Ecuador – 4. Bericht von Mia

Der letzte Abschnitt meines Austauschjahres in Ecuador hat leider echt schrecklich begonnen mit dem Erdbeben. Aber da Rotary sehr schnell gehandelt hat und uns aus der Krisenzone gebracht hat, konnten wir wieder unser Austauschjahr weiter leben. Als man uns in Deutschland gesagt hat, dass Rotary uns sofort in Sicherheit bringt, wenn es irgendwo Probleme gibt, ein Erdbeben oder Unruhen im Land etc., habe ich mir gedacht, das passiert ja eh nicht, nicht mir. Man glaubt ja leider immer, dass so etwas den anderen Menschen passiert aber nicht einem selber. Ich muss echt sagen, dass ich unglaublich froh bin mit Rotary in den Austausch gegangen zu sein, da sie sich sofort um unsere Sicherheit gekümmert haben. Naja nach dem Erdbeben sind wir zu viert aus meiner eigentlichen Stadt Portoviejo nach Riobamba, einer Stadt, die in den ecuadorianischen Anden liegt gekommen, während alle anderen aus dem Krisengebiet auf andere Städte aufgeteilt wurden. Dort wurde ich herzlich von einer Familie aufgenommen, die weder Rotarier sind, noch etwas mit dem Austausch zu tun haben, sich allerdings sofort bereit gestellt haben jemanden aufzunehmen. Dadurch konnte ich auch noch ein komplett anderes Leben kennenlernen, da sich nicht nur der Akzent zwischen der Küste und den Anden unterscheidet, sondern auch das Essen, die Kultur, das Klima und insgesamt das Leben.

Danach ging es relativ bald nach Galapagos, was ein unbeschreibliches Erlebnis war! In den fünf Tagen habe ich so viele Tiere gesehen, die ich bestimmt nie wieder in meinem Leben sehen werde. Verschiedene Schildkrötenarten, sowohl am Land, als auch im Meer, verschiedene Haiarten, Rochen, insgesamt sehr viele Fische, Leguane, Seelöwen, Pelikane, insgesamt Vögel, die es in Europa nicht gibt! Ich kann nur sagen, es war echt unglaublich so viele verschiedene Tiere zu sehen!

Insgesamt kann ich zu meinem Austauschjahr sagen, dass es bis auf das Erdbeben echt eine wunderbare Entscheidung war mich für knapp ein Jahr von meiner Familie und Freunden zu trennen und neue Leute kennen zu lernen am anderen Ende der Welt. Dieses Jahr kam mir vor wie eine Ewigkeit in einen winzigen Moment gesteckt. Die Zeit verfliegt so schnell, aber man erlebt so viel Neues in dieser kurzen Zeit. Jetzt bleiben mir noch 9 Tage und ich habe keine Ahnung was ich machen soll, packen, Andenken kaufen, Zeit genießen? Auch habe ich keine Ahnung, was ich gerade fühle, Traurigkeit, Vorfreude? Oder einfach nichts davon, weil ich es noch nicht glauben kann, bald wieder in das normale Leben einzutauschen.

Ich möchte auch allen ganz herzlich danken, die mich davor und in dem Austauschjahr unterstützt haben, die für mich da waren, wenn ich Heimweh hatte (was zum Glück nur einmal im Austauschjahr vorkam, da ich sonst einfach nicht die Zeit hatte, mich mit zuhause auseinander zu setzen), sich mit mir gefreut haben und mit mir die Zeit geteilt haben, ob über Erzählungen oder sie mit mir erlebt haben. Danke an meine Familien in Deutschland und Ecuador, an meine neu gefundenen Freunde und natürlich an Rotary, die alle dieses Jahr erst möglich gemacht haben und zu dem wunderbaren Teil meines Lebens gemacht haben, was es war!

Schreibe einen Kommentar