner Gastfamilie, sowie in meinem gesamten Host Club spricht eigentlich niemand Englisch, das kann manchmal (besonders am Anfang) echt verzwickt sein, gerade wenn es um organisatorische Sachen geht, aber mittlerweile bin ich sogar ganz froh darüber. So bin ich wirklich gezwungen viel Japanisch zu hören und zu reden und das hat mir ungemein geholfen. Ich finde bereits nach diesem einen Monat hat sich mein Japanisch schon stark verbessert.

Meine Gastmutter habe ich auch schon richtig ins Herz geschlossen. Sie kümmert sich wirklich gut um mich und ich kann mich immer an sie wenden und sie kocht unglaublich gut. Ab und an kochen wir auch zusammen. Ich habe hier sogar schon einmal Deutsch gekocht. Und für die Schule bekomme ich auch immer liebevoll gemachte Bento Boxen.

Meine Schule hier mag ich auch wirklich sehr. Rein vom Inhalt finde ich sie gar nicht so anders als in Deutschland. Glücklicherweise versteh ich einiges, weil wir das schon in Deutschland gemacht haben, allerdings sind Fächer wie Weltgeschichte und Soziologie auf Japanisch dann doch ziemlich schwer. Ich mache alles an Unterricht mit, bis auf Klassisches Japanisch, weil ich dort leider wirklich gar nichts verstehe. In der Zeit bin ich in der Schulbibliothek und lerne oder mache im Unterricht anderer Klassen mit.

Etwas was mich hier wirklich fasziniert sind die Schulclubs. Es gibt wirklich jede erdenklich Art von Clubs und anders als bei uns in Deutschland ist hier jeder Mitglied in einem und ist mit vollem Eifer dabei. Ich bin zwar offiziell noch keinem beigetreten, bin aber gerade auf Probe beim Kendo Club und hoffe, dass ich diesem auch offiziell beitreten kann. Alles in allem kann ich sagen, dass ich mich hier wirklich wohl fühle und dass ich viel Unterstützung von den anderen erhalte, wofür ich wirklich dankbar bin. Ich hoffe, dass ich auch in Zukunft weiter viele positiver Erfahrungen sammeln kann und dass sich mein Japanisch weiterhin verbessert.

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