Ecuador – 1. Bericht von Pia

Erste Eindrücke

Ich bin mir bewusst, dass mir nichts besseres hätte passieren koennen. Es sind so unwahrscheinlich viele neue und vor allem prägende Eindrücke, die ich hier in Ecuador bisher mitnehmen durfte. Es sind gewaltige Eindrücke die man meiner Meinung nach nicht so einfach erklären kann, da ich einfach erst am Anfang bin alles kennenzulernen. Jedoch lässt sich eindeutig sagen, das ich abgesehen von dem immer Mal wieder vorhandenem Heimweh bis jetzt nur gute Eindrücke gesammelt habe und mich absolut wohlfühle.

Sprache

Ich muss zugeben, das meine Sprachkenntnisse zum Datum meiner Ankunft gleich null waren. Dazu kommt das ich nicht sehr Sprachbegabt bin. Jedoch habe ich nun festgestellt wie schnell man eine Sprache verstehen, schreiben und vor allem sprechen lernt wenn man tagtäglich mit ihr konfrontiert ist. Ich habe jede Woche von Montag bis Donnerstags nach meinem geregeltem Schultag einen Spanischkurs von 90-minütiger Dauer. Mich selbst zu bewerten ist sehr schwierig, da ich nicht behaupten möchte das ich gut sprechen kann. Jedoch verstehe ich fast alles und kann mich, wenn auch nicht perfekt, verständigen.

Die erste Zeit

– Ein Austauschjahr ist kein Jahr in deinem Leben, es ist ein Leben in einem Jahr. –

Um den Satz zu verstehen den ich an den Anfang gesetzt habe möchte ich ganz am Anfang, am Beginn, meines persönlichen Abenteuers beginnen. Dieser Beginn, der wie ich wusste so einiges verändern wuerde, stellte gleichzeitig ein Ende, einen Abschied, einen schmerzhaften Abschied von meiner Familie dar. Genau dieser Moment, zwischen Vorfreude und Abschiedstränen liess mich realiesieren was nun auf mich zukommen wird. Ich ließ mein Leben wie ich es bis dahin gewohnt war los und machte mich auf ins Ungewisse. Meine Reise startet am Flughafen Dresden, von wo ich mich mit zwei vollbepackten Koffern und einer Menge Handgepäck auf den Weg nach Amsterdam mache. In Amsterdam angekommen beginnt die Suche nach dunkelblauen Blazern, also nach anderen von Rotary entsandten Jugendlichen, die nun wie ich ihre Reise nach Quito, die Hauptstadt von Ecuador fortsetzen würden. Ich lernte während meines zweistündigen Aufenthalts viele nette neue Leute kennen, die ich später im ersten Sprachcamp wiedersehen sollte. Nach mehr als zehn Stunden im Flugzeug sicher in Quito angekommen, verabschieden wir die Ersten aus dem Flugzeug, die sich nun auf dem Weg zu ihren neuen Familien machen würden. Auch bei mir wird die Nervosität langsam unerträglich da ich nach weiteren dreizig Minuten Flugzeit in Guayaquil und somit bei meiner Familie angekommen sein werde. In Guayaquil angekommen trennt mich nur noch eine Visum-Kontrolle von meiner neuen Familie, Ecuador, meinem neuem Leben für ein Jahr. Wenige Minuten später wurde ich auch schon überglücklich von meiner Familie, die aus meiner Mutter Patricia, meiner Schwester Dayana und meinem Vater Guido besteht, mit Plakaten und Luftballons empfangen und schon machten wir uns auf den zweistündigen Weg von Guayaquil in meine geliebte Stadt Portoviejo.

Kaum in meinem neuem Zuhause angekommen wurde ich auch schon von Freunden, Familie und einem süssen Hund begrüßt. Ich fühlte mich vom ersten Moment sehr wohl in meiner Familie, meinem Zuhause und meiner Umgebung.

Meine nächsten Tage bestanden größtenteils aus schlafen, da mir die sieben Stunden Zeitverschiebung wirklich arg zu schaffen machten. Bald darauf ging ich jedoch schon in die Schule, fand sehr schnell und viele Freunde, begann viel mit meiner Gastschwester zu unternehmen und fand guten Kontakt zu meiner Mutter, sowie zu meinem Vater. Auch mit meinem hier ansässigen Rotary Club komme ich super zurecht. Alles in allem viel mir das eingewöhnen sehr leicht, da ich mich auf Anhieb mit allen verstand. Dieses gute Verhältnis half mir bis jetzt auch dabei die für mich völlig neue Sprache zu erlernen. Mir wurde mit viel Geduld geholfen und erklärt. Wie schon im obrigen Teil erwähnt hätte ich es bis dahin niemals für möglich gehalten, eine Sprache so schnell verstehen und sprechen zu erlernen. Die Schule hier in Ecuador ist meiner Meinung nach nicht vergleichbar mit der in Deutschland. Die erste Woche in meiner neuen Schule, fanden die olympischen Spiele statt. Ich denke in Deutschland würde man es als Sportwoche mit den unterschiedlichsten Sportarten, in denen Teams gegeneinander antreten, bezeichnen. In einer normalen Schulwoche habe ich jeden Tag von 7:20 Uhr – 13:30 Uhr Unterricht, danach geht es nach Hause zum Mittagessen. Daraufhin geht es zurück in die Highschool zu meinem Spanischkurs von 15:00 Uhr – 16:30 Uhr. Mein Vater bringt und holt mich jeden Tag in oder von der Schule.

Nachdem ich also jeden Tag gegen 16:45 Uhr Zuhause bin mache ich mich auf dem Weg zu Freunden um gemeinsam Sport zutreiben, nachdem auch dies geschafft ist sind meistens eine Menge Hausaufgaben an der Reihe. Wenn ich dies allerdings auch überstanden habe lasse ich wie fast jeden Tag den Abend mit meiner Familie beim gemeinsamen Abendbrot ausklingen. So sieht ein normaler Wochentag in meinem ecuadorianischen Leben aus.

Ich habe also nur Gutes zu berichten, da es mir hier sehr gut geht und ich mich nicht besser fühlen koennte. Mein Leben hier ist wunderschön, es ist allerdings nicht mit meinem Leben in Deutschland zu vergleichen, es ist ein wenig als würde man für ein Jahr in eine andere Welt entfliehen, ein dutzend an Eindrücken sammeln und dann zurück kehren.

– Ein Austauschjahr ist kein Jahr in deinem Leben, es ist ein Leben in einem Jahr. –

An dieser Stelle möchte ich mich von ganzem Herzen bei allen bedanken die mich auf dem Weg hierhin unterstützt haben.

Mein Dank geht an …

Meinen Heimatdistrikt 1880, welcher mich super auf mein Leben hier vorbereitet hat und so viel Liebe in das Austauschprogramm steckt, an alle aus dem Rotary Club Hoyerswerda die mir erst die Möglichkeit aufgezeigt haben ein Auslandsjahr anzutreten und mich liebevoll umsorgt haben, und zu guter letzt an meine Familie in Deutschland die mir bei allem was mit meinem Auslandsjahr zu tun hat so unter die Arme gegriffen haben, die so viel Zeit und Mühe investiert haben um mir diesen Traum zu ermöglichen.

DANKE !

Ganz liebe Grüße aus Ecuador

Pia

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