Ecuador – 2. Bericht von Hella

Jetzt bin ich schon über 4 Monaten hier in Ecuador.

Mit meiner Gastfamilie komme ich mittlerweile ganz gut zurecht. Ich habe noch nicht gewechselt und ein Wechsel ist auch nicht vorausgesehen weil es hier nur eine Gastfamilie in der Gegend gibt. In Cuenca (die nächst größere Stadt, ca. 45 Minuten entfernt) sind noch andere Austauschschüler mit welchen ich immer mal wieder was machen kann (Unter anderem wohnt auch Paula aus dem selben Distrikt dort). Leider nicht so oft weil meine Gasteltern mich immer in fahren müssen, da ich nicht Bus oder Taxi hin fahren darf.

Nur das Dorf in dem ich wohne ist es nicht so leicht weil es klein ist und man nicht viel machen kann. Dadurch, dass ich auch für die Schule nicht viel lernen muss habe ich immer nachmittags nichts zu tun.

Im Moment sind Ferien zwischen Weihnachten und Neujahr eine Woche. Die Weihnachtszeit hat hier sehr früh begonnen. Ende Oktober stand der 10-Jahre alte Plastikbaum und kurze Zeit später wurde die passende Tapete zu dem Weihnachtsbaumschmuck angebracht und eine neues Sofa in der selben Farbe gekauft.

Man merkt schon, Weihnachten ist hier sehr groß. In der Weihnachtszeit gab es dann die Novenas. Das sind neun Tage an denen man sich trifft und zusammen wie einen Gottesdienst macht. Das gab es in Kreisen der Familie und auch mit Freunden. Dann gab es Cenas. Das sind zusammen Essen am Abend wieder mit Familie aber auch Freunden. Letztendlich am 22.12 war ich mit meiner Familie Essen in einem Restaurant also nur zu fünft mit meine zwei Geschwistern. Am 23.12 war ein großes Cena mit der Familie von meiner Mutter und am Abend war eine Feier mit Freunden. Am 24.12 war ein großer „pase de nino“. Da wird auf ganz vielen Auto der Weg des Kindes dargestellt. Auf den Ladeflächen oder Anhängern oder auch selbst auf den Autos ist wie ein Bühnenbild aufgebaut und Personen stellen dann die entsprechende Szene aus der Bibel da.

Danach war die ganze Jugend im Park zusammen. Auch wenn wieder danach ein Cena mit der Familie hatten hat sich der Tag eher so angefühlt wie ein Treffen mit Freuden weil die Cenas ziemlich normal sind und danach sind wieder alle Jugendliche in den Park gegangen. Am Abend um 11 sind dann einiger meiner Freunde und auch meine Familie in die Kirche gegangen. Der Tag war nicht so besonders wie es in Deutschland am 24 ist aber es war ein sehr schöner Tag. Hier ist Weihnachten nicht so auf den einen speziellen Tag fixiert sonder hier macht schon der Großteil einfach die Weihnachtszeit aus.

Am 25.12 hatten wir dann einen „pase de nino” mit der ganzen Familie von der Mutter und danach ein Familientreffen. Dort waren um die 70 Personen.

Auch mit meinem Rotary Club hatte ich in der Weihnachtszeit ein Cena. Mit meiner Councelerin habe ich auch immer wieder Kontakt und ansonsten habe in der Weihnachtszeit bei Interact mitgeholfen armen Leuten und Dörfern Geschenke zu bringen, mit den Kindern zu spielen und Essen zu verteilen.

Mit meiner Gastfamilie unternehme ich ansonsten eigentlich nichts, da sie immer arbeiten auch Samstag. Mit meinem Gastbruder spiele ich manchmal und mit meiner Gastschwester mache ich nicht viel. Ansonsten hat man hier sehr viel Familie. Ich gehe jeden Tag nach der Schule zu meiner Oma zum Mittagessen wo auch meine Tante und Onkel mit Kindern hin kommen. Auf meine Schule gehen auch 6 Cousins und Cousinen von mir. In der Schule komme ich ganz gut klar und verstehe mich mit allen gut. Meine Klasse hat Nachmittags immer noch Unterricht in den ich aber nicht gehen muss. Das ist Vorbereitungsunterricht auf die Abschlussprüfungen. Dieser fängt schon drei Jahre bevor sie Abschluss machen an.

Das schöne an dem kleineren Dorf ist, dass am Abend alle raus gehen und man immer Leute trifft. Trotzdem habe ich mehr Kontakt zu Freunden außerhalb als mit meinen Freunden von der Schule. Ich verstehe mich mit allen Menschen hier aus dem Dorf ziemlich gut und alle sind freundlich was manchmal echt schön und witzig ist weil mich jeder mag und ich für jeden offen bin und mit jedem etwas machen kann.

Was ich den neuen Outbounds mitgeben kann:

Ein Auslandsjahr ist eine sehr große Möglichkeit die man bekommen kann. Mann muss auf jeden Fall offen sein für alles sonst verdirbt man es sich selbst. Und auch wenn am Anfang gar nichts richtig und gut läuft sollte man nicht gleich aufgeben. Man wächst in diesem Jahr unglaublich an den Erfahrungen und man verändert sich auch sehr. Wenn man Probleme hat muss man es offen ansprechen. Es gibt eigentlich immer einen der dir helfen wird.

Der ganze Aufwand den man durchmachen muss mit der langen Guarantee Form im Internet rentiert sich auf jeden Fall und Rotary ist eine gute und sehr zuverlässige Organisation für ein Auslandsjahr.

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