Mexiko – 3. Bericht von Lena

In Deutschland sagte man mir kurz vor meinem Austauschjahr oft, was für eine lange Zeit das sei, ein Jahr ganz alleine. Daraufhin, antwortete ich meistens, es seien ja eigentlich nur 11 Monate. Allerdings, das war mir vielleicht gar nicht so bewusst, sind 11 Monate immer noch mehr, als für eine Woche die Patin in München zu besuchen. Und jetzt bin ich hier, schon mehr als die Hälfte meines Austauschjahres, und komme langsam geistig da an, wo ich schon vor einigen Monaten körperlich angekommen bin – in Mexiko meinem neuen Heimatland, von dem mir alle sagte „Mexiko, was willst du denn dort?

Es ist selbstverständlich nicht einfach, sich an alle Änderungen direkt zu gewöhnen. Statt Schnitzel und Sauerbraten gibt’s jetzt Tacos und Elotes (gekochter Mais mit Mayonnaise). Deutsch wird gegen Spanisch ausgetauscht. Doch “poco a poco” (Schritt für Schritt) gewöhnt man sich daran!

Mexiko Leben pur!!

Mit der Zeit lernte ich viele nette Menschen kennen, sowohl beim Sport als auch in der Schule. Den Schulunterricht finde ich zwar aufgrund des Frontalunterrichtes als langweilig, ist jedoch super, um meine Freunde zu treffen und in der Pause die neusten Geschichten auszutauschen. Es ist jeden Tag aufs Neue schön und witzig in der Schule und ich freu mich jeden Tag hingehen zu dürfen. Mexikaner sind sehr freundliche und liebenswerte Menschen. Vor allem in der Schule: wenn ich an einem Klassenraum vorbeigehe, winken mir gleich alle zu. Bei einer Schule mit 300 Schülern ist das auch kein großes Wunder – man kennt sich.

Fiesta en Mexiko

Diese riesigen Privatfeiern sind immer ein Highlight für die ganze Familie. Während in Deutschland das ausgelassene Feiern für gewöhnlich nach verschiedenen Altersgruppen eingeteilt ist, schwingen in Mexiko Jung und Alt zusammen das Tanzbein. Gemietete Säle, professionelle Animateure, Türsteher und auch Kellner, Bands, Mariachis lassen diese Fiestas zu einem ganz besonderen Erlebnis werden. Bevor allerdings Missverständnisse aufkommen, möchte ich noch sagen, dass die Menschen hier nicht reicher sind als in Deutschland. Im Gegenteil, ich sehe die Menschen deutlich härter arbeiten. Jedoch, oder vielleicht gerade deswegen, werden die Prioritäten in Sachen Geld anders gesetzt. In Sachen Feiern kommt jeder wann er will, so wie ich es von Mexiko erwartet habe. Eine Stunde Verspätung ist im Grunde selbstverständlich, wenn man auf eine große Feier geht.

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