Mexiko – 2. Bericht von Emma

Liebe Frau Neumann-Trüb,

für mich weißt es nun Halbzeit auf meiner Reise durch Mexiko. 5 Monate bin ich nun hier und 5 Monate liegen noch vor mir. Mein erstes halbes Jahr zusammengefasst war einfach wundervoll. Ich hatte meine erste Reise durch Süd-Mexiko und war 3 Wochen lang mit 40 Austauschschülern an der karibischen Küste unterwegs. Die Ruta Maya so hieß die Reise sollte uns einen Einblick in das Leben der amerikanischen Ureinwohner verschaffen, nebenbei hatten wir noch eine Menge Spaß mit Kayak fahren, Klettern und die Sonne am Strand zu genießen. An jedem Tag wurde viel gelacht und erlebt. Unsere Reise startete in Mexico-City und danach ging es 21 Tage im Bus über Veracruz an der karibischen Küste entlang.

Die Schule hier macht mir viel Spaß vor allem da ich jetzt viel mehr verstehe und mich im Unterricht beteiligen kann. Alles ist hier viel einfacher als in Deutschland, jedoch sind einige Fächer für mich eher weniger interessant weshalb ich mit meiner Schulleiterin einen neuen Stundenplan ausgearbeitet habe, nun verbringe ich viel Zeit in den kleineren Klassen und unterstütze dort die Lehrerinnen.

Mit meiner Gastfamilie bin ich sehr zufrieden. Mit ihnen besuchte ich im Oktober Queretaro, wo meine große Schwester ihr erstes Kind erwartete. Für mich war es ebenfalls eine sehr kulturell bereichernde Reise. Auch erlebte ich in dieser Zeit, den großen Reichtum an Traditionen den Mexiko bietet, wie der Dia de Muertos an diesem Tag werden zum Gedenken der Toten, Altare aufgebaut, die ihnen den Weg ins Reich der Lebenden ermöglichen sollen, um einmal im Jahr bei ihren Hinterbliebenen sein zu können. Wie ich finde eine wundervolle Tradition.

Und dann war auch schon Weihnachten. Dieses Jahr waren alle drei Töchter meiner Gasteltern da. Dies hieß an manchen Tagen -Chaos Pur- !! Auch meine große Schwester mit ihrem Baby war da. Aber Weihnachten war wundervoll, jeder durfte sich etwas zum Weihnachtsessen wünschen. Natürlich wurde ich gefragt ob ich auch etwas beisteuern möchte. Ich entschied mich für Kartoffelsalat, welcher sehr gut ankam.Nun werde ich in einer Woche tauschen und ich weiß jetzt schon, dass ich diese Familie furchtbar vermissen werde, aber ich bin zuversichtlich.

Leider habe ich in meiner Stadt nur einen anderen Austauschschüler mit dem ich nicht so viel Zeit verbringe da seine Familie sehr oft in die USA fährt. Mein Rotary Club ist sehr engagiert da es in meiner Stadt viele Menschen, Unterstützung brauchen. Wie eine Aktion um Kindern eine Brille zu ermöglichen die sie kostenlos bekommen. Oder wie dieses Wochenende die Zahnarztuntersuchung für sie bezahlt wird. Am besten war jedoch die Weihnachtsfeier dieses Jahr, bei der wir viel Spaß hatten.

Mit meiner Counselorin habe ich nach wie vor ein gutes Verhältnis Liebe zukünftige Outbounds,

zuerst möchte ich euch meinen Respekt aussprechen. Die Entschluss sich für ein Auslandsjahr zu entscheiden zeugt von großem Mut sich auf ein neues Leben in einem fremden Land mit vielleicht noch einer unbekannten Sprache einzulassen. Ich verspreche euch es wird wundervoll ihr werdet neuen Menschen und Kulturen begegnen. Ihr werdet euch mit vielen Menschen aus alle Welt anfreunden und viel Spaß haben und diese Menschen werden euer Leben sehr bereichern. Auch wird euch dieses Auslandsjahr verändern auch wenn es euch nicht auffällt jedoch werden euch das schon viele gesagt haben.

Ich möchte euch aber auch sagen das es nicht immer leicht wird. Dies wurde oft bei unseren Orientations vernachlässigt. Vor allem jetzt in der Weihnachtszeit werdet ich euch schon wünschen in Deutschland zu sein. Ihr werdet schätzen lernen was ihr in Deutschland hattet eure Familie, Freunde und die kleinen Traditionen in eueren Familien, jedoch bringt euch dies voran, nehmt es als neue Erfahrung und lasst euch darauf ein.

Und zum Thema Heimweh man sagt die ersten Monate seien die schlimmsten, dies kann ich nicht bestätigen. Es ist nicht so das man nur in den ersten Monaten Heimweh hat. Heimweh kommt und geht manchmal sind es nur kleine Situationen die dies verursachen. Bei mir war es nur als ich plötzlich das Lieblingslied von meinem Vater im Radio hörte. Als ich mit anderen Austauschschülern redete erzählten sie mir von ähnlichen Situation. Das wichtigste ist aber wieder aus diesen Situationen herauszufinden wie auch immer, Tagebuch schreiben oder redet mit eurer Gastfamilie darüber oder geht einfach mit Freunden raus. Eines noch, lasst euch nicht verbieten mit eurer Familie in Deutschland zu telefonieren, redet mit ihnen wenn ihr wollt oder dazu bereit seid. Ich habe eine Freundin, die hat es erst noch einem Monat übers Herz gebracht, ihre Familie anzurufen. Sowieso wird es die Zeitverschiebung erschweren mit ihnen zu reden. Ich müsst es für euch selber herausfinden und eueren eigenen Weg nun gehen.

Ich telefonieren ab und zu mit meiner Familie meist nur einmal am Wochenende um zu sagen das ich noch lebe und es mir gut geht.

Ich hoffe ich habe euch nun nicht total verängstigt ich möchte euch nur darauf vorbereiten was passieren KANN.

Traut euch bitte mit Rebounds zu schreiben!! Sie können nachvollziehen wie ihr euch fühlt, weil sie es selber schon erlebt haben. Die beißen NICHT !!

Gruß und Kuss Eure Emma

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