Mexico – 1. Bericht von Stephan

Liebe Rotarier, Freunde und Bekannte,

nun bin ich schon seit mehr als 2 Monaten im wunderbaren Mexico, genauer Zacatecas und moechte Ihnen diese in meinem ersten Quartalsbericht beschreiben. Schon jetzt einmal einen herzlichen Dank an Rotary, speziell meinem Sponsorclub “Blaues Wunder Dresden”, dass Sie mir dieses Jahr ermoeglichen.

Am 05.08.2011 stieg ich früh am Morgen in Dresden in den Flieger. Nach wochenlangen Abschieden und zuletzt auch von meiner Familie ging es endlich los. Es erwartete mich ein Jahr in einem völlig fremden Land und die Anspannung stieg. Wie ist meine Familie? Wie ist meine Schule? Wie sind die Leute? All dies würde mir nachher beantwortet werden.
Meine nächste Station war Frankfurt am Main, wo ich die anderen 40 Austauschschüler traf, die genauso wie ich Mexiko als Ziel hatten. Mit den anderen 45, die einen Tag eher geflogen sind, sind wir dieses Jahr also 85 deutsche Rotary Exchange Students, die die „Erfahrung Mexiko“ machen dürfen. Aber nur noch eine andere flog auch nach Zacatecas und wird mit mir in die High School gehen. Nach zirka 13 Stunden kam ich dann endlich in Mexico City an, von wo ich nach einem 2 stündigen Aufenthalt zu meiner neuen Heimat Zacatecas weiterflog. Zacatecas ist für mexikanische Verhaeltnisse mit etwas mehr als 350000 Einwohnern eine eher kleinere Stadt im Norden Mexikos. Doch das merkt man nicht, da die Stadt ganz anders als eine typisch Deutsche aufgebaut ist. Häuser haben meist keine Gärten und sind dicht aneinander gereiht. Jedes Haus hat eine andere Farbe und man könnte von Dach zu Dach laufen. Auch wenn man natürlich sieht, dass die Leute hier ärmer leben, finde ich, dass die Stadt fantastisch aussieht!
Mit meiner Gastfamilie bin ich sehr zufrieden. Sie ist typisch mexikanisch- sehr herzlich; jeden Tag gibt es viel zu Essen; unpünktlich; moechte viel Zeit gemeinsam verbringen und liebt wie jeder hier ihr Land.
Nachdem ich die ersten 4 Tage zu Hause war und schon erste Erlebnisse wie zum Beispiel das große zacatecanische Festival hatte, ging ich das erste Mal zur Schule. Ich hatte keine großen Erwartungen, da man als Deutscher denkt, dass es in Mexico nicht so viele moderne Dinge gibt. Doch ich hatte mich getäuscht. Das kommende Jahr darf ich auf die Tecnologico de Monterrey gehen. Diese ist eine riesige Privatschule mit ungefaehr 30 Campi in ganz Mexiko. Bei Wikipedia wird sie als 7.Beste Buisness School der Welt geführt. Sie hat alles was man sich vorstellen kann. Eine riesige High School, die ich besuche, ein College zum Studieren, eine Cafeteria, zwei Fußball-, Tennis- und Basketballplätze sowie ein Baseball- und American Footballfeld. Zudem, für mich sehr wichtig, ein großes Fitnessstudio, wo ich mich fit halte, auf Grund der vielen Mahlzeiten.

Mittlerweile habe ich viele Freunde gefunden, mit denen ich täglich etwas unternehme. Die meisten sind auf meiner Schule. Es ging sehr schnell, da fast alle sofort auf mich zugekommen sind. Austauschschüler sind für sie etwas Besonderes und gerade Deutschland mögen sie sehr. Entweder trifft man sich in Häusern, geht in Restaurants oder treibt zusammen Sport. Am Wochenende gehe ich oft auf Parties, da man viel eingeladen wird. Das gleiche gilt für eine der Lieblingsbeschäftigungen der Mexikaner: Essen. Jeden Tag kann ich mich für eine der zahlreichen Essenseinladungen entscheiden. Mittlerweile mag ich das mexikanische Essen sehr, auch wenn es am Anfang etwas scharf war. Fast immer gibt es etwas kombiniert mit Tortillas, die wie für uns Deutsche das Brot ist. Okay manchmal hängen sie mir zum Hals hinaus, aber sie gehören einfach dazu.
In den letzten 6 Wochen konnte ich schon Teile Mexikos kennenlernen, aber bei weitem noch nicht alle, da Mexiko eines der größten Länder der Welt ist (10.). Vor zwei Wochen war ich mit meiner Gastfamilie ein Wochenende in Mexiko City. Die Hauptstadt Mexikos ist atemberaubend groß und hat unglaublich viele Unterschiede. Nirgendwo in Mexiko leben so viele arme Menschen in Slums und nirgendwo leben so viele Reiche in prächtigen Villen. Überall in der Stadt herrscht Verkehrschaos, deswegen haben wir immer die Metro genommen. Besonders beeindruckend war, dass man im einen Moment noch unter zahlreichen bettelnden Menschen, ohne Dach über dem Kopf, war und nach 15 Minuten Fahrt auf einer der größten Shoppingmeilen der Welt.
Nachdem wir zuerst meine Gastschwester Alicia zum Flughafen gebracht haben, da sie für ein Jahr nach Deutschland geht, sind wir in das Zentrum Mexiko City`s aufgebrochen. Es gibt keine Grenzen! Riesen Pent-Häuser, tausende von Menschen und unglaublich viele Händler.
Die Tage waren sehr schön! Viel Zeit haben wir im Zentrum verbracht. Zudem war ich aber auch noch im größten mexikanisch-historischem Museum, dem ”Museo de Antropologia”, in welchem man über jede mexikanische Kultur etwas finden kann.
Außer in Mexico City war ich auch schon in Chihuahua. Chihuahua liegt im Norden Mexikos nahe der Grenze zu den „Vereinigten Staaten von Amerika“. Grund für die mehr als 15 stündige Reise im Bus war die erste Orientation meines Rotary Distrikts 4110. Wir waren über 90 Leute aus Brasilien, Deutschland, Frankreich, Kolumbien, Belgien, Argentinien, Taiwan, Finnland, USA Slowakei und Russland. Die 5 Tage waren genial. Man war unter seines gleichen, jeder erlebte das Gleiche und wird für ein Jahr in Mexiko sein. So konnte ich viele neue Freunde gewinnen. Am ersten Tag feierten wir mit dem Gouvernour von Chihuahua die Unabhängigkeit Mexikos, am Zweiten waren wir in der Sierra unterwegs, wo wir sogar in einem Wasserfall baden konnten. Außerdem waren wir in der größten Apfelfabrik Mexikos und in einem Ureinwohnerdorf Mexikos.
Ich hoffte Sie konnten einen Einblick in mein Austauchleben in Mexiko gewinnen. Mir geht es bestens und ich freue mich schon sehr auf die kommende Zeit. Im November wird es ein grosses Treffen aller Exchange Students aus ganz Mexiko in Puebla geben. Von diesem werde ich Ihnen in meinem naechsten Quartalsreport berichten.

Hasta luego y saludos de Zacatecas!
Euer Stephan Brockpaehler

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