Brasilien – 4. Bericht von Anna-Maria

Lieber Rotary,
nur noch eine kurze Zeit für mich in Brasilien.
Von Anfang an wurde uns gesagt, dass sobald wir am Flughafen in Deutschland landen unser Austauschjahr zu Ende ist. Auch wenn wir uns so sehr noch einen Monate wünschten.

Mir kommen etwas gemischte Gefühle auf, wenn ich an mein Rückflugdatum denke. Denn einerseits freue ich mich natürlich nach einem längeren Zeitraum wieder mit meinen Freunden und meiner Familie zusammen zu kommen. Aber auf der anderen Seite kommt dann eben auch der Abschied  von meinem Leben in Brasilien.
In diesen elf Monaten, die ich jetzt schon hier bin habe ich viele tolle Menschen kennen gelernt.
Täglich am Nachmittag kam mich jemand besuchen oder ich war in er Tanzschule, etc. Nie saß ich allein in meinem Zimmerchen. Und es war sehr schön.
In den letzten Tagen habe ich wirklich versucht jede freie Minute gut auszunutzen.

Ende des letzten Monats war ich auf einer Austauschschülerreise mit. Es ging für 10 Tage in den Amazonas!!
Die ersten 4 Tage besuchten wir bekannte Städte, wie zum  Beispiel die Hauptstadt Mannaus. Und in den darauf folgenden Tagen waren wir im richtigen Urwald unterwegs. Mit dem Boot! Wo wir auch schliefen. Allerdings gab es keine betten sondern lediglich Hängematten.
Tagsüber machten wir Überlebenstrips, besuchten Indianerstämme und natürlich sahen allerlei ausgefallene Tiere. Alle, die man sich es im Amazonas vorstellt; Faultiere, Schlangen, Spinnen, Tukane, Piranhas…
Aber am schönsten war für mich Freundschaften mit Leuten aus aller Welt zu schließen.
So gern wollte ich diesen weltbekannten Amazonas kennen lernen!
Nichteinmal der Großteil der Brasilianer war dort. In meiner Klasse nicht ein Schüler!
Leider sind für meine finanziellen Verhältnisse die Reisen sehr teuer. Zu gern hätte ich einen kleinen Nebenjob gemacht, allerdings  erlaubte dies mir mein brasilianischer Rotaryclub nicht.
Jedenfalls schaffte ich es, mit der Hilfe von meinen Freunden letztendlich doch die nördlichste Ecke von Brasilien zu bereisen.
Und zwar ich fast täglich in einer Schokoladenfabrik. Einfach weil es mir schon immer sehr viel Spaß machte zu kochen und ich sehr gern gute Kuchenrezepte haben wollte.
Dort lernte ich unter anderem auch wie man Schokoladen-Bomboms macht.
Diese konnte ich dann, mit meinen selbst mitgebrachten Zutaten dort produzieren. Anschließend habe ich sie in der Schule täglich in den Pausen mit ein paar Freunden verkauft und somit ziemlich schnell eine ordentliche Geldsumme zusammen gespart.
Letztendlich fehlte mir nur noch ein kleiner Geldbetrag und unverhofft bezahlte mir die Musikschule einen kleinen Lohn  für die Deutschstunden, welche ich den Gesangslehrern gab. Was so allerdings nicht vereinbart war. Und Gott sei Dank, konnte ich letztendlich doch mit dabei sein!

Neben Schokoladen und brasilianischen Süßigkeiten habe auch richtig Kochen gelernt. Zwar wusste und konnte ich schon einiges aus Deutschland, aber hier habe ich es richtig anwenden können.
Meine Gastmütter und -großmütter brachten mir mit einer Leidenschaft die Spezialitäten aus Brasilien bei.
In den letzten beiden Monaten nahm ich und noch 4 andere Autauschschüler bei der Organisation „Oasis“ teil. Eine Organisation, welche auch im Norden Europas vertreten ist.
Wir fragten die Menschen hier in den Slums, was denn ihr Traum ist und dann versucht diesen wenigstens im Ansatz zu erfüllen. Zum Beispiel gibt es in unserer Stadt einen sehr armen Stadtteil, mit vielen Kindern. Dort bauten wir eine Schaukel und ein kleines Klettergerüst.
Dieses Plätzchen nannten die Bewohner dann „Mein Traum-Marktplatz“, was wir auch groß auf ein Schild schrieben.
Die Materialien dafür sind alles Spenden gewesen.
Diese Menschen, haben uns immer mit einer Herzlichkeit in ihren Hütten willkommen geheißen was richtig fröhlich machte. Von ihnen konnte ich in manchen Dingen wirklich sehr viel lernen!

Den neuen Outbounds möchte ich noch mit auf den Weg geben, dass es sehr gut war sich für einen Schüleraustausch mit Rotary zu entscheiden!
Du wirst die Möglichkeit haben viele verschiedene Menschen kennen zu lernen. Vor allem sogar echte Freundschaften zu machen!
Es ist nicht nur ein Jahr außerhalb von Deutschland, nein! Es wird DEIN besonderes Jahr!
Du wirst die Chance haben tausende Dinge zu lernen. Nicht nur eine Sprache, sondern vieles mehr!
Allerdings liegt dein Jahr auch zu einem Großteil in deinen Händen!!!
DU musst dich einbringen und deine Zeit nutzen, denn es ist schneller vorbei als du begreifen kannst. Zum lange Schlafen wirst du keine Zeit haben, dass kannst du auch in Deutschland machen bzw. nachholen. 🙂
Du wirst sehr viele Erfahrungen für dein Leben und kleine Andenken sammeln werden. Und ich steh grade vor der großen Frage wie ich ein Jahr in einen Koffer packen soll!?

Es war und ist ein tolles Jahr! Ich bin sehr glücklich und möchte von Herzen DANKE sagen, an meinen Rotary Club Bautzen.

Bis bald (am Montag, den 4.Juli komme bin ich wieder in Deutschland),
Anna- Maria Brauner.

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