Mexiko – 4. Bericht von Rebekka

“It ain’t just a year in a life, it’s a lifetime in a year.” – Dieses Zitat beschreibt dieses Auslandsjahr einfach zu gut, man könnte es kaum besser beschreiben!

Zwar ist mein Auslandsjahr noch nicht vorbei, doch ein Großteil ist schon vorüber. Während diesen zehn Monaten in Mexiko habe ich einiges erlebt, unzählige gute und auch einige wenige schlechte Erfahrungen gesammelt, unvergessliche Erlebnisse erlebt und vor allem,dass ich mich selbst auf eine ganz andere Weise kennengelernt habe.

Heute vor zehn Monaten bin ich hier in Mexiko angekommen, und ich glaube, man könnte sagen, dass meine „ungewollte Selbstentdeckungsphase“ von Tag 1 an begonnen hat.

Noch in Deutschland habe ich mich „mental“ auf dieses Auslandsjahr vorbereitet und Teil dessen war es auch, dass ich mir Ziele gesetzt habe oder besser gesagt, Vorstellungen hatte, von denen, was hauptsächlich während diesen Jahres lernen und erreichen möchte: Meine Vorstellungen waren vor allem Spanisch zu lernen bzw. das Spanisch, was ich bis zu diesem Zeitpunkt gelernt habe, um einiges zu verbessern und am Ende des Jahres im besten Fall mit einem fast perfekten Spanisch zurück nach Deutschland zukehren. Das war wirklich das einzige „Ziel“, was ich hatte. Und wenn ich jetzt im Nachhinein drüber nachdenke, war es wohl gut -wenn auch nur unterbewusst-, dass ich mir gerade einmal ein „Ziel“ gesetzt habe. Denn es ist ja offensichtlich, dass um so weniger Ansprüche man hat, umso besser kann es nur werden. Und so war es in meinem Fall, in meinem Auslandsjahr -bis jetzt (:

Um zu verstehen inwiefern ich mich – meiner Meinung nach und vor allem auch nach Aussagen meiner mexikanischen wie auch deutschen Freunde- verändert habe, muss ich vielleicht noch vorher kurz den Charakter der Rebekka beschreiben, wie er in Deutschland lange war: Vor gut drei Jahren hatte ich eine relativ schwierige Zeit, ich würde behaupten, mit eine der kompliziertesten Phasen in meinem Leben -ausgelöst durch mich selber, obwohl das keinen Einfluss auf die Geschichte hat. Auf jeden Fall habe ich in dieser Phase viel Selbstbewusstsein verloren, wodurch ich als Konsequenz ziemlich schüchtern, zurückhaltend und introvertiert geworden bin und viele, gute Freunde verloren habe. Doch innerhalb der vergangen Monate habe ich selbst bemerkt wie ich mich von Monat zu Monat bzw. von Erfahrung zu Erfahrung verändert habe, und ich würde behaupten, dass ich mich vor allem zum Guten verändert habe. Oft wurden mir Dinge wie diese gesagt: „al principio cuando llegaste eras muy tímidas y tipo muy portadita, no sé si era porque no tenías confianza, pero pues ahora que ya te sientes en confianza eres a dar todo”, und genauso war es auch. Am Anfang des Auslandsjahrs war ich ziemlich schüchtern und zurückhaltend, besonders weil ich niemanden kannte, ich neu in diesem -für mich- komplett unbekannten Land bin und die Umgebung neu und ungewohnt ist. Doch im Laufe des Jahres habe ich mich irgendwie an die Warmherzigkeit, Offensichtlich, Selbstsicherheit, Sympathie und im Allgemeinen, diese so besondere mexikanische Mentalität angepasst und gewöhnt, unbewusst. Ich merke mittlerweile selbst, dass es mir einfacher fällt auf Leute zu zugehen, mich auf Leute einzulassen und schnell Vertrauen zu fassen. -Leider habe ich aber auch gemerkt, dass ich in manchen Fällen zu schnell Vertrauen entwickelt habe, das dann ausgenutzt wird. Ich bin all den Leuten, die ich kennenlernen durfte so unglaublich dankbar, dass sie mir -zwar wiederum unbewusst- erneut beigebracht haben, selbstbewusster und offener zu sein, dass ich hier so glücklich und fröhlich bin und dass ich so viele positive und auch negative, Erfahrungen machen durfte, die mich weiterentwickeln, Erfahrungen von denen ich wachse und aus denen ich lerne.

Abgesehen davon, dass ich ganz neue Charakterzüge von mir kennengelernt habe, habe ich auch sehr viele neue Erfahrungen gemacht. Ich werde nicht spezifisch werden, aber ich kann ganz ehrlich sagen: ich habe Sachen erlebt, von denen ich zuvor gedacht habe, dass ich solche niemals erleben werde oder zumindest nicht während dieses Auslandsjahrs. Erlebnisse mit Erinnerungen, die ich im Leben nicht vergessen werde und andere, die mir Lektionen erteilt haben.

Schlussendlich kann ich sagen, dass mich dieses Auslandsjahr bis jetzt so positiv bereichert hat und mich hat wachsen lassen in jeglicher Hinsicht. Ich würde behaupten, dass die Teilnahme an diesem RYE eine der besten und spontansten Entscheidungen meines Lebens war. Also hat sich wieder auf‘s neue für mich bestätigt, dass der Satz „die spontanen Entscheidungen sind die besten Entscheidungen“ mehr als wahr ist!

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