Ecuador – 3. Bericht von Mia

Das Jahr 2016 hat richtig gut begonnen. Wir hatten eine Feier mit der gesamten großen Familie und haben alle, so wie es hier üblich ist, das alte Jahr in Form von einer Pappfigur verbrannt. Es war eine echt witzige Nacht! Dann kurz vor Karneval stand der Familienwechsel an. Ich bin jetzt in einer Familie mit zwei kleinen Gastbrüdern (3 und 13), und einer Cousine und einem Cousin (7 und 14), die mit uns in einem Haus wohnen. Dadurch ist immer Leben im Haus. Am Anfang hatte zwar mein ganz kleiner Gastbruder Angst vor mir, da ich mehr als nur einen Kopf größer als der Gesamte Rest der Familie bin, doch seit er endlich Vertrauen zu mir aufgebaut hat, ist er kaum noch von meiner Seite zu bringen. Karneval feiert man hier, indem man Sprühschaum kauft alle möglichen Leute, die man auf der Straße trifft damit ansprüht. Direkt nach Karneval ging auch schon die 8-Tgige Distriktt our los, durch die Sierra. Angefangen haben wir in der größten Stadt Ecuadors: Guayaquil. Am nächsten Tag ging es weiter in die Stadt Cuenca, mit einem Halt im Naturschutzgebiet Cajas und wanderten in der Eiseskälte (10°Celsius!) 2 Stunden. Aber für die Landschaft hat es sich wirklich gelohnt, dass wir danach alle krank waren. Nach einem zweitägigen Aufenthalt in Cuenca und anderes kleineren Städte in der Nähe ging es weiter nach Riobamba mit einem Zwischenhalt in Alausi. Dort sind wir auf der berühmten Anden-Zugstrecke „Nariz del Diablo“ gefahren. Am nächsten Tag ging es wieder weiter zuerst zum Vulkan Quilotoa, in dessen Krater sich ein wunderschöner durch Mineralien türkisgrün gefärbter See befindet. Durch das kalte Wasser und der heißen Luft des Vulkans kann man von oben die Strudel beobachten, wie sie durch den See wandern. In der Nacht schliefen wir in der Hauptstadt Quito und am nächsten Tag fuhren wir zum Äquator. Dann ging es auf der Nordhalbkugel weiter zur Stadt Ibarra. Am nächsten Tag fuhren wir auf den sehr bekannten Markt der Ureinwohner der Anden, die bis heute noch sich untereinander in ihrer Sprache Kichwa / Quichua verständigen.

Dort gibt es alles mögliche aus Alpaka- und Lamafell und natürlich auch Gewürze und andere typischen Sachen für Ecuador. Am nächsten Tag war der Trip leider schon vorbei, wir haben echt wunderschöne Orte gesehen und unser Gastland viel besser kennengelernt und noch mehr lieben gelernt. Ziemlich kurz darauf bin ich mit meiner Gastfamilie zu einem Rotarytreffen in der Stadt Riobamba gefahren. Dort bin ich ihr dann echt näher gekommen. In der nächsten Woche ging es dann in die Stadt Loja. Dort waren wir, weil meine Gastmutter ein Examen schreiben musste. Also blieb sie mit meinem ganz kleinen Gastbruder im Hotelzimmer und lernte, während wir uns die Stadt anschauten. Nach vier Tagen ging es dann wieder zurück nach Guayaquil und am nächsten Tag wieder nach Portoviejo. Letztes Wochenende waren wir dann in Quito, wo sich mein Gastvater und mein Gastbruder sich das Länderspiel zwischen Paraguay und Ecuador im Stadion angeschaut haben. Am nächsten Tag fuhren wir zum Naturschutzgebiet des höchsten aktiven Vulkans auf der Welt: Cotopaxi. Insgesamt finde ich das Austauschjahr das schönste meines Lebens, nicht nur weil ich sowas tolles hier erlebe und so viel neues und wundervolles sehe, sondern auch weil ich so nette Menschen kennen lerne und Freundschaften fürs Leben schließe. Am meisten freue ich mich noch auf die Reise zu den Galapagosinseln, aber eben auch darauf, dass ich wieder meine Familie und Freunde in Deutschland sehe. Trotz allem war es die beste Entscheidung meines Lebens ins Ausland und nach Ecuador zu gehen!

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