Argentinien – 1. Bericht von Valerie

Hallo liebe Rotarier.

Ich möchte mich zuerst bei allen Menschen auf dieser Welt bedanken, die mir dieses Jahr hier in Argentinien ermöglicht haben.

Ich lebe nun seit über 6 Wochen in einer wunderschönen Stadt namens Tandil. Und ich werde diese Zeit jetzt einmal so gut wie ich kann zusammenfassen.

Ich bin am 18. August 2015 aus Dresden mit dem Flugzeug losgeflogen. Meine Familie und viele Freunde haben mich dort verabschiedet. Es war ein sehr komisches Gefühl, zu wissen, dass man seine Familie und die Freunde und alles was man so sehr kennt nun für ein Jahr nicht mehr bei sich hat. In Frankfurt habe ich andere Austauschschüler getroffen, mit denen ich dann weiter nach Buenos Aires geflogen bin, die Hauptstadt von Argentinien.

Dort wurde ich liebevoll von meiner Gastfamilie empfangen. Ich habe 5 Gastgeschwister. Mein einer Bruder studiert in Buenos Aires und ich habe ihn deshalb erst einmal gesehen. Meine andere Schwester ist für ein Jahr in der USA. Bei mir zu Hause wohnen noch Lautaro (17), Lula (15) und Eugenia(13).

Wir haben gute spanische Musik gehört und meine Eltern haben die ganze Fahrt lang Matetee getrunken. Auf der Autofahrt konnte ich viele Kühe sehen und die wundervolle Landschaft. Als wir dann hier angekommen sind hat mir meine Schwester erstmal alles gezeigt. Ich habe ein wunderschönes Zimmer mit einem Balkon.

Am ersten Tag habe ich eine kleine Stadtrundfahrt mit meiner Mutter und Eugenia gemacht. Tandil liegt in der Provinz Buenos Aires und ist eine sehr hügelige Stadt mit ca. 108 000 Einwohnern. Die Häuser sind viel kleiner als in Dresden und die Straßen hier sind alle gerade und parallel und gehen immer hoch und runter. Auf fast allen Straßen kann man nur in eine Richtung fahren das hat mich am Anfang sehr verwirrt aber jetzt ist es normal. Hier gibt es tausende Straßenhunde, sehr viele Motorradfahrer, kleine Jungs die auf der Straße Fußball spielen, fröhliche Menschen mit Matetee in der Hand und überall wird man fröhlich empfangen und auf die Wange geküsst.

Noch an meinem ersten Abend habe ich mit meinem Bruder und seinen Freunden Asado gegessen. So heißt das gegrillte Rindfleisch was hier in Argentinien sehr beliebt ist. Wir waren 6 Leute und hatten 20 Steaks. Ich fand es damals ehrlich gesagt nicht so lecker aber jetzt schmeckt es mir ganz gut. So wie es auch bei dem Matetee war. In der ersten Woche habe ich dann alles kennengelernt. Ich habe die Mora besucht. Sie war in Deutschland ein Jahr bei mir in der Klasse und durch sie bin ich hier nach Tandil gekommen. Ich habe meine Schule kennengelernt. Meine Schule heißt San Ignacio und ist sehr klein, alle tragen eine Schuluniform und die Leute hier sind alle ziemlich verrückt. Der Unterricht ist sehr locker und ich verstehe noch nicht sehr viel. Meine Schwestern gehen auf die gleiche Schule wie ich. Einmal in der Woche habe ich ein Rotary Interact Treffen wo viele andere Jugendliche mit dabei sind und ich gehe reiten. Bevor ich nach Argentinien gekommen bin, bin ich kein einziges Mal geritten. Es ist ein wundervolles Gefühl auf einem Pferd zu sitzen und über Wiesen, durch Kuhherden und durch Wasser zu reiten. Man fühlt sich wie ein Cowboy.

Meine Großeltern hier wohnen auf einem Bauernhof und wir gehen sie oft besuchen. Mein Rotaryclub heißt RC Tandil, ich war schon zwei Mal dort und gehe aber regelmäßig zu den Interact Treffen. In meiner Stadt wohnen noch 4 andere Austauschschüler und es gab schon eine Orientation wo alle Austauschschüler aus meinem Distrikt waren. Dort konnte ich dann auch mit Austauschschülern aus Deutschland reden, was sehr schön war. Ich war auch schon zwei Mal in der Stadt Mar del Plata, sie liegt im Osten der Provins Buenos Aires. Mar del Plata ist das bekannteste Seebad Argentiniens mit einem 20 km langem Strand.

Fußball und Rugby ist hier übrigens sehr sehr beliebt. Es ist echt wichtig dass man sich ein bisschen mit den Fußballmannschaften auskennt, weil man von fast jedem gefragt wird. Ich habe mir deshalb leider schon ein paar Feinde gemacht weil ich die falsche Mannschaft gesagt habe.

Ich bin froh, dass jetzt der Frühling kommt und es ein wenig wärmer wird, denn in den ersten Wochen war es sehr kalt und ich war oft erkältet, weil es hier keine Heizungen gibt.

Die Sonne kann kommen!

Liebe Grüße und besten Dank von Valerie Krapoth aus Argentinien

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