Kolumbien – 3. Bericht von Johanna

Hallo und viele liebe Grüße,

Ich bin jetzt schon über 7 Monate in Duitama, Kolumbien. Ich bin jeden Monat wieder geschockt, wie schnell doch die Zeit vergeht.

Erstmal eine kleine Zusammenfassung von den letzten drei Monaten. Den ganzen Januar hatte ich Ferien, das habe ich genutzt, um zu reisen und andere Austauschschüler zu besuchen, aber natürlich habe ich auch Zeit mit meinen zwei Gastfamilien verbracht.

Zu Silvester bin ich mit meiner jetzigen Gastfamilie und der anderen Austauschschülerin aus Dänemark in den wärmeren Teil Kolumbiens gefahren. Wir haben Städte wie Aguazul, Villavicencio und Tauramena besucht. In jeder dieser Städte leben Bekannte und Verwandte meiner zweiten Gastfamilie, dadurch konnte ich ein paar Familienmitglieder kennenlernen. Zusammen mit all diesen Verwandten, Freunden und der großen Familie haben wir das neue Jahr gefeiert.

Eine Woche später habe ich meine Gastfamilie gewechselt. Das Umgewöhnen fiel mir sehr leicht, da ich sie vorher schon gut kannte. Ein paar Tage darauf bin ich mit meiner ersten Gastfamilie und dem Mädchen aus Dänemark nach Tolima gefahren. Das ist ein weiteres, warmes Departemento (Bundesland) von Kolumbien. Durch diesen Teil haben wir eine kleine Rundreise gemacht. Wir waren in dieser Woche immer woanders, ich fand es toll, so viel von Kolumbien zu sehen. Nach diesen Tagen haben wir einen Zwischenstopp in Bogota gemacht, wo ich auch gleich geblieben bin, um bei einer weiteren Austauschschülerin für drei Tage zu übernachten. Zusammen haben wir Bogota unsicher gemacht!

Direkt danach ging es weiter zur nächsten Reise mit Rotary und mehreren anderen Austauschschülern. Dieser Trip bestand aus einer Tour durch zwei andere Departementos in Kolumbien. Erst sind wir durch das warme Santander gefahren und haben dort für 4 Tage die Landschaft und Städte besichtigt. Wir sind auch mit einem Schlauchboot durch einen Fluss mit Stromschnellen gerudert und haben versucht nicht rauszufallen. Außerdem sind wir in eine Höhle gerobbt und haben viel über die Geschichte von Kolumbien gelernt. In Boyaca haben wir die Puente (Brücke) von Boyaca besucht, dort kämpften die Kolumbianer für ihre Unabhängigkeit. Es war eine sehr gelungene Reise.

Nach den 3 Monaten Ferien musste ich leider wieder in die Schule gehen, aber mir gefällt es eigentlich ziemlich gut dort. Durch die Fortschritte in meinen Spanischkenntnissen verstehe ich endlich die Konversationen meiner Mitschüler und kann auch gut mitreden. Ich habe in diesen Monaten schnell Freunde gefunden und bin, trotz der Langeweile im Unterricht, sehr glücklich. In meiner Klasse werde ich auch mehr integriert und nicht ausgelassen. Meine Klassenkameraden und ich bekommen bald extra Jacken, speziell für die Abschlussklasse, die zur Sportuniform angezogen wird.

In den letzten zwei Monaten war noch eine andere Austauschschülerin in meiner Klasse, ein Mädchen aus Brasilien. Wir drei Austauschschüler, haben uns super verstanden und auch der Brasilianerin fiel es leicht, Anschluss zu finden. Ich treffe mich sehr oft mit anderen Austauschschülern in meiner Region. Zum Beispiel fahre ich manchmal in die nächste Stadt, um mich dort mit zwei anderen Deutschen und einem Mädchen aus Brasilien zu treffen. Wir haben immer viel zu quatschen und zu reden, wie denn der Austausch läuft.

Mit meinem Rotary Club hatte ich in letzter Zeit nicht viel Kontakt, auch mit meinem Counselor habe ich lang nicht mehr geredet. Doch vor ein paar Wochen wurde in allen Rotary Clubs von Kolumbien eine Aktivität gestartet, wo pro Club eine arme Schule der Stadt herausgesucht wird und diese dann angemalt und renoviert wird. Da habe ich natürlich geholfen, es hat auch Spaß gemacht.

Auch machen wir viel mit unserem Distrikt. Wie schon gesagt sind wir schon oft mit Rotary durch Kolumbien gereist und erst vor kurzem fand die jährliche Konferenz der zwei Distrikte Kolumbiens statt (22.3 – 25.3). Sogar der Weltpräsident von Rotary, Barry Rassin hat teilgenommen. Die Konferenz dauerte 3 Tage und wurde auf der Insel San Andres gehalten. Alle Austauschschüler in Kolumbien, Outbounds, Gouverneure, verschiedene Clubs und ihre Präsidenten waren eingeladen. Während dieser 3 Tage in der Karibik haben wir viel Zeit am Strand verbracht, eine Tour um die Insel gemacht und natürlich auch bei verschiedenen Vorträgen zugehört. Wir konnten Pins für die Blazer austauschen und die Gastfamilien von Freunden kennenlernen, über die so viel erzählt wurde. An besonderen Abenden gab es verschiedene Feste, zum Beispiel die ‚tropische Nacht‘. Da mussten wir uns möglichst bunt, farbenfroh und am besten mit Blumen verziert, kleiden. Oder die Gala. Die Frauen mussten an diesem Abend ein langes, elegantes Kleid tragen und die Männer ein weißes Hemd mit einer weißen Hose. Bei beiden Feiern wurde viel getanzt und gelacht.

Zu meiner zweiten Gastfamilie brauche ich gar nicht viel sagen, ich bin äußerst glücklich bei ihnen zu wohnen. Anfang Januar habe ich die Gastfamilien gewechselt. Ich verstehe mich super mit den Gasteltern, meiner Gastschwester und auch meinem Gast Hund. Wir unterhalten uns ausgiebig, essen zusammen und verbringen viel Zeit miteinander. Sie unterstützen mich und zeigen mir auch jede Menge von Kolumbien.

Ich habe in diesen 7 Monaten zahlreiche neue Menschen kennen gelernt, so viele Freunde gefunden und auch reichlich über mich und die Welt gelernt. Kolumbien hat eine Vielzahl an verschiedenen und schönen Landschaften, da ist es schon schwierig alles in einem Jahr zu sehen. Jedoch hatte und habe ich etliche Möglichkeiten zu reisen und zu entdecken, dafür bin ich sehr dankbar. Ich kann mir gar nicht vorstellen, mein neues Leben hier in Kolumbien in weniger als drei Monaten zu verlassen.

Bis bald!

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