Mexiko – 3. Bericht von Rebekka

Eine Spendenaktion, die zum Nachdenken anregt

Dieser Austausch wäre ja kein Rotary-Y-E , wenn nicht auch Rotary Projekte stattfinden würden. Eins solcher Projekte fand am Ende des Jahres statt. Im Dezember hat mein Rotary Club ein Spendenprojekt gemacht, bei dem wir gespendete Kleidung, Decken wie auch haltbares Essen und Spielzeug an Familien in abgelegenen Gemeinden von Xalapa verteilt haben. Ich meine, Vielen ist klar, dass es in Mexiko viele sehr arme Regionen gibt, wo Leute leben, die wirklich nur das Nötigste haben zum Leben. Doch ich habe bis zu diesem Zeitpunkt des Austausches noch nicht all zu viel von dieser Seite Mexikos mitbekommen. Doch ich denke, dass man in so einem Auslandsjahr auch solche Seiten des Landes kennenlernen muss, weil es offensichtlich auch Teil des Landes und der Mentalität der Einwohner ist. Daher fand ich diese Spendenaktion auch besonders interessant und aufschlussreich. Zwar ist es extrem erschreckend zu sehen wie so viele Menschen, und das ja lange nicht nur in Mexiko, so ein einfaches Leben haben, wie wenig sie zum leben haben, wie sie leider nun wirklich- vor allem im Winter- um ihr Überleben zu kämpfen haben, aber man ihnen dennoch diese Lebensfreude ansieht. Am Ende des Tages war ich dann doch so glücklich, denn mir ist mal wieder klar geworden, wie einfach es doch ist, einem Menschen, einem Kind, ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, nämlich einfach dadurch, dass man teilt. Dass man die Sachen, von denen man genug oder sogar zu viel hat, mit den Leuten teilt bzw. sie spendet, die bedürftig sind. Mir ist klar geworden, dass wir viel dankbarer sein müssen für den so guten Lebensstandard, den viele von uns haben dürfen. Dass wir dankbarer sein müssen für die Dinge, die wir für selbstverständlich ansehen, die aber ganz und gar nicht selbstverständlich sind; Dinge wie zum Beispiel fließend Wasser, Strom, ein Dach über dem Kopf zu haben und vor allem Gesundheit. Denn leider haben, trotz dessen, dass wir uns im 21. Jahrhundert befinden, lang nicht alle Menschen Zugriff auf diese doch so wertvollen Dinge.

Worauf ich also offensichtlich hinaus möchte, ist, dass du, genau du, dir ab und zu vor Augen führen solltest, wie gut es dir eigentlich geht und dankbar seien solltest für die gewöhnlichsten aber doch so wertvollen Dingen, die du in deinem Leben hast und haben darfst.

Im Allgemeinen kann ich also sagen, dass mich diese Spendenaktion sehr zum Nachdenken gebracht, aber auch glücklich gemacht hat. Und daher kann ich nur jeden empfehlen mindestens einmal an solch einem Projekt teilgenommen zu haben.

Trip nach Puebla

Mittlerweile hatten wir schon Weihnachtsferien und wir haben mit der gesamten Familie zu Hause Silvester und Neujahr gefeiert. In der zweiten Ferienwoche bin ich dann mir mit meinen Gasteltern und meinem Gastbruder nach Puebla gefahren für ein paar Tage. Der Kurztrip hat mir wirklich gut gefallen, Puebla ist einfach eine wunderschöne Stadt und das was ich von der Stadt kennengelernt habe, hat mich irgendwie von den Gebäuden her und dem Ambiente an spanische Städte erinnert, vor allem die Altstadt.

Am Tag der Ankunft sind wir ein bisschen durch das Stadtzentrum spaziert, waren in einem netten Restaurant typisch pueblanisch zu Mittag essen und sind danach noch in das internationale barock Museum in Puebla gegangen. Zwar hört sich `Barock-Museum` vielleicht ein bisschen langweilig an, doch das war es wirklich nicht. Mir haben die Ausstellungen gefallen! Danach sind wir schon zu unserem Appartement gefahren, wo wir die paar Tage übernachtet haben. Das Penthouse ist eigentlich die Wohnung von meiner `Gasttante und -onkel`, doch da die, während wir in Puebla waren, nicht zu Hause waren, haben sie uns angeboten, bei ihnen zu hausieren. Dieses Penthouse ist einfach so schön und groß und das Beste ist die Aussicht. Von der riesigen Dachterrasse aus hat man eine Aussicht auf die gesamte Stadt und was besonders ist, auch auf den Vulkan Popocatepetl. Eine tolle Aussicht, auch bei Nacht!

Am nächsten Tag haben wir eine typische Touristen Stadttour in einem Touribus gemacht. Die Tour ging nicht nur durch die Altstadt, sondern auch ein bisschen außerhalb von Puebla. Dadurch, dass es die Möglichkeit gab, bei einigen Sehenswürdigkeiten auszusteigen, haben wir dieses Angebot natürlich angenommen und sind bei der Schwebebahnstation ausgestiegen. Die Aussicht aus der „Teleférico“ bzw. Schwebebahn ist echt wunderschön, man hat einen nochmal ganz anderen, aber dennoch auch sehr schönen Blick auf Puebla als von der Dachterrasse des Penthouses. Nach der Touritour sind wir nochmal ein bisschen durch das Zentrum spaziert, haben die frühlingshafte Atmosphäre genossen und uns ein paar Kirchen angeschaut. Ein dieser Kirchen fand ich besonders schön von innen, denn der Alter war komplett vergoldet und alles funkelt und glitzert, das sah toll aus! Am Abend haben wir in einem sehr modernem, neuen und schönen Einkaufzentrum zu haben gegessen. Und um den Abend noch abzurunden waren wir auf dem Riesenrad von Puebla, von wo aus man eine tolle Aussicht auf Puebla by night hat.

Und schon war der Kurztrip vorbei ): Auf dem Rückweg nach Xalapa haben wir noch bei einem angelegten See Halt gemacht. Die „Laguna de Alchichica“ hat so wunderschön blaues Wasser, obwohl es ein künstlich angelegter See ist. Dieser Stopp am See war definitiv eins meiner Highlights von diesem Trip. Nach dieser kurzen Halt ging es dann nun endgültig wieder zurück nach Xalapa, und es mag sich vielleicht komisch anhören: Aber ich habe mich gefreut wieder zu Hause anzukommen, denn mittlerweile hat sich dieses Haus, in dem ich ja eigentlich nur gute sechs Monate gewohnt habe, schon angefühlt wie zuhause, mein Zuhause. (:

Mein 1. Und einziger Familienwechsel

Nach relativ genau sechs Monaten stand nun der Familienwechsel an, den ich mit gemischten Gefühlen betrachtet habe. Einerseits habe ich mich in meiner ersten Gastfamilie sehr wohl gefühlt und mich gut mit meiner Gastfamilie verstanden, andererseits habe ich mich auch auf den Familienwechsel gefreut, weil ich nochmal eine neue Familie kennenlernen darf, einen neuen Alltag kennenlernen werde, … Doch wiederrum hatte ich natürlich auch die Gedanken im Kopf: was, wenn ich mich nicht so gut mit meiner 2. Gastfamilie verstehe?! Doch von diesem Gedanken habe ich mich relativ schnell verabschiedet, denn die Gastschülerin mit der ich Gastfamilie gewechselt habe, hat mir schon immer vorgeschwärmt, wie gut es ihr in der Familie geht, wie gut sie sich miteinander verstehen, wie schön das Haus und ihr Zimmer ist (; usw. Daher habe ich mich eigentlich nur noch auf die 2. Gastfamilie gefreut und bin mit Neugierde in das 2. Halbjahr meines Auslandsjahrs gegangen. Am 13.01. war es dann also so weit: Ich habe mein Zimmer leergeräumt, aufgeräumt und meine Koffer waren gepackt. Doch bevor ich an diesem Tag Familie gewechselt habe, war noch eine weitere Rotary-Spendenaktion geplant. Etwas abgelegen vom Zentrum Xalapas hat mein Rotary Club eine Spendenaktion geplant bei dem Spielzeug, Schulzeug, Süßigkeiten und Essenspakete an Kleinkinder, Kinder und deren Familien verteilt wurden. Am Nachmittag war es dann so weit: der Familienwechsel stand an, und ich hatte irgendwie ein Gefühlschaos in mir drin: Einerseits war ich natürlich traurig, weil ich mich von meiner 1. Gastfamilie verabschieden musste, andererseits war mir auch klar, dass dieser Abschied nicht endgültig ist, sondern wir uns im kommenden halben Jahr noch weiterhin sehen werden. Und außerdem habe ich mich natürlich auch auf die kommende Zeit gefreut, auf das Unbekannte und Spannende was alles passieren wird. Somit hat mich meine 1. Gastfamilie zu meiner 2. Gastfamilie gefahren, dieser „formelle Abschied“ war irgendwie ganz komisch, ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll haha

So begann also in den kommenden Wochen die „Eingewöhnungszeit“, und ich habe gemerkt, dass die restlichen Monate in Mexiko in meiner neuen Gastfamilie nicht im Geringsten weniger schön sein werden, sondern im Gegenteil: die verbleibenden sechs Monate werden genauso unvergesslich werden wie bisher. Und ihr könnt euch nicht vorstellen wie sehr ich mich auf die Zeit freue!!!

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