USA – 1. Bericht von Benedikt

Interessante Floskeln und Sprichwörter gibt es sowohl im deutschen als auch im der englischen Sprachraum. Ein sehr bekanntes deutsches Sprichwort ist ,,Jeder Anfang ist schwer.“ Galt das auch für meine ersten Monate in den USA? Ich möchte ehrlich sein. Es war nicht schwer …, sondern unglaublich einfach. Ich wurde mit offenen Armen von meiner Gastfamilie empfangen und fühle mich wie ein Teil der Familie. Mit meinen beinahe gleichaltrigen Gastgeschwistern verstehe ich mich hervorragend. Mein intensivstes Erlebnis bisher war wohl Hurricane Florence. Ich kann mich noch genau erinnern, wie ich mit meiner Gastfamilie an dem wunderschönen Strand Myrtle Beach baden war. Als ich wenige Wochen später die Bilder von dem zerstörten Strand sah, war ich unglaublich geschockt. Riesige Supermärkte waren wenige Tage vor dem Hurricane komplett leer. Während des Sturmes fand natürlich keine Schule statt. Stattdessen habe ich die Tage mit meiner inzwischen zweiten Familie mit Brett- und Kartenspielen verbracht.

Ich habe außerdem Bekanntschaften mit giftigen Spinnen, Schlangen und einheimischen Feuerameisen schließen können. Von letzteren wurde ich bereits dreimal in Folge gebissen. Ich kann versichern, dass es bessere Erlebnisse gibt. Zum Beispiel die schärfste Chilli der Welt zu essen. Oder besser. Eine Soße zu kosten, die noch schärfer ist. Auch das habe ich getan, wobei die Soße nicht annähernd so schmerzhaft war, wie die harmlos scheinenden Feuerameisen. Mein Austausch war bisher folglich durchaus fassettenreich. Unglaublich viel Spaß macht mir die Schule. Nicht nur weil sie im Vergleich zum deutschen Gymnasium unglaublich einfach ist, sondern vor allem aufgrund der vielen verschieden Menschen. Ich habe so viele Freunde gefunden mit denen ich mich fast täglich treffe und unter Anderem beim Treffen des Interactklubs teilgenommen. Mit dem Präsidenten des Klubs Logan Listrom, der mein nächster Gastbruder sein wird, verstehe ich mich sehr gut. Mit meinem Counselor stehe ich in gutem Kontakt. Trotz kleiner Schwierigkeiten zu Beginn. Ich habe bereits an einem Rotary-Treffen in Raleigh teilgenommen. An meiner Highschool bin ich jedoch der einzige rotarische Austauschschüler. Nichts desto trotz durfte ich bereits Kontakte mit Austauschschülern verschiedenster Organisationen schließen. Am interessantesten ist, dass sich direkt in der Nähe Fort Bragg befindet, eines der größten Stützpunkte der U.S. Army. In North Carolina sind über 40 000 Soldaten stationiert. Das erklärt warum mehr als die Hälfte meiner Freunde aus Militärfamilien kommen. Pinecrest Highschool ist eine der wenigen Schulen, die Militärkurse anbietet um den den Einstieg in die Armee vereinfachen sollen. Viele meiner Freunde haben aufgrund dieser Berufung ihrer Eltern zum Beispiel in Deutschland gelebt.

Mein Austauschjahr ist unglaublich fassettenreich. Ich lerne unglaublich viele tolle Menschen kennen. Natürlich kann es nicht immer schön sein. Natürlich gibt es auch mal schwierige Situationen, die es zu bewältigen gilt. Aber genau diese Erlebnisse und Erfahrungen machen das Austauschjahr so interessant und wundervoll. Dieses eine Jahr wird mich unglaublich prägen. Das merke ich bereits jetzt. Ich kann sicher sagen.

Das Austauschjahr war die beste Entscheidung meines Lebens!

Daran kann Feuerameise etwas ändern.

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