Ecuador – 1. Bericht von Luca

Liebe Rotarier, liebe Freunde, liebe Familie, Als ich am 24. September in Berlin mit 2 anderen Deutschen ins Flugzeug gestiegen bin, war ich überwiegend glücklich, dass es endlich losging, denn ich war ja schon 3 Wochen nicht in der Schule im Gegensatz zu allen anderen.

In Amsterdam sind wir dann auf 25 andere Austauschüler getroffen und dann ging es schon los nach Quito. Im Flugzeug kam natürlich Vorfreude für die kommenden Erlebnisse und Erfahrungen auf, aber auf der anderen Seite fraßen sich bei mir genauso kritische Gedanken ein: Was ist wenn es Probleme mit der Familie gibt; war das wirklich die richtige Entscheidung, und so weiter…

Zum Glück gab es zahlreiche andere Austauschüler mit denen man sich austauschen konnte und so gingen die 11 Stunden wie im Fluge vorbei.

In Quito gelandet ging alles ganz schnell. Meine Gastfamilie und Freunde der Familie haben mich überherzlich empfangen, darunter auch mein Counselor. Wir machten Fotos und schon ging es zu meinen neuen zu Hause in San Rafael, ein schöner Vorort von Quito ohne historische Innenstadt, dafür aber schöne Häuser, Parks und Läden. Schon in dieser halbstündigen Fahrt wurde ich von der überwältigen Schönheit der Anden und ihr Lichtspiel überzeugt, vor allem der Cotopaxi beeindruckte mich mit seiner gewaltigen Krone. Wenn er ausbricht, wurde mir gesagt, wird mein Tal in dem ich wohne von dem geschmolzenen Eis des Bergs überflutet, weshalb es auch überall Sirenen gibt und Übungen in den Schulen.

Ich wohne hier in einem schönen Haus, mit super Aussicht auf die Anden. Die Verständigung verlief anfangs noch sperrig, funktioniert aber bereits mit wenigen Komplikationen und ich wurde vom ersten Tag an wie ein eigener Sohn behandelt. Die erste Woche habe ich viel mit meinen ältesten Gastbruder und seinen Freuden gemacht und ebenso den Cotopaxi auf atemberaubende 5200 Meter bestiegen. Die Aussicht da oben ist unbezahlbar.

Aber ich musste noch lange nicht in die Schule gehen, denn nach der ersten Woche ging es erstmal in ein extravagantes Hotel an der Küste mit allen 90 anderen Austauschschüler. Es gab Essen feinster Art, die Natur war überwältigend, man lernte tolle Menschen aus der ganzen Welt kennen und tanzte Salsa.

In meiner 3. Wochen ging ich dann in die Schule, welche sehr klein ist, dafür aber sehr schön und von Natur umgeben. Das Umfeld gleicht eher einer Familie, da hier nur 100 Ecuadorianer zur Schule gehen. Hier wird man freundlich empfangen und macht schnell Freunde. Trotzdem habe ich gemerkt, dass ich mehr Spanisch lernen muss, weil man sich sonst nicht richtig unterhalten kann.

Das Eingewöhnen verlief reibungslos, denn die Menschen machen es einem hier sehr einfach mit ihrer offenen Kultur und viele Veränderungen waren größtenteils positiver Natur, wie zum Bespiel das viele, gute Essen und das Klima, denn es ist immer wie Frühling.

Mit meiner Familie bin ich sehr glücklich. Mein Vater ist ein Politiker und besitzt eine Druckerei, wo auch meine Brüder arbeiten. Er ermöglicht mir sehr viel und ich erfahre viele Dinge über mein Gastland. Ebenso ist meine Gastmutter, Gastschwester und Gastbruder liebenswert und offen. In meinen neuen Alltag isst die ganze Familie nach der Schule zusammen Mittagessen. Danach gehe ich mit meinem Gastbruder 3 mal die Woche ins Fitnissstudio oder ich besuche eine Cumbia-band mit meinem Saxophon.

Ich schätzte es sehr, dass ich mit dem Fahrrad meines Gastbruders Freunde und meine Hobbys besuchen kann, denn das ist in Ecuador wegen der Sicherheit und der Fahrweise der Leute nicht Selbstverständlich. Hier muss man sehr auf Taschendiebe aufpassen und kann nicht wie in Deutschland zu jeder Tageszeit in den Straßen laufen.

Außerdem versuche ich meine unglaublichen Erlebnisse festzuhalten, indem ich Videos mache, was gleich dazu geführt hat, dass ich die Kandidatschaftsvideos meines Gastvaters für den Bürgermeister des Stadtbezirks Raminauih machen darf.

Ein großes Danke, also an meinen RC in Dresden, Frau Neumann-Trüb und meine Familie, ohne diese es alles nicht möglich wäre.

Im nachhinein war es nur Unsicherheit, dass ich mir kritische Gedanken gemacht hab, denn sie haben sich nicht bestätigt, denn man wird in dieser Zeit so viel bereichert und ich möchte die nächsten 9 Monate einfach nur so gut nutzen wie es geht.

Luca

Schreibe einen Kommentar