Australien – 2. Bericht von Juliane

Liebe Rotarier,

meine ersten fünf Monate sind rum und ich kann einfach nur sagen, dass ich Australien nach wie vor liebe, ich hier super glücklich bin und einfach nur traurig, dass die Zeit so schnell vergangen ist.

Freunde fragen mich wie es ist aller drei Monate seine Familie zu wechseln, sich jedes mal auf neue Lebensweisen zu gewöhnen und seine gewohnte Umgebung schon wieder verlassen zu müssen. Ich bin bereits in meiner zweiten Familie und in drei Wochen Wechsel ich diese. Ich hätte nicht gedacht das drei Monate ausreichen können, um seinen Gastfamilie als richtige Familie bezeichnen zu können. Sie haben mich so gut aufgenommen und wie ihr eigenes Kind behandelt. Meine jetzige Familie hat zwei Kinder, einen Jungen (14) und ein Mädchen (11).

Port Lincoln ist eine sehr kleine Stadt aber die Natur und Tierwelt um die Stadt herum ist mächtig. Besonders bekannt ist Lincoln für den Weißen Hai, aber auch für viele andere Fische wie zum Beispiel Tunfisch. Zu meinem Glück bin ich in eine Familie gelandet die das fischen liebt. Mit dem eigenen Boot sind wir manchmal dabbing gegangen. Dabbing kann man nur in der Nacht machen. Außerdem muss das Wasser spiegelglatt sein. Mit einem Kescher werden dann die Garfische, Tintenfisch und Blaukrabben gefangen. Den Tintenfisch kann man aber auch auf eine andere Art und Weise fangen. Dafür muss man in nicht zu tiefes Gewässer einen Mettalfisch mit Wiederhacken ins Wasser werfen. Die Schnur aus dem Wasser ziehen und wenn der Tintenfisch angebissen hat, langsam und gleichmäßig herauszeihen. Dabei kann man schon mal mit Tinte bespritzt werden. Flusskrebse gib es hier auch. Diese werden mithilfe von Käfigen an Klippen ins Wasser geworfen und am nächsten Tag wieder hochgezogen. Diese Flusskrebse sind sehr teuer und kosten pro Kilo 120$. Die besten Austern ganz Australiens gibt es in Coffins. Das ist ein Ort 30 Minuten von Port Lincoln entfernt, und der beste Tunfisch der Welt kommt von Port Lincoln. Ich bin meiner Familie sehr dankbar, dass sie mir einen Einblick in das fischen ermöglicht haben. Mit ihrem Boot sind wir auf andere Inseln gefahren, wo keine Menschenseele ist. Unter anderem gibt es eine Insel, wo Robben leben. Touristen zahlen sehr viel Geld um mit ihnen schwimmen zu können. Durch meine Familie konnte ich diese megasüßen Tiere auch von ganz nah bewundern. Außerdem hat meine Gastmutter mit das Surfen beigebracht und aufgrund meiner jetzigen Ferien gehe ich fast jedes Wochenende mit Freunden surfen.

Ach ja Ferien, das habe ich ganz vergessen zu erzählen. In Australien sind jetzt Sommerferien, dass heißt ich habe 10 Wochen in denen ich mich beschäftigen muss. 10 Wochen klingen wahnsinnig lang aber ich muss ehrlich sagen, ich habe keinen einzigen Tag an dem ich mich langweile. Außerdem war ja jetzt Weihnachten. Das war ein sehr ungewohntes Gefühl für mich. Es war über 30 Gradcelsius und in Geschäften, Fernsehen oder auch Radio wurde Weihnachtsmusik gespielt. Vom Nickolaus hat meine Familie noch nie etwas gehört und auch vom Adventskranz war keine Spur. Als ich meiner Familie von den vier Kerzen erzählt habe, sind wir in den Supermarkt gefahren um haben keinen Kranz aber so etwas ähnliches gemacht. Damit es nicht allzu deutsch aussieht haben wir diese Kerzen mit Sand und Muscheln geschmückt. Das einzige was sowohl in Deutschland als auch in Australien gleich ist, ist der Adventskalender. Meine Familie war so lieb und hat mit auch einen Schokokalender gegeben. Als ich das letzte Türchen, am 24. geöffnet habe ist mir aufgefallen, dass in Australien nicht der 24. Dezember, sondern der 25. gefeiert wird. Die Geschenke werden in der Nacht unter den Baum gelegt und am Morgen geöffnet. Meine jetzige Familie ist genauso verrückt und abenteuerlustig wie ich. Den restlichen Tag haben wir am Pool verbracht. Das Weihnachtsessen war auch etwas anders. Es gab Meeresfrüchte. Am 26. Dezember findet der sogenannte Boxingday statt. An diesem Tag sind alle Geschäfte mit Menschen überflutet. Das liegt daran das alle Sachen super reduziert sind.

In zwei Tagen ist Silvester und ich bin schon gespannt was mich im Jahr 2017 erwartet. Ich bin zwar traurig meine Familie zu verlassen bin aber auch gespannt wie meine nächste Familie wird. Ich habe sie schon einmal kurz getroffen. Sie kommen ursprünglich aus Queensland und ich werde mit ihnen dorthin fliegen und etwas mehr von ihrer Heimat kennenlernen. Ich bin schon super aufgeregt und freue mich einen anderen Staat von Australien zu sehen.

Ich denke oft an meine Zeit bevor meinem Austausch nach und kann mir sehr gut vorstellen wie die jetzigen Outbounds sich fühlen. Gespannt warten sie auf ihre Gastländer und hoffen das alles ohne Problem abläuft. Eine sehr gute Freundin von mir, hat ein Gedicht geschrieben, die alle Emotionen und Erfahrungen während unserem Austausches beschreibt. Sie kommt aus Frankreich und hat diesen Text zu einem Bild auf Facebook gepostet. Ihr Name ist Jeanne Lave und ich habe versucht ihren unglaublich beeindruckenden Text zu übersetzen.

4 Monate in Australien

Der erste Austausch ist außergewöhnlich, magisch, herrlich, aber auch schwierig und manchmal tut es weh.

Austausch ist Veränderung, Veränderung des Lebens, Sprachen, Schulen, Häusern, Familien, Freunden, Kulturen und natürlich Ländern.

Austausch beginnt allein, auf ein Abenteuer, die Entdeckung eines neuen Lebens und auch die von sich selbst.

Austausch ist voll mit neuen Begegnungen, verschiedenen Familien, Freunden in der Schule, Menschen, die du nur für ein Wochenende triffst und Menschen die du dein Leben lang in Erinnerung behalten wirst.

Austausch ist Reife, um zu wachsen. Es ist wie in der Lage zu sagen: „Ich bin allein, ohne meine biologische Familie und muss lernen mit meine eigenen Flügeln zu fliegen und meine Probleme zu lösen.“

Austausch ist um Austauschschüler zu treffen, diese Leute aus der ganzen Welt, die dich verstehen, die die gleichen Freuden und Sorgen haben wie du.

Diese Menschen die du nur seit 10 Minuten kennst, aber ihr sind bereits die besten Freunde der Welt. Diese sind die Freunde, die du nie vergessen wirst.

Austausch ist nicht immer einfach, Die Sprache ist eine Barriere, Von einem anderen Land zu sein, dir tausende Fragen zu stellen und warten nach Hause zu gehen.

Aber Austausch ist eins der schönsten Abenteuer. Es ist diese radikale Veränderung deines Lebens, die dich zum wachsen bringt, die dich die kleinsten neun Sache entdecken lässt und du dabei außergewöhnliche Menschen triffst.

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