Mexiko – 2. Bericht von Johanna

Hey,

ich versuche euch jetzt ein bisschen von meinen bisherigen Erfahrungen zu erzählen. Ich hab in den 5 Monaten hier so viele Dinge gelernt und vorallem auch lieben gelernt.

Mexikanisches Essen. Am Anfang dachte ich mir: „Mhh ja lecker, kann man essen“- „ugh, mag ich nicht so.“ Es gab viele Momente da hab ich lieber zum Toast gegriffen statt zu den Tortillas. Irgendwann, vor einiger Zeit, kam dann der Umbruch. Ich fing an Quesadillas (Tortillas mit Käse) und Ei zu machen. Ich kombinierte verschiedene Dinge und wurde auch glücklicher. Ich bin jetzt ein sehr großer Fan der mexikanischen Küche. Ich muss sagen, ich bin seit Ende November viel glücklicher. Ich hatte in der letzten Novemberwoche eine Reise und hab Mexiko-Stadt, Puebla, San Luis Potosi, San Miguel de Allende …besucht. Die schönste Stadt war jedoch Guanajuato. Sie ist umgeben von Bergen (nicht so hoch) und hat viele kleine Gassen. Ich hatte dort sehr viel Spaß, obwohl mein Magen nicht so gut drauf war. Ich hab gesungen und getanzt und habe den wahrhaftigen Zauber von Mexiko gespürt. In Puebla habe ich meine Liebe zu Lucha libre entdeckt. Jedoch hatte ich auf der Reise ein lästiges Problem. Meine Kreditkarte hat nicht funktioniert und auf der anderen war kein Geld. In der vorletzten Stadt hatte ich dann wieder Geld. Das war nicht so schön. Ich kann also nur empfehlen nicht diesen leichtsinnigen und dummen Fehler zu machen, sondern vorher genug Bargeld abzuheben, bevor ihr auf eure Reise geht. Denn auf die Karten oder auch auf die Bank kann man sich manchmal nicht verlassen.

Auf meiner Reise hab ich viele Leute besser kennengelernt. Da wir vorallem viele Deutsche in unserem Distrikt sind, hab ich auch sehr viel Deutsch gesprochen. Nachdem ich von meiner Reise zurückgekehrt bin, sind 2 meiner Gastschwestern nach Holbox geflogen und meine andere Schwester nach LA.

Während meiner Reise wurde anscheinend auch unser Hund Laika überfahren. Ich kann es immernoch nicht richtig fassen und obwohl ich kein Hundemensch bin, bin ich traurig darüber. Vor einigen Tagen ist meine älteste Gastschwester aus San Francisco gekommen. Sie hat mich gefragt wo Laika ist. Ich musste feststellen, dass meine Gasteltern ihr nichts erzählt hatten. Das war ein schwieriger Moment, der mich ein bisschen wütend gemacht hatte. Meine Gastschwester in Dänemark weiß auch noch nichts davon. Nach meiner Reise hab ich viel mit meinen Freunden gemacht. Einmal war ich mit meiner deutschen Freundin im Uber und der Fahrer hat mit uns die ganze Fahrt über gesungen. Das sind kleine Momente, die einen wirklich glücklich machen können und wo man die Freundlichkeit der Menschen deutlich spüren kann. Ich war viel shoppen, im Kino und hab Plätzchen und Kuchen gebacken, hab im Haushalt geholfen, hab ein Tor gestrichen und hab extrem viel gegessen. Ich bin jetzt ein Meister im Wäsche waschen und hab die schlechtesten Eierkuchen (Plinsen), die es je gab, gemacht. Ich hab unseren künstlichen Weihnachtsbaum aufgebaut und ich habe viele interessante Menschen kennengelernt. Heute waren viele Verwandte zu Besuch. Ich habe mit geholfen das Essen zu machen. Vor 4 Tagen waren wir eingeladen zu meinem Gastonkel zum Essen. Es gab Sushi und Garnelen. Mag ich beides eigentlich nicht so. Ich hab trotzdem beides gegessen. Danach war ich verzaubert. Die Garnelen und Sushi haben mich in ihren Bann gezogen.

Ich musste in den letzten Tagen alle meine Sachen packen. Wir fliegen nämlich morgen (24. Dezember) nach Holbox. Holbox ist eine Insel in der Nähe von Cancun. Am 11. Januar werde ich wieder nach Monterrey fliegen, einen Tag darauf muss ich die Familie wechseln. Deshalb hab ich jetzt schon alles gepackt. Es fühlt sich total komisch an, da ich eine Bindung zu diesem Ort hier aufgebaut habe und noch nicht weiß wo ich hinkommen werde. Das Verrückteste ist jedoch das Gefühl, wenn du mit jemanden sprichst und du weißt das du diese Person wahrscheinlich nicht mehr wieder siehst (z.B. Verwandte der Gastfamilie). Ich hoffe ich werde in meiner nächsten Gastfamilie glücklich sein.

Und jetzt zu Weihnachten. Ich hab hier kein Weihnachtsgefühl. Ich bin nicht traurig sondern einfach ganz und garnicht in der Stimmung. Ich weiß nicht ob es das Wetter, der fehlende Adventskalender oder die wirklich übertrieben unschön geschmückten Weihnachtsbäume sind, aber ich komme nicht in Weihnachtsstimmung. Trotz Plätzchen backen und Weihnachtsliedern. Es ist so anders, aber ganz und garnicht schlimm. Ich freue mich darauf die letzten Tage dieses Jahres am Strand zu verbringen. Bis bald und Frohes Fest & ein erfolgreiches Jahr 2019!

Viele liebe Grüße aus Monterrey, Mexiko.

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