Mexiko – 4. Bericht von Johanna

Resümee

Ein schwieriges Wort. Ich bin vor einer Woche wieder in der geliebten Heimat angekommen und es kam mir vor als ob ich nie weg gewesen wäre. Ich dachte Vieles würde sich in einem Jahr ändern, aber alles war wie immer. Ich habe mich sofort mit meinen besten Freunden getroffen und alle sagten mir: “Du bist wie immer, hast dich gar nicht verändert.” Bevor ich nach Deutschland zurückgekehrt bin, habe ich mit meiner 3.Gastmutter über dieses Thema gesprochen. Sie hatte mich am Anfang des Austausches kennengelernt und sagte mir nun das Gleiche: “Johanna, du hast dich gar nicht wirklich verändert.”

Ich war ein bisschen verwirrt, weil ich dachte das dieses Jahr mich sehr verändern würde und ich deswegen positiv gestimmt war. Meine Gastmutter meinte, dass ich keine Veränderung nötig gehabt hätte und mich gut anpassen könne.

Danach habe ich viel nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich viel gelernt und hinzugewonnen habe, aber in mir drin und Dinge, die den Anderen vielleicht nicht sofort auffallen. Ich akzeptiere mehr und bin verantwortungsvoller.

Die nächste wichtige Frage war: Was war das Schönste in deinem Austauschjahr und was nimmst du dir mit? Neben der Liebe zu Tacos de Trompo, Quesadillas, Guacamole und Tamales, die Menschen. Die vielen Erlebnisse, die ich in México hatte. Das Allerschönste ist jedoch das Gefühl, wenn du merkst, dass du ein neues Zuhause hast. Du verstehst plötzlich die ganzen Insider Witze und wenn gerade über gewisse Personen oder Plätze in deiner Stadt geredet wird, weißt du sofort wer oder wo. Du bist plötzlich ein Teil dieser fernen Welt.

Das hat mich dann glücklich und traurig zur gleichen Zeit gemacht, da ich gehen musste, aber ich bin voller Hoffnung und ich weiß, dass ich 3 wundervolle Familien und fantastische Freunde in Monterrey habe.

Monterrey steht für Grillen, Bier und Fußball. Dinge, die in Deutschland auch sehr beliebt sind. Ich hätte niemals gedacht, dass ich im Austausch Fußballfan werden würde, aber jetzt liebe ich es einfach Fußball zu gucken und bin sogar Fan von Rayados Monterrey. Monterrey ist eine riesige Stadt mit wunderschönen Bergen. Die Stadt mit Geschäftsleuten und Westernflair, Hochhäusern und Straßenhunden.

Ein wichtiger Teil meines Austausches war selbstverständlich Rotary. Ich bin meinem deutschen Rotarydistrikt sehr dankbar, aber wurde von meinem mexikanischen Distrikt enttäuscht. Uns wurden 3 Reisen von maximal 9 Tagen angeboten. Auf 2 Reisen hatte sich dann auch die Hälfte der Leute den Magen verdorben. Es war sehr schlecht organisiert und wir haben die meisten Informationen nur über unsere Eltern und sehr spät erhalten. Einige Austauschschüler wussten monatelang nicht wer ihr Counselor war und bei Problemen wurde nach 2 Monaten erst geholfen. Es hat sich niemand wirklich für uns interessiert und wir haben noch Regeln bekommen von denen ich in meinen Orientations in Deutschland nie gehört hatte. Wir hatten eine Orientation und eine Distriktkonferenz. Bei meinem Club war ich 3 mal zu Besuch.

Ich hatte ein bisschen mehr von meinem Rotarydistrikt erwartet, aber dafür haben sich die Familien sehr gut um uns gekümmert und andere positive Dinge haben in meinem Austausch überwogen.

Die letzten Wochen waren sehr aufregend gewesen. Ich war bei der Distriktkonferenz, hatte meine letzten Schulwochen und dann Ferien, hab noch viele Sachen eingekauft und musste viele Freunde an Flughäfen verabschieden, war in meinen letzten 2 Tagen bei 2 verschiedenen Abschlussbällen. Es war eine Zeit der Tränen und des Lachens, glücklich und traurig zur gleichen Zeit. Meine Familie wartete schon sehnsüchtig in Deutschland und meine Freunde in Monterrey wollten mich nicht gehen lassen. Jetzt in Deutschland blicke ich glücklich auf meinen Austausch zurück und freue mich schon auf das nächste Mal in México.

Ich kann Rotary und meiner Familie nur für diese großartige Erfahrung danken und hoffe das auch in den kommenden Jahren viele Jugendliche die Chance bekommen eine neue Welt zu entdecken und lieben zu lernen.

Viele Liebe Grüße

Johanna Wolf

Schreibe einen Kommentar