Brasilien – 3. Bericht von Pia

Das neue Jahr ist schon etwas älter und genauso das neue Schuljahr. Meine Schule startete Ende Januar wieder und ich war wirklich gespannt auf den ersten Schultag mit den neuen Leuten, denn viele meiner engeren Freunde wechselten die Schule für das Abschlussjahr. Aber ich war auch auf den Ablauf des ersten Schultages gespannt, ob es da so etwas wie eine Willkommenszeremonie gibt. Der Schuleingang war mit Luftballons geschmückt und dann hatte ich auch noch das einzige Mädchen aus dem letzten Jahr getroffen und wir sind zusammen in den neuen Klassenraum gegangen. Dann saßen wir da und haben auf die Lehrerin gewartet und dann war es nun doch sehr spektakulär. Haha. Wir fingen an mit dem Soziologieunterricht und dem ersten neuen Stoff in diesem Jahr. Unsere Direktorin kam nur einmal im Unterricht kurz herein und hatte uns ein schönes neues Schuljahr gewünscht und noch gesagt, dass dieses Abschlussjahr sehr sehr wichtig ist. Ansonsten war wirklich alles normal und ich komme jetzt auch sehr gut mit meiner Klasse klar. Jeder Tag mit denen ist echt superlustig. Sowas werde ich sicher in Deutschland vermissen, vor allem wie locker und offen die Menschen hier sind. Ich finde, dass Brasilianer viel emotionaler sind als alle anderen Menschen die ich einmal auf Reisen getroffen habe. Vor allem meine ersten Gasteltern. Ich habe sie so sehr ins Herz geschlossen und sie mich auch, denn das haben sie mich immer wissen lassen. Der Abschied war jetzt schon traurig, aber wir haben dennoch jeden Tag Kontakt und sie sind auch die Familie, die mich am Ende zurück nach São Paulo zum Flughafen bringen wird. Meine Counselorin und ihren Mann habe ich bis zum Familienwechsel auch ziemlich oft gesehen. Meistens Samstagabend zum Abendbrot kamen sie zu uns nach Hause, weil sie mit meinen ersten Gasteltern befreundet sind. In meiner neuen Gastfamilie habe ich mich auch schon sehr schnell eingelebt. Zu den anderen Austauschschülern habe ich auch guten Kontakt und erstrecht zu den zwei anderen Mädchen mit denen wir uns die Gastfamilien teilen. Wir sind wirklich sehr gute Freundinnen geworden.

Aber andererseits habe ich nicht nur viele neue Leute kennengelernt, sondern auch ziemlich viele Erfahrungen gemacht und gesammelt, die mein junges Leben bereichert haben. Ich habe bemerkt, dass ich jetzt anders bzw. entspannter mit vielen Situationen umgehen kann und ganz anders verzwickte Probleme lösen kann. Ich bin so dankbar dafür, dass ich das hier erleben kann und ich werde mich immer daran erinnern. Früher habe ich mir immer viel zu viele Gedanken über bestimmte Dinge gemacht und hier ging das auch weiter, allerdings merkte ich, dass es immer umsonst war und ich mir somit selbst im Weg stand. Denn am Ende ging alles gut und wenn ich jetzt wieder mir Gedanken über all die möglichen Dinge und Situationen die ich mir ausmale mache, dann ermahne ich mich selbst, damit aufzuhören. Ich fühle mich dadurch entspannter und bin sehr glücklich die brasilianische Kultur jeden Tag erleben zu dürfen.

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