Mexiko – 2. Bericht von Rebekka

Der Oktober war ein sehr ereignisreicher Monat, denn -neben anderen Events- findet im Oktober einer der wichtigsten Feiertage in Mexiko statt: der “Día de los muertos” oder auch “Tag der Toten”. Der wird hier gefeiert anstelle von Halloween und Allerheiligen in Deutschland.

Mitte Oktober fand somit ein Event zum Anlass des „Tags der Toten“ statt. Man kann sich das folgendermaßen vorstellen: Auf einem riesigen Platz im Zentrum Xalapas an einem lauwarmen Oktoberabend versammeln sich ungefähr 800 Frauen und Männer hergerichtet in der zum Feiertag passenden Tracht. Die Stimmung ist fröhlich, so wie die Mexikaner immer drauf sind, trotz des Anlasses. Denn in Mexiko wird der Tod nicht so traurig betrachtet wie zum Beispiel in Deutschland. Man betrachtet den Tod eher positiv, im Sinne von: Es hat einen Grund, dass diese Person nun von uns gegangen ist, sie wird von all dem Leid befreit und wird nun bei Gott in einer besseren Welt leben (Dennoch wird natürlich auch getrauert, wenn jemand verstirbt). Der Sinn des „día de los muertos“ ist, dass man zu Ehren der Toten und im Sinne der Toten feiert. Ein wichtiger Bestandteil sind die Altare, die in den Häusern der Familien, in Restaurant oder auf großen öffentlichen Plätzen angerichtet werden. Auf sieben Ebenen wird vor allem Essen und Trinken aber auch Alkohol und Zigaretten, … mit Dekoration angerichtet. Auf der obersten Ebene wird normalerweise ein oder mehrere Bilder von der/den Person/en aufgestellt, zu Ehren denen der Altar angerichtet wurde.

Solche Altare wurden auf dem Event angerichtet, aber vor allem andere Kulissen (was ich genau meine, kannst du gleich auf den Fotos sehen, die unter dem Artikel platziert sind). Außerdem gab es auf dem Event noch Showsacts wie zum Beispiel Musik- und Tanzeinlagen auf einer großen Bühne.

Im Gesamten war das echt ein toller Abend und eine komplett neue aber coole Erfahrung für mich. Ende Oktober fand in der Schule ein weiteres Event zum „día de los muertos“ statt. Jede Klasse der Secundaria (vergleichbar mit der Mittelstufe in Deutschland) und des Preparatorio (vergleichbar mit der Oberstufe) hat einen Altar gebaut und dekoriert. Ein Komitee zusammengesetzt aus Lehrern und Außenstehenden hat am Ende jeden einzelnen Altar und deren Repräsentanten besucht, sich den Altar vorstellen lassen und eine Bewertung abgegeben. Erst-, Zweit- und Dritt-Platzierten der Secundaria und des Preparatorios wurden mit einem Gewinn (wie z.B. einem Kinobesuch mit der gesamten Klasse) belohnt. Abgesehen davon wurden von den Tanz-AG‘s und den Chören Eventeinlagen präsentiert.

Der gesamte Tag war echt schön, die Stimmung war so entspannt, fröhlich und man hat den Teamgeist innerhalb der Klassen gespürt. Ein weiterer Tag, den ich niemals vergessen werde (:

Am 19. November begann die erste Reise mit all den Rotarischen Austauschschülern aus meinem Distrikt 4185. Am Montag Morgen um 5 Uhr ging die Reise los. Nachdem wir uns von all den Eltern verabschiedet haben, sind wir acht Austauschschüler aus Xalapa mit einem Van von Xalapa nach Veracruz gefahren. Dort sind wir auf einen Großteil der anderen Austauschschüler getroffen. Von dort aus begann die Reise dann erst richtig: Vor uns lagen 15 Tage lang den Süden Mexikos (die ‚Riviera Maya’) erkunden. Der erste Stopp war Oaxaca. Dort waren wir auf dem ‚Monte Albán‘, wo wir die ersten Pyramiden besichtigt haben. Die sind echt unglaublich beeindruckend und dazu die Landschaft, einfach nur wunderschön!

Am nächsten Tag ging es weiter nach Tuxtla. Auf dem Weg dorthin haben wir bei einer Produktionsstätte von Mezcal (ähnlich wie Tequila) angehalten. Dort wurden uns die einzelnen Produktionsschritte erklärt. Danach bot man uns an, jede einzelne Sorte des Mezcals zu probieren -zu Auswahl standen um die 30! Dieses Angebot hat -natürlich- der Großteil der Austauschschüler angenommen (Ich nicht, ich bin Antialkoholiker (; ). Man muss anmerken, dass die Rotarier angeboten haben, den Alkohol zu probieren und danach sogar noch zu kaufen, falls gewollt. Ich bin ganz ehrlich, ich war ein bisschen irritiert, denn eigentlich sind die vier wichtigsten Rotary-Regeln während des Austausches:

1.No Drugs

2.No Driving

3.No Dating UND

4.NO DRINKING

Und ich denke mir, dass man sich eigentlich vorstellen kann, dass die Jugendlichen, die den Alkohol kaufen, diesen nicht unbedingt ihren Gasteltern als Geschenk mitbringen, sondern vielleicht auch zum Eigenkonsum kaufen.

Nach dem Stopp bei der Mezcal-Produktionsstätte haben wir im Prinzip den Rest des Tages im Bus verbracht. Am nächsten Tag sind wir zum „Cañón del Sumidero“ gefahren -das sind Wasserfälle. Dort haben wir eine zweistündige Motorbootfahrt dort die Felsvorsprünge und zwischen den Wasserfällen gemacht. Das war echt cool und eins meiner Highlights der gesamten Reise. Am Nachmittag sind wir noch ein bisschen durch das Städtchen ‚Chiapa de Corzo‘ spaziert. Das aber nicht so lange, denn da wie mit etwas mehr als 100 Leuten unterwegs waren, ist das natürlich etwas chaotisch.

Den 5. Tag der Reise haben wir im Prinzip auch nur im Bus verbracht, bis auf zwei Stunden. In diesen zwei Stunden haben wir bei den ‚Cascadas de Agua Azul‘ angehalten. Das sind ebenso Wasserfälle, in denen wir schwimmen gehen konnten. Außerdem gab es dort noch einen kleinen Markt, wo handgemachte Souvenirs verkauft wurden.

Am darauffolgenden Tag haben wir in Palenque weitere Pyramiden besichtigt und konnten wiederum handgemachte Souvenirs von Einheimischen kaufen.

Der 25. November war ein weiteres persönliches Highlight: wir sind in Playa del Carmen angekommen. Dort haben wir 4 Tage in einer wunderschönen Hotelanlage direkt am Strand verbracht. Und jetzt muss ich dem karibischen Meer natürlich auch einen Moment widmen. Ich glaube, ich hatte noch nie zuvor so schönes Meer gesehen, einfach unglaublich!!!

In Playa del Carmen haben wir vor allem ein paar ruhige Tage am Stand verbracht und das … verdammt gute Essen genossen. Doch an einem Tag sind wir auch nach Tulum gefahren, das ungefähr eine Stunde entfernt ist. Diese Schönheit der karibischen Landschaft kann ich einfach nicht beschreiben, da sagen die Bilder mehr als 1000 Worte!

Von Playa del Carmen aus ging es nach Cancún. Mein persönliches Highlight der gesamten Reise!!! Auch hier sagen die Bilder mehr als ich beschreiben kann (:

In Cancún haben wir leider nur einen Tag verbracht, aber dieser eine Tag war unvergesslich! Angekommen in Cancún haben wir direkt an der Strandpromenade angehalten: Ich war einfach nur überwältigt wie schon der weiße Sandstrand und das karibische Meer aussieht, wie auf Postkarten. Da wir schon davor gesagt bekommen haben, dass wir uns Badekleidung anziehen sollen, waren wir alle schon vorbereiten. Also sind wir direkt runter zum Strand gegangen. Und obwohl wie nur eine knappe Stunde hatten bis es weiter ging, habe ich die Chance genutzt und bin im türkis, durchsichtigen, karibischen Ozean schwimmen gegangen. Wunderschönes Gefühl (: Danach waren wir zusammen essen und haben den Abend in einem Einkaufszentrum verbracht. Leider ging es am nächsten Tag schon wieder weiter: in Richtung Chichén Itzá und Mérida! Auch Mérida hat mir unglaublich gut gefallen, das Ambiente, die immer-gut gelaunten Mexikaner, knapp 30 Grad und Sonne, einfach perfekt.

Langsam ging es dem Ende der Reise zu. Die letzten zwei Stopps waren Campeche und Villahermosa. Und schon war die Reise vorbei, 15 Tage, die vergingen wie im Flug!

Es hat einfach so viel Spaß gemacht und war eine tolle Erfahrung! Und ich bin mir jetzt schon sicher, dass das nicht mein letzter Trip nach Playa del Carmen und Cancún war (:

Mittlerweile ist es schon Dezember und auch hier in México hat die Weihnachtszeit begonnen. Am 8. Dezember sind wir mit der Familie, mit meinem Gastbruder, meinen Gasteltern, der Mutter meines Gastvaters und einem Cousin in die Berge gefahren um dort eigenhändig einen Weihnachtsbaum auszusuchen und zu kürzen. Aber wir haben nicht nur einen für uns, sondern auch einen für die Mutter meines Gastvaters ausgesucht. Damit haben wir den gesamten Tag verbracht. Zuhause angekommen hat meine Gastmutter schon angefangen den Baum aufzustellen und zu schmücken mit Hilfe meines Gastvaters und Gastbruders. Ich konnte leider nicht mithelfen, da ich an diesem Abend noch zu einem 15. Geburtstag eingeladen war, zu dem ich dann auch gegangen bin. Das war ein schöner Abend, auch daher, da ich an dem Tag 4 Monate in Mexiko war. Jubiläum! Am 24. Dezember war ein ruhiger Tag, den ich mit jemand verbracht habe, den ich ein paar Tage zuvor auf einer Geburtstagsfeier kennengelernt habe. Nachdem wir gemeinsam mit seiner Familie gegessen haben, habe ich den restlichen Abend ganz entspannt mit meiner Familie verbracht und wir haben gut gegessen. Gegen 2 Uhr nachts sind wir dann nach Hause gefahren -wir hatten im Haus der Oma gefeiert. Zu Hause angekommen haben wir Geschenke ausgepackt. Und ich wurde reich beschenkt (: Vielen Dank nochmal aus tiefstem Herzen!!! Die kommenden Tage -d.h. die Tage nach Weihnachten heißen hier ‘Recalentdos’. An diesen Tagen wird all das gute Essen gegessen, das noch von Weihnachten übriggeblieben ist. Und da normalerweise noch einiges übrigbleibt, wird noch einige weitere Tage von dem Weihnachtsschmaus gegessen.

Ich glaube, diese Weihnachten werde ich niemals vergessen! Danke für so schöne Weihnachtsfeiertage (:

Im Gesamten waren die vergangen drei Monate extrem ereignisreich und ich habe so gut wie jeden einzelnen Tag zu hundert Prozent genossen! Leider vergeht die Zeit so schnell, ich möchte gar nicht mehr, dass dieses Auslandsjahr zu Ende geht.

Ich bin mir sicher, diesen Teil von 2018 werde ich niemals vergessen!!!

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