Brasilien – Mail von Susanne Barth

Ihr lieben,
heute endet nun mein 4 Tag hier in Sao Paulo und ich habe gar nicht gemerkt wie die Zeit vergeht. Als ich am Donnerstag hier angekommen bin um 5 Uhr früh und hinter dieser Wand stand mit meinem Gepäck und wusste wenn du jetzt weiter gehst wirst du gleich deine Gastfamilie und dein neues zweites zu Hause sehen war ich doch sehr nervös. Als ich dann aber mit beijos (=Küssen) und Umarmungen empfangen wurde legte sich meine Nervosität ein bisschen.

Mit meiner Familie de Lima Marin habe ich wirklich Glück. Ich habe einen Gastbruder Pedro. Er studiert und wohnt noch zu Hause, was sehr gut ist denn er spricht sehr gut Englisch. Mein Gastpapa Jose ist gerade dabei Englisch zu lernen. Ich finde er macht das schon sehr gut. Ich mag ihn. Er ist nicht so ein Mann dem man viel Respekt entgegenbringen muss. Er geht auf die Leute zu und dadurch habe ich ein sehr gutes Verhältnis zu ihm. Meine Gastmutter Raquel spricht ebenfalls Englisch mit ihr kann ich beinahe über alles reden.

Meine Gastgeschenke, das waren Lebkuchen, Schokolade, ein Buch über Dresden in Englisch, Bier ? Radeberger und eine ?Räucher ? Schnee ? Mann? plus Räucherkerzen sind auch sehr gut angekommen. Ich hatte auch noch Haribo vom Flug übrig. Darüber haben sich Matt (s. u.) und Kalila, eine Austauschschülerin aus Australien, sehr gefreut denn das gibt?s hier nich. Bis heute Abend wohnte Matthew noch hier. Er ist auch ein intercambista (=Austauschschüler).Er kommt aus Neeseeland. Er hat die letzten 3 Monate hier gewohnt und hat nun heute eine neue Gastfamilie bekommen. Er ist mein großer Bruder ? Ich wollte immer einen! Ich bin ein bisschen traurig, dass er heute gegangen ist aber das ist fast unbegründet denn ich werde ihn jeden Tag in der Schule sehen. Er ist meiner Klasse. Außer ihm gibt es noch zwei weitere Austauschschüler: Florian und Tanasha. Florian ist mit mir zusammen aus Deutschland hierher geflogen spricht also deutsch und Tanasha ist Japanerin. Ich habe sie bereits kennen gelernt am vergangenen Freitag, womit wir bei meinem ersten Rotarymeeting wären.
Was soll ich sagen ? das Essen war gut und ich habe kein Wort verstanden. Aber ich habe so die Leute getroffen die für den Youth Exchange verantwortlich sind. Einen Counsellor habe ich noch nicht. Die Rotarymeetings finden in der Rio Branco, meiner Schule, statt, da sie von Rotary gegründet wurde.

Am Freitag haben wir (Raquel+ich) auch meine Schuluniform und meine Bücher gekauft. Schuluniform das klingt so nach Bluse und Rock oder so aber sie sieht mehr nach Sportzeug aus, diese Uniform.
Gestern war ich auf der Paulista. Das ist eine riesig breite Straße, wo es viele Geschäfte gibt und Banken und ? Schwarzmarkt. Wir waren in so einem Kaufhaus und Pedro meinte :?Oh da kommt die Polizei. Die meisten Geschäfte werden geschlossen sein.? Und das war dann wirklich so. Früh war ich außerdem mit Mattie und den Hostparents auf einem Markt, wo es wirklich alles gab: vom Fisch über Blumen bis hin zu Gemüse und Obst ? viel Obst, unvorstellbar viel Obst. Ich habe ständig gefragt O que e isto? (Was ist das?) das war echt verdammt krass. Wir haben Kokusnussmilch getrunken und konnten überall probieren. LECKA !!! Heute war auch richtig viel los in unserem Apartment. Heute ist nämlich Vatertag hier in Brazil und das wird hier richtig groß gefeiert so wie Geburtstag. Ich und Matt haben für Jose eine Cd gekauft und ne Karte. Er hat sich sehr gefreut.
Morgen ist mein erster Schultag. Aufgeregt bin ich nicht denn Matt holt mich ab wir gehen zusammen hin. Das mit der Schule ist hier auch so ne Sache sie beginnt erst 13 Uhr. Ich finde das natürlich sehr gut klar aber es ist doch etwas gewöhnungsbedürftig.

Und dann gibt es hier noch etwas, was Gewöhnung bedarf: das Dienstmädchen Anna. Sie ist kein Mädchen mehr ich nehme an sie ist so 35 Jahre alt und so strange. Ich weiß nicht. Wenn sie da ist darf ich nichts wegräumen und sie singt immer ganz laut aber nur wenn Raquel und Jose nicht da sind, versteht sich.
Was ich sehr vermisse ist das deutsche Essen ? das hätte ich nicht gedacht ? ich weiß nicht ? hier gibt es nur Weißbrot und ständig Reis und Bohnen und manchmal sind die Bestandteile ein wenig undefinierbar.^^ aber don?t worry ich werde nehme ich an wie alle anderen Austauschschüler auch etwas kräftiger nach Hause kommen denn es gibt viele Sachen die schmecken muitos bom (=sehr gut).

Mit Heimweh geht es auch soweit ganz gut. Heute das mit Matt und mit euch allen war ein bisschen viel so das ich doch ein bisschen weinen musste aber bis jetzt war ich ganz stark. Daraus könnt ihr schließen, dass es mir sehr gut geht und ich mich pudelwohl fühle. So das wars fürs erste. Ihr konnt per e-mail oder icq/msn gerne irgendwelche Statements abgeben oder fragen stellen wenn ihr wollt.

Liebe Grüße
Beijos, eure Brasilianerin zue°°

by Susanne Barth

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