Taiwan – 2. Bericht von Moritz

Nach den drei Monaten hier in Taiwan hat man sich jetzt schon an das alltägliche gewöhnt und es wird schwieriger außerhalb von speziellen Aktivitäten etwas besonderes zu erleben, dennoch macht es Spaß, die Welt und seine Umgebung jetzt mit neuen Augen betrachten und verstehen zu können, nicht nur weil man jetzt mit den Gewohnheiten vertraut ist, sondern auch weil man jetzt all die Wörter des Alltags entziffern kann.

Gut, zugegeben bin ich noch weit entfernt davon, fließend lesen zu können, aber das ist bei einer so komplexen Schriftsprache wie chinesisch ja auch nicht anders zu erwarten. Aber wie gesagt, ein paar Dinge, wie die Wörter an den Türen der MRT oder beim Einkaufen/Bestellen von Essen kann man durch das erkennen einzelner Zeichen zumindest ein wenig von dem erahnen, was man am Ende vorgesetzt bekommt, ob es mit Fisch oder Fleisch und welches Tieres Fleisch ist….

In einer Unterhaltung muss man die Leute zwar immer dazu anhalten, etwas langsamer zu sprechen, aber wenn es um einfache Dinge geht, ist ein Gespräch eigentlich kein Problem mehr…

Ich habe ja im November meine Gastfamilie gewechselt und wurde von meiner nächsten auch sehr freundlich aufgenommen, allerdings sind die alle sehr beschäftigt, mein Gastvater arbeitet in Vietnam und kommt nur alle 2 Monate nach Hause, und der Rest der Familie kommt meistens erst spät nach Hause, wodurch ich nicht so viele Möglichkeiten habe, mit ihnen mehr zu machen als Unterhalten, aber das ist ok, ich habe jetzt halt mehr Freizeit die ich selbst planen kann. Die Beziehung mit meinem Rotary Club stellt sich wie gesagt ein bisschen schwieriger dar, da der E-Club nur wenige “Real life”-Meetings hat, aber das ist halt so.

Meine Schule mag ich sehr, weil sie im Vergleich mit denen anderer Austauschschüler wohl nicht so streng ist und ich auch einige spezielle Klassen belegen kann, zum Beispiel eine mit der wir jeden Freitag raus an verschiedene Geschichtlich oder Bio/Geologisch interessante Orte gehen. Nach und nach fange jetzt auch ich endlich mal an mit meinen Mitschülern nach der Schule was zu machen, ich weiß, das hat ein bisschen länger gedauert…

Die meisten außerschulischen Aktivitäten finden immer noch zusammen mit anderen Austauschschülern statt, wir haben ja auch immer wieder von unserem Distrikt und Rotex organisierte Veranstaltungen, die immer wieder Spaß machen.

Das wichtigste, was ich den nächsten Outbounds mitgeben kann, ist ein Tipp, den ich als kleiner unwissender Outbound auch bekommen habe, der es aber unbedingt Wert ist, weitergegeben zu werden, und zwar: Ja sagen. Egal ob ihr grad keine Lust habt irgendwo hinzugehen oder das was euch vorgeschlagen wird langweilig klingt, macht mit, weil das schlimmste was passieren kann ist das dir es nicht gefällt, in den allermeisten Fällen wirst du aber um eine grandiose Erfahrung reicher. Ich habe einmal ein solches Angebot ausgeschlagen und ärgere mich heute immer noch darüber…

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