USA – 2. Bericht von Clara

Nun ist es schon fast April und ich habe nur noch 4 Monate in Ketchikan,Alaska. Ich kann es kaum glauben die Zeit hier vergeht wie im Flug. Ich kann mich noch ganz genau erinnern ,wie erstaunt meine Freunde waren, das ich EIN GANZES JAHR in Alaska verbringen werde, ein Jahr ist wirklich gar nicht so lang.
Es ist einfach wahnsinnig, wenn ich darüber nachdenke, das ich jetzt schon über 7 Monate hier bin. Auf der einen Seite fühlt es sich an, als wären bis jetzt nur 3 Monate vergangen ,auf der andern Seite kommt es mir vor, als wenn ich hier schon über 3 Jahre lebe. Es ist alles so gewöhnlich für mich geworden. Ich gehe zur Schule, habe unheimlich gute Freunde und denke, träume und spreche die ganze Zeit Englisch.  Ich glaube ich kann schon ein wenig stolz auf mich sein, das ich das alles so alleine gemeistert habe.

Kurz vor Weihnachten habe ich meine Familie gewechselt. Ich hatte mich schon eine Weile darauf gefreut, nicht da ich mit meiner ersten Familie nicht gut klargekommen bin, nein, meine erste Gastfamilie war wunderbar, aber ich habe mich einfach auf eine neue Familie gefreut und auf alle Veränderung ,die diese mit sich bringen würde. Jetzt lebe ich schon 3 Monate mit meiner zweiten Gastfamilie und ich habe eine wunderschöne Zeit.
Mein erstes amerikanisches Weihnachten habe ich mit meiner zweiten Familie verbracht. Wir sind am 24. Dezember in die Kirche gegangen und haben am 25. früh unsere Geschenke ausgepackt. Sehr aufgeregt war ich ehrlich gesagt nicht,da viele der Rebounds und Rotarier uns erzählt hatten, das Weihnachten normalerweise der emotionelle Tiefpunkt eines Austauschjahres ist.
Für mich war es wirklich ganz anders. Ich meine natürlich hat sich Weihnachten nicht wie zu Hause angefühlt.  Weihnachten hier war auf seine eigene und andere Weise schön und ich hatte auch keine Heimweh.
Während unseren Winterferien fand ein Basketball Turnier statt. Teams aus ganz Alaska und jeweils ein Team von Washington und Kalifornien kamen um gegeneinander zu spielen. Am Ende dieses Turniers wurde die Homecoming Zeremonie gehalten um die ehemaligen Schüler zu ehren . Da ich und 11 andere Seniors (12.Klasse) als Senior Repräsentanten gewählt wurden, war das ein aufregender Tag für mich. Wir mussten uns elegant kleiden da wir der Gemeinde vorgestellt wurden.  . Es war wirklich ein tolles Erlebnis für mich, da Homecoming eine Tradition in Amerika ist. Es war ein krönender Abschluss der Basketball Turniere. Da alle Sportarten hier  Schulsportarten sind, gibt es ein Club der Schul Geist promotet und der sein Schulteam anfeuert, wie auch eine Band, Cheerleader und ein Tanz Team. Es war wahnsinnig das alles miterleben zu können. Nachdem dann unsere Ferien vorüber waren, fing der schulische Alltag auch wieder an.

 

Clara 2011 Alaska

Im Januar hatten wir unsere Winterorientation in der Hauptstadt von Alaska, Juneau. Es war toll die ganzen Austauschschüler aus ganz Alaska wieder zu sehen. Hier in Alaska ist es wirklich teuer und schwer zu reisen. Gerade in meiner Stadt kann man sich nicht einfach ins Auto setzen und in eine andere Stadt fahren, da ich auf einer Insel lebe.Um zu reisen ,muss man mit der Fähre fahren oder mit dem Flugzeug fliegen. Das bedeutet das ich die anderen Austauschschüler in Alaska wirklich nicht sehr oft sehe. Das hat natürlich den Vorteile, das ich mehr Freundschaften mit den Schülern an meiner Schule schließe. Ich denke man ist ein wenig mehr in der Gemeinde involviert, da man nicht immer nur mit einer Gruppe von Austauschschülern seine Zeit verbringt.
Die Tage in Juneau waren grade deswegen toll. Obwohl wir uns nicht wirklich kennen und uns alle vorher nur einmal getroffen haben, besteht zwischen Austauschschüler eine besondere Verbindung ,vielleicht weil wir alle ähnliche Eindrücke und Erlebnisse haben. Wir besuchten einige Vorträge von Rotariern, kletterten, bowlten, besuchten das Staatskapitol und lernten einheimische Tänze. Das einzige was natürlich nicht mitspielte war das Wetter in Juneau. Es war unheimlich windig und kalt, deswegen sind wir auch nicht Ski fahren gegangen. Wegen den Winden konnten wir auch nicht an unserem geplanten Abflugstag Juneau verlassen. Doch wenn man das Wetter nicht betrachtet, hatte ich, wir alle Inbounds,Outbounds und Rebounds ein paar schöne Tage zusammen. Es war gut mal aus Ketchikan herauszukommen und die andern Austauschschüler und die angehenden Austauschschüler zu treffen, von denen 3 nach Deutschland kommen werden.
Nach meinem Trip nach Juneau endete das erste Schulsemester. Ich wählte einige neue Klassenfächer und bin auch bis jetzt sehr zufrieden mit dieser Wahl.

Im Februar fand die jährliche „Wearable Art Show“ (tragbare Kunst Vorstellung) in Ketchikan statt. Mein YEO  hatte mir zwar schon vorher einige Bilder gezeigt, damit ich eine Vorstellung habe, was in den nächsten Tagen auf mich zu komen wird. Die tatsächlich Show war viel umwerfender und großartiger als ich erwartet hatte. Ganz Ketchikan ist sehr künstlerisch engagiert und das zeigt sich in diesen Vorstellungen. Leute verbrachten Nächte und Tage um ihre Kostüme zu kreieren und zu vollenden. Diese Arbeit spiegelt sich in den Kostümen wieder. Von einem Kleid aus Zeitung, über einem Kostüm aus Holz, von einem Kleid aus Teebeutelverpackungen zu einem Soldatenkostüm aus Leder. Die kreativen Ideen fanden kein Ende. Mein YEO, ihre Tochter und ich entwarfen auch eine Kostüm, was ich dann vorführen durfte. Diese paar Tage haben mich wirklich fasziniert, da ich zuvor noch nicht einmal von einer Wearable Art Show gehört hatte.

Die restlich Zeit verging wie im Flug. Der Alltag hat mich jetzt auch hier eingeholt. Dieses Jahr werde ich das erste mal in meinem Leben Fußball spielen. Das ist wirklich eines der vielen Vorteile eines Austauschjahres. Man hat viel mehr Anreiz mal etwas Neues zu versuchen. In Deutschland wäre ich in meinem Alter nie einem Fußball Team beigetreten. Doch ich finde ein Austauschjahr sollte man einfach mal nutzen, um aus seiner früheren ….(mir fällt das Wort nicht ein..irgendwas mit gewohnten Bereich) Bereich herauszutreten und einmal etwas anders zu versuchen.

Das Wetter in Ketchikan war ungewöhnlicher Weise wunderschön während meinen Frühlingsferien. Die Sonne schien die ganze Woche und es hat nicht einmal geregnet, was eigentlich sehr ungewöhnlich ist. Mein Gastvater, meine zwei Gastschwestern und ich sind mit dem Boot zu ihren Hütte auf einer anderen kleinen Insel gefahren und haben dort zwei Tage bei wunderschönen Wetter verbracht.
Ich kann mich nicht genug bei allen Rotariern bedanken, die dieses Erlebnis für mich möglich gemacht haben und auch bei allen Rotexer.

Mit freundlichen Grüßen

Clara Gamerdinger

 

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