USA – 1. Bericht von Franziskus

 

Hallo,

 

 

im folgenden Text möchte ich darlegen, wie es mir in den letzten 3 Monaten ergangen ist.

 

 

Ich bin am 17. August in die USA geflogen. Das Ganze hat sehr gut geklappt, ich habe meinen Flieger erreicht und auch in Denver bin ich wie geplant angekommen. Abgeholt wurde ich von der Gastfamilie des anderen Rotary Austauschkindes, weil meine eigene Gastfamilie arbeiten musste. Am Abend wurde ich von meinem eigenen Gastvater abgeholt. Er ist gleichzeitig auch mein Counselor hier und überhaupt ein netter Kerl. Ich habe 4 Gastgeschwister: Jessica, sie ist 15 und ein nettes Mädchen, wenn mir auch manchmal zu aufgedreht, aber Geschwister müssen ja so sein. Nach Jessica habe ich Steve’o, er ist 13 und ein begeisterter Snowboarder. Mac und Zoe sind 10 und 8 und sie sind auf einer privaten Ganztagesschule, daher sehe ich sie nur ganz selten. Meine Gastmutter heißt Kathleen, sie ist eine Triathletin und achtet daher sehr auf die Gesundheit ihrer Kinder, was mir natürlich immer zu Gute kommt und den Sorgen meiner Mutter, ich könnte in Amerika dick werden, wunderbar entgegen wirkt.

 

Die ersten Tage hier waren komisch, ich war vor Schulbeginn da und die Kinder waren die meiste Zeit mit ihren Freunden unterwegs, da ich hier ja noch niemanden kannte und auch niemandem vorgestellt wurde, abgehen von meinem Rotary Club, war es ein wenig langweilig.

 

Der Rotary Club hier ist an einem Freitag morgen um 7, also bevor alle Mitglieder arbeiten müssen, was das ganze ein wenig einfacher macht und bedeutet dass von 120 Mitgliedern auch tatsächlich immer ca. 80 da sind. Die Stimmung dort ist einfach klasse, alle sind fröhlich und es wird Spaß gemacht und eigentlich ständig gelacht, es ist in keiner Weise so formal, so wie ich es aus Deutschland gewohnt bin. Am Montag nach dem ich hier angekommen bin, wurde ich das erste Mal in die Schule geschickt. Es war eine interessante Erfahrung den ersten Schultag an einer Schule zu erleben, an der man niemanden kennt, man schaut die Leute mit ganz anderen Augen an. Es ging mir dann aber eigentlich ganz gut, weil ich mich schon am Samstag für den Schulelitechor beworben hatte und auch mit Freude aufgenommen wurde. Für mich bedeutete das, dass ich Freunde hatte, die mir von Anfang an die Schule gezeigt haben und mir geholfen haben, mich in den Schulalltag zu integrieren. Der Chor hat mir auch weiterhin viel gebracht, so bewerbe ich momentan für den  Colorado Allstate Choir und singe in verschiedenen Produktionen der hiesigen Theater mit.

 

Auch wenn ich in den ersten Wochen Schule meine Probleme hatte, mich zu beschäftigen, so hab ich jetzt, da es auf Weihnachten zu geht, so viel um die Ohren, dass ich manche Projekte nicht machen kann weil sie meinen Zeitplan überfordern würden.

 

Auch mit Freunden läuft es immer besser, ich habe viele Freunde, mir fehlt noch ein wenig jemand, der wirkliche eine enge Freundschaft mit mir hat, aber es findet sich sicher alles, bisher hab ich immerhin eine Clique, in der ich mich wohlfühle und die mich überall mit hin nehmen und mich mögen wie ich bin, womit ich mich von den Austauschschülern-es sind 7- absetze, weil ich Freunde habe, die aus den USA kommen und nicht nur mit andern Austauschschülern befreundet bin.

 

Mein Heimweh hat sich bisher eigentlich in Grenzen gehalten, Anfang dieses Monats hatte ich ein bisschen Sorgen, aber das kam auch damit zusammen, dass ich mich ein bisschen mit meiner Gastschwester gestritten hatte und daher natürlich zu Hause mehr vermisste als sonst.

 

Ansonsten hab ich relativ wenig Kontakt nach Dresden, meine Freunde schreiben mir natürlich, aber es ist nicht so, dass ich täglich skypen würde. Meine Eltern haben mich ca. 5 Mal angerufen und es ist immer schön zu sehen, wenn es meiner Familie gut geht.

 

Mit den anderen rotarischen Exchange Students hatte ich erst ein Treffen, sie sind alle sehr nett auch wenn die Sprachfähigkeiten des Englischen bei uns alles natürlich einen Dämpfer im Kontakt setzen. Im Winter werde ich mit meinem hiesigen Distrikt und den andern rotarischen Austauschschülern nach Copper – einem Berg hier – fahren und mit ihnen Skifahren/Snowboarden. Überhaupt gibt Rotary mir hier eine Menge toller Möglichkeiten, Spass zu haben, mit denen ich so nicht gerechnet habe.

 

 

 

Franziskus Linsmann

 

 

 

 

 

 

 

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