Japan – 3. Bericht von Leonie

Nun bin ich schon etwas mehr als 7 Monate in meinem Gastland oder viel mehr zweitem Heimatland , Japan zu Hause. Gerade in den letzten beiden Monaten verging die Zeit wie im Flug habe ich das Gefühl. Ich vermute, dass die mir noch verbleibenden 3 Monate viel schneller rum gehen als mir lieb sind. Natürlich freut man sich im Hinterkopf auch ein Bisschen wieder zu Hause zu sein, andererseits wird mir einiges schrecklich fehlen und ich will noch gar nicht wieder zurück oder darüber nach denken. Letztens haben wir in der Klasse besprochen wer was machen wird zum nächsten Sportfest unserer Schule. Einige Freunde haben mich schon fest mit eingeplant und komplett vergessen, dass ich ja auch wieder zurück muss. Zudem ist jetzt im Frühling Schuljahreswechsel, was bedeutet, dass ich von der 1. Klasse der High School in die 2. komme. Das bedeutet ebenfalls, dass wir bald neuen Zuwachs in den Schulclubs bekommen und mir dann als Senpai (älterer Schüler) auch mehr Verantwortung zukommt. Ich, sowie viele andere High School Schüler verbringen den Großteil ihrer Freizeit in den Schulclubs. So bin ich nun trotz der Ferien fast täglich in der Schule um mit meinen Freunden zu trainieren. Kendo habe ich hier zwar erst im Herbst letzten Jahres begonnen, jedoch hat es sich bereits zu einem wichtigen Teil meines Alltags entwickelt. Ich denke es hat mir geholfen einige Japanische Regeln/Sitten besser zu verstehen und hat mir ebenfalls die Chance gegeben viele neue Freunden zu machen, sowie einige besondere Erfahrungen. So habe ich jetzt bereits im Februar meine erste Prüfung abgelegt und hatte sogar schon die Chance neben Wettkämpfen mit meinem Team an einer der Elite Universitäten Japans zu trainieren.

Mit meiner momentanen Gastfamilie verstehe ich mich auch blenden und will gar nicht wechseln. Ich teile viele Hobbys mit meinen Gasteltern und sie haben mich auch von Anfang an herzlich aufgenommen und unterstützen mich sehr. Von meinem Rotary Club erhalte ich ebenfalls viel Unterstützung. Ich halte mindestens einmal im Monat eine kleine Rede vor meinem Club zu verschiedenen Themen und kann mich auch sonst mit allen Fragen, Problemen oder Wünschen an sie wenden. Sprachlich bin ich mittlerweile auch so weit, dass das alles kein Problem mehr für mich darstellt und die regelmäßigen Reden und Präsentation auch wesentlich leichter werden. Ich bin manchmal doch selbst überrascht wie viel mühelos man mittlerweile diese neue Sprache versteht. Das ist etwas, dass ich mir auf jeden Fall beibehalten möchte.

Es gibt viele Dinge, die mir jetzt schon durch den Kopf gehen, die ich vermissen werde. Seien es nun die wichtigen neuen Freunde oder die Bento (Lunch) Boxen meiner Gastmutter. Aber ich will die noch kommenden 3 Monate auf jeden Fall so gut nutzen wie nur möglich. Diese Chance habe ich nur einmal im Leben. Ich will auf jeden Falls noch viele erleben!

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