Ecuador – 1. Bericht von Sulamith

Hallo liebe Rotarier, Freunde, Familie und insbesondere liebe Frau Neumann-Trüb,

mit diesem ersten Bericht fasse ich meine ersten Erlebnisse und Eindrücke zusammen. Seit fünf Wochen bin ich nun in Ecuador und ich fühle mich jetzt schon wie zu Hause.

Meine große Reise startete am 24. August 2018. Bereits um 2.OO Uhr morgens sind wir von Großenhain aus – meinem Heimatort – gestartet. Zusammen mit meinen Eltern und meiner besten Freundin sind wir zum Flughafen Tegel in Berlin gefahren. Nachdem wir meine Koffer aufgegeben hatten, hieß es Abschied nehmen. Wir waren natürlich alle sehr traurig und viele Tränen sind geflossen. Doch ich wusste, dass es kein Abschied für immer war, so dass ich mich natürlich auch gefreut habe und gespannt war auf das große Abenteuer, das vor mir lag.

Zusammen mit zwei anderen Austauschschülern bin ich dann nach Amsterdam geflogen, wo wir weitere Austauschschüler aus Deutschland, Frankreich und Belgien getroffen haben. Dann sind wir alle gemeinsam nach Quito bzw. Guayaquil geflogen. Nach 11 Stunden Flug sind wir in Quito gelandet. Dort haben wir uns dann von den Austauschschülern getrennt, die weiter nach Guayaquil mussten. I

n Quito wurde ich von meinem Gastvater, meiner Gastschwester und meinem Gastbruder, der jetzt in Deutschland ist, herzlich empfangen. Zusammen mit meinem Gastvater und meinem Gastbruder bin ich dann in den Norden Ecuadors nach Imbaya gefahren. Imbaya ist eine kleinere Stadt hinter Ibarra. Nach zwei Stunden Fahrt sind wir endlich angekommen und ich konnte mein neues zu Hause beziehen. Meine Gastmutter und ein weiterer Gastbruder, die nicht am Flughafen mit dabei waren, haben mich auch herzlich begrüßt und aufgenommen. Nachdem mein neues Zimmer bezogen und meine Sachen ausgepackt waren, sind wir gemeinsam in die Stadt gefahren und haben etwas gegessen.

In den nächsten Tagen hat meine Gastfamilie viel mit mir unternommen. Wir sind an zwei wunderschöne Seen gefahren, den Yahuarchocha und den Chuicocha See. Von den Bergen aus hat man einen atemberaubenden Ausblick auf die Landschaft. Auch in der Stadt gibt es ein paar richtig schöne Ecken.

Nach 1 ½ Wochen hier in Ecuador hatten wir dann unsere erste Orientation in Mompiche, Esmeraldas. Um drei Uhr morgens bin ich mit dem Auto abgeholt worden und zusammen mit einer anderen Austauschschülerin aus Belgien, die auch in Ibarra lebt, nach Quito gefahren. Von dort ging es weiter nach Mompiche. Nach 10 Stunden Fahrt sind wir endlich im Hotel Royal Decameron, das direkt an der Pazifikküste liegt, angekommen. Dort haben wir dann auch die restlichen Austauschschüler, die im Süden Ecuadors leben, getroffen.

Die Tage waren sehr schön und gefüllt mit Spanisch lernen, zum Strand gehen und baden oder in einem der vielen Pools und Whirlpools chillen. Das Essen war sehr lecker und vielfältig. Ich glaube, ich habe noch nie so viel Gutes gegessen. Nach 4 Tagen Spanisch Sprach Camp haben wir uns dann wieder auf den Heimweg gemacht. Leider ist unterwegs ein Reifen am Bus geplatzt, so dass wir nur im Schneckentempo weiterfahren konnten. Dadurch sind wir auch erst relativ spät in Quito angekommen.

Am nächsten Tag sind meine Gastmutter und ich zu meiner Schule, dem Pensionado Atahualpa gefahren und haben meine Schuluniform gekauft. In der nächsten Woche hatte ich dann meinen ersten Schultag. Die Schule beginnt bei mir jeden Tag um 7:00 Uhr und endet meist um 13:40 Uhr. Ich wurde sehr nett aufgenommen und habe mich direkt sehr wohl gefühlt. Zudem habe ich auch sehr schnell neue Freunde gefunden. Der Unterricht ist im Vergleich zu Deutschland ganz anders. Zum einen hatte ich einen Teil des Unterrichtsstoffs schon letztes Jahr und zum anderen ist der Unterricht auch nicht so stressig.

Nach meiner ersten Schulwoche hat meine Gastfamilie beschlossen, einen Kurzurlaub am Strand zu machen. Meine Gasteltern haben ein Apartment an einem privaten Strand namens „Casa Blanca“, daher war der Strand auch nicht so überfüllt und man hatte eine echt schöne Aussicht. Leider war es sehr windig, weshalb ich auch nur einmal im Pazifik schwimmen war. Dort habe ich zum ersten Mal Schrimps gegessen, auch Tintenfisch und Muscheln sollte ich probieren. Bis auf den Tintenfisch und die Muscheln hat mir das Essen sehr gut geschmeckt. Ich konnte ein paar wunderschöne und entspannende Tage mit meiner Gastfamilie am Pazifik verbringen.

Vor 3 Wochen wurde ich vom Chairman meines Rotary Clubs zum Pizza essen eingeladen. Ich habe mich sehr gut mit ihm, seiner Tochter, die letztes Jahr in Deutschland zum Schüleraustausch war, und einer Freundin verstanden. Zudem haben sie mich noch auf ihre Ranch eingeladen. Darauf freue ich mich schon sehr, denn ich habe es echt vermisst reiten zu gehen.

Außerdem habe ich mich noch mit meiner Counselorin getroffen, welche auch sehr nett und freundlich war. Zusammen mit ihrem Sohn waren wir Eis essen. In der nächsten Woche möchte sie mich besuchen kommen, um zu schauen wie ich lebe und wie es mir geht.

Sprachlich habe ich auch schon Fortschritte gemacht. Am Anfang konnte ich trotz drei monatigem Sprachkurs in Deutschland nicht so viel verstehen oder auch sprechen. Inzwischen ist es aber besser geworden, ich verstehe einiges und versuche auch so viel wie möglich in Spanisch zu reden. Zwar muss ich manchmal auf Englisch wechseln oder den Google Übersetzter benutzen, aber ich merke, wie es Tag für Tag besser wird.

Abschließend kann ich sagen, dass ich sehr glücklich und zufrieden bin und mich freue, so viele neue Menschen kennenlernen zu können. Für die Möglichkeit ein Auslandsjahr in Ecuador machen zu können, bin ich sehr dankbar.

Liebe Grüße aus Ecuador

Sulamith

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