Mexiko – 1. Bericht von Carlo Ernest

Für mich begann das Austauschjahr mit all den Erfahrungen die ich gesammelt habe und noch sammeln werde einige Wochen vor dem Flug. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir langsam bewusst, bzw. es wurde langsam Wirklichkeit, dass ich in sehr kurzer Zeit meine Heimat meine Familie und Freunde für ein Jahr verlassen würde. Es kam ein merkwürdiges Gefühl in mir auf. Zum einen war ich bedrückt aufgrund der Trennung und zum anderen habe ich mich sehr darauf gefreut für ein Jahr ein neues Leben am anderen Ende der Welt zu führen. Die erste Herausforderung kam schon auf mich zu, als ich noch gar nicht an meinem Ziel angekommen war; der Flug. Dieser verlief jedoch ganz anders als geplant. Am 7.8. flog ich von Dresden nach Frankfurt um dort mit ca. 30 anderen deutschen Austauschschülern nach Mexiko Stadt zu fliegen. In Frankfurt angekommen wurden Teile des Flughafens gesperrt, sodass ich und 9 weitere Austauschschüler den flug verpassten. Nachdem wir Stunden warten mussten bekamen wir dann schließlich ein Hotel und einen Flug zu unserem Ziel über Madrid am nächsten Tag gestellt. Nachdem wir dann endlich nach ca. 48 Stunden, anstatt geplanten 24 Stunden in Mexiko Stadt ankamen, waren unsere Koffer natürlich noch in Frankfurt, sodass ich die erste Woche in Mexiko auf vieles verzichten musste. Trotz der vielen Steine, die uns auf dieser ersten Etappe unseres Auslandsjahres in den Weg gelegt wurden, haben wir alle Probleme gelöst, uns nicht aufhalten lassen und sind über uns selbst hinaus gewachsen. Komplett erschöpft und mit den Nerven am Ende wurde ich am Flughafen in Mexiko Stadt ganz herzlich von meiner Schwester “Liza” und Mutti “Stephanie” empfangen. Meine Laune verbesserte sich schlagartig. Auf der Busfahrt in Richtung meines neuen Zuhauses tauschte ich mich ganz interessiert mit meiner Gastschwester aus. Einige Tage nach meiner Ankunft startete sie selbst in ein Auslandsjahr nach Dänemark. An der Endstation angekommen empfingen uns meine andere Gastschwester “Valeria” und mein Vati “waren Jorge”. Als 1. fuhren wir auf direktem Weg zu einem Nachtimbiss und aßen Tacos. Alle total nett und freundlich und stellten interessierte Fragen. Einem besseren Empfang hätte ich mir nicht vorstellen können. Neben meinen Eltern und meiner Schwester leben noch 2 Katzen und ein Hund in unserem Haus, welche sehr viel Liebe benötigen und welche ich jetzt schon in mein Herz geschlossen habe. Kurz nach meiner Ankunft wurde ich meinen Schulkameraden vorgestellt, von denen viele bereits Freunde geworden sind. Sie waren alle sehr offen und bezogen mich sofort mit ein. Es ist mir bis jetzt noch nie schwer gefallen in Mexiko neue Menschen kennenzulernen und interessante Gespräche zu führen. Verglichen mit der Schule an welche ich in Deutschland ging, ist meine Schule hier klein aber dafür auch sehr schön. Ich fühle mich sehr wohl in der Schule und unter all meinen Mitschülern. Zwar gibt es hier ein Paar wesentliche Unterschiede, wie z.B. die Schuluniform aber es fiel mir nicht schwer mich anzupassen und einzuleben. Das Einzige, was mir etwas schwer fällt ist das Erlernen der Sprache. Ich kann momentan einfache Gespräche führen mit den wichtigsten Wörtern aber lerne von Tag zu Tag dazu. Ich bekomme 2 mal in der Woche für jeweils 1.5 Stunden Nachmittagsunterricht. Meine Lehrerin war lange Zeit aufgrund von Krankheit verhindert, sodass ich erst seit kurzem von ihr lerne, jedoch habe ich in dieser Zeit die größten Fortschritte gemacht. Außerdem werde ich in der Schule 5 Stunden pro Woche unterrichtet. Ich bin zuversichtlich meine Spanischkenntnisse in Zukunft zu verbessern.

In der kurzen Zeit in der ich erst hier bin ist schon so viel passiert. Wir haben viele Reisen unternommen, ich habe andere Austauschschüler kennengelernt, neue Freunde gefunden, interessante Menschen getroffen und angefangen eine andere und für mich neue Kultur zu erforschen. Ich bin aus meinem Alltag, aus meiner gewohnten Umgebung und meiner Komfortzone nach Mexiko, in eine völlig neue und andere Welt gekommen. Mein Auslandsjahr war bis zudem jetzigen Zeitpunkt schon unvergesslich und ich bin sehr gespannt was mich in Zukunft noch erwarten wird.

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