Taiwan – 3. Bericht von Moritz

Ich glaube dieses Jahr hat mich deutlich weiter gebracht, ich bin offener geworden und bin fähig, mir eine eigene Meinung zu bilden, diese aber auch zu Hinterfragen… Dank den von unserem Rotary Distrikt organisierten Culture-Classes konnte ich viel über die taiwanesische und asiatische Kultur lernen, und in der von meiner Schule organisierte Cross School Culture Class haben wir mit anderen Austauschschülern gemeinsame Aktivitäten gehabt…

Ich habe viele neue Freunde aus der ganzen Welt gewonnen, alles in allem überwiegt in diesem Jahr ganz klar das Positive… natürlich gab es auch ein paar Momente der Einsamkeit, vor allem an Weihnachten war es eine schwierigere Zeit, weil das hier in Taiwan absolut überhaupt nicht gefeiert wird… aber dafür haben wir dann zwei Monate später chinesisch Neujahr gefeiert, eine ganz besondere erfahrung gemeinsam mit meiner Gastfamilie… Oder wenn alle Klassenkameraden keine Zeit für dich haben, weil sie für den nächsten großen Test lernen müssen, oder einfach zu schüchtern sind, um mit dir zu reden (was vor allem am Anfang ein Problem, war, zusammen mit der Sprachbarriere)…

Doch trotz allem bin ich erschrocken, als ich diese email bekommen habe, wo drin stand ich hätte (nur) noch drei Monate hier… dieses Jahr in Taiwan war mit Abstand das kürzeste in meinem bisherigen Leben, es ist einfach so viel passiert und ich hab so viel erlebt, wie zum Beispiel als ich mir meiner Gastfamilie im Süden Taiwans schnorcheln gegangen bin, oder die Klassenfahrt mit meiner Schule, mit Freunden auf den Elephant Mountain, mit Classmates auf den Shilin Night Market, mit meiner Familie im Taroko Nationalpark, mit Rotary in Yilan… ich könnte ewig mit dieser Liste weiter machen und hätte immer noch ein paar kleinere Momente übersehen, die nicht unbedingt actiongeladen und aufregend waren, aber einfach ruhig und entspannt… Ich gedenke in jedem Fall zu versuchen, ein weiteres Jahr ins Ausland zu gehen, wie meine Schwester, die plant, nach dem Abitur ein weiteres Jahr nach Brasilien zu gehen… Ich glaube viele Austauschschüler entwickeln in ihrem Auslandsjahr (wenn sie es nicht schon vorher hatten) ein gewisses Fernweh,

das nur schwer zu stillen ist…

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