Taiwan – 3. Bericht von Marie

Meine Erfahrungen in diesem Jahr:

Schwierig zu beantwortende Frage. Es war ein großer Kampf, mein größter sogar.

Aber ich hatte mir vorgenommen nicht aufzugeben und habe es auch bis zum Ende durchgezogen. Meine Familie ist deswegen sehr stolz und ich bin es auch.

Und doch bin ich nach all der Zeit hier bin ich doch eher Wortkarg geworden. Ich bin jetzt einfach ehrlich und sag es gerade heraus: Ich weiß nicht was ich schreiben soll und es ist auch einfach etwas sehr persönliches, dass ich auch in Zukunft nicht mit jedem Teilen werde. Ich hatte sehr positive und sehr negative Erfahrungen. Soviel kann ich aus der Wolke, von der ich gerade mein Auslandsjahr resümiere, sagen. Ich hab einfach viel zu sehr in der Vergangenheit gelebt und die Zeit in Taiwan nicht richtig genutzt. Ich bin auch mit der falschen Einstellung hier hingeflogen. Nämlich dass es ja nur 1 Jahr ist und ich mich schon durchschlängle. Das man sich aber 100-prozentig darauf einstellen muss, war mir nicht klar. Ich dachte, dass würde von alleine kommen.

Nun am Ende, stehe ich da, mit zerbrochenem Kopf und meine Gedanken drehen sich im Kreis. Ich weiß, dass nur ich für mein eigenes Wohlbekommen verantwortlich bin und dass ich auch die Verantwortung für meinen jetzigen Zustand trage.

Meine Erfahrungen in diesem Jahr?

Ich bin nicht im Ansatz so erwachsen wie ich dachte und muss mich mehr Reflektieren. Ich fühle mich mit dieser Erkenntnis wieder komplett an den Anfang geworfen. Hoffen wir nur, dass es ein Gut-Ding ist und ich das brauchte. Schwächer hat es mich jedenfalls nicht gemacht, nur eben … anders.

Ich hoffe ich kann diese verwirrende Nachricht jetzt einfach im Raum stehen lassen. Entschuldigen Sie nochmal, dass ich mich all die Zeit nicht zu einem Schreiben aufraffen konnte und dieser „Bericht“ (das wäre ja ein Kompliment) so spät kam.

-Marie

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