Japan – 2. Bericht von Leonie

Nun bin ich schon 4 Monate in meinem Gastland Japan und habe bereits eine Menge aufregender Sachen erlebt, viele nette Leute kennen gelernt und habe auch einen ganz normalen Alltag in dieser neuen Kultur. Wobei so neu ist alles mittlerweile ja gar nicht mehr. Man gewöhnt sich tatsächlich sehr schnell ein und vieles fühlt sich nicht mehr so fremd an. Zu Beginn ist alles aufregend und neu, aber es ist auch schön ein gewohntes Umfeld und einen gewissen Alltag zu haben, denn das Leben eines Austauschschülers kann manchmal auch ziemlich stressig sein.

Gerade hier in Japan ist man gut beschäftigt! Ich habe durch meinen Schulclub 6 mal die Woche Training, was aber auch viel Spaß macht und mein Team ist auch schon meine zweite Familie geworden. Ich bin Ende September dem Kendo Club meiner Schule beigetreten und verbringe dort auch einen groß Teil meiner Freizeit. Es macht wirklich viel Spaß und ich bin sehr froh, dass ich dabei so stark unterstützt und aufgenommen werde. Mein Host Club hat sogar meine komplette Ausrüstung bezahlt und Anfang Februar mache ich dann auch meine erste Prüfung.

Anfang Dezember war in meiner Schule Testwoche, was bedeutet, dass eine Woche lang durch Examen geschrieben werden. Ich muss diese theoretisch nicht mitschreiben, habe jedoch trotzdem ein paar mitgeschrieben. Mal mehr und mal weniger erfolgreich. In meinem Distrikt gibt es jeden Monat treffen bei denen wir Reden(natürlich auf Japanisch) zu bestimmten Themen halten, manchmal gibt es auch noch andere Aktivitäten, die dann meist von den Rotex Leuten geplant werden, wie zum Beispiel ein Sportfest oder unser Stand auf dem Internationalen Festival in einer unseres Distrikts. Ich gehe auch monatlich zu einem Treffen meines Host Clubs auf dem ich auch eine kurze Rede halte oder einfach darüber rede, was ich den Monat so gemacht bzw. erlebt habe. Ich werde auch oft von meinem Counselor zu Events oder besonderen Orten mitgenommen.

Ich habe bereits einen Gastfamilienwechsel hinter mir und muss sagen, dass es am Anfang etwas hart sein kann und gerade da ist es schön Freunde, ein Team oder einfach nur den gewöhnten Schullalltag zu haben, die einem Stabilität geben. Meine Gastfamilien waren bzw. sind beide sehr nett und ich wurde immer gut aufgenommen und fühle mich sehr wohl. Ich selbst habe nicht wirklich mit Heimweh zu kämpfen, da ich viele neue Freunde gefunden habe und auch immer gut beschäftigt bin, allerdings vermisse ich unser Deutsches Weihnachten, dann doch ein bisschen. Hier in Japan ist Weihnachten eher klein und man hat ein paar Traditionen aus den USA übernommen. Oft wird Weihnachten damit verbracht Freunde zu treffen, was ich dieses Jahr auch tun werde.

Dafür ist hier O-Shogatsu, also Neujahr, viel wichtiger! Es gibt eine Menge Traditionen und Schreinbesuche, auf die ich mich schon sehr freue.

Etwas was ich wohl auch ganz wichtig finde ist das Engagement mit dem man hier vielem entgegen tritt. Du musst nicht in ein anderes Land kommen und die Sprache perfekt sprechen. Du wirst definitiv in das ein oder andere Fettnäpfchen treten und an manchen Tagen scheint auch einfach mal alles zu viel. Hier kann ich wirklich nur sagen, gebt euer Bestes! Bemüht euch die neue Sprache und Kultur besser kennen zu lernen, dazu gehört auch Dinge aus einer anderen Sicht zu sehen, die vielleicht im ersten Moment undenkbar sind aus Deutscher Sicht, aber letztlich zu dieser neuen Kultur gehören, die euch, ob ihr wollt oder nicht, auch prägen wird. In diesem Jahr macht ihr Erfahrungen, die ihr euer restliches Leben mitnehmen werdet. Seid offen, interessiert und bemüht euch die neue Sprache zu lernen und auch an neue Regeln und Familien anzupassen. Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass es sehr wertgeschätzt wird und man auch wirklich akzeptiert wird als Teil.

Und habt natürlich auch Spaß dabei!

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