Brasilien – 3. Bericht von Sören

Begonnen hat der dritte Abschnitt meines Auslandsjahres mit der 28 tägigen Reise in den Nordosten des Landes, welche zugleich einen wundervolles Erlebnis in diesem Jahr, als auch in meinem Leben darstellt. Da meine Stadt sehr klein ist, hatte ich bis vor der Reise nicht wirklich viel Kontakt mit anderen Austauschschülern, was sich mit der Reise deutlich änderte. Und ich kann nur sagen, dass ich eine Menge Freundschaften geschlossen habe und es sich lohnt, Erfahrungen und Erlebnisse auszutauschen. Kann eine solche Reise nur jedem empfehlen. Kaum wider Zuhause, ging es dann auch schon in die dritte Gastfamilie, welche sich von den vorherigen deutlich durch ihre Art unterscheidet. Ich war vor dem Wechsel in mein neues Heim recht aufgeregt, ob alles gut geht, doch stellten sich die Zweifel sehr schnell als unbegründet heraus. Habe auch noch sehr viel Kontakt zu meinen vorherigen Familien, was auch nicht zuletzt an der Größe der Stadt liegt.

Im neuen Jahr sind das die beiden bisher größten Ereignisse. Es gab natürlich noch einen Haufen an kleinen Highlights.

Meine neue Gastfamilie ist nicht nur grösser als die vorangegangenen sondern es ist auch immer etwas los Zuhause. Gefällt mir sehr gut, da es so nicht langweilig wird. Da die Stadt an Möglichkeiten für Freizeitbeschäftigungen nicht allzu viel zu bieten hat, kam das nämlich sonst ab und zu mal vor. Außerdem erweitert sich mein Freundeskreis Ständig. Freunde kommen und gehen. Hatte ich am Anfang meines Austauschjahres doch eher Kontakt zu Personen, die der englischen Sprache mächtig waren, so wandelte und vergrößerte sich dieser Freundeskreis im Laufe das Jahres. Freundschaften kamen und gingen, kommen und gehen und andere wuchsen mit der Zeit. So ging und geht es mir zumindest.

Soweit erst mal zum ersten Teil des dritten Berichts. Nun zum zweiten.

Erfahrungen gab es seit August letzten Jahre auf jeden Fall erst mal eine Menge. Bei mir reicht das von einfachen Erkenntnissen bis hin zu Fragen die ich mir vorher nie gestellt hatte oder hätte, hier aber auf einmal von Wichtigkeit zu sein schienen. Möchte aber was diesen Punkt anbelangt, dem Resümee noch nichts vorwegnehmen.

Da man in einem Fremden Land mit einer fremden Kultur sich so wie so hunderten verschiedenen Situationen stellen muss, sammelte ich automatisch, ob ich wollte oder nicht, neue Erfahrungen. So bin ich z.B. zu einem Menschen geworden, der sich jetzt gern mit vielen Freunden umgibt und auch mit Menschen die ich noch nicht so gut oder gar nicht kenne, war dies doch vorher nicht der Fall. Zum anderen bildete sich bei mir eine gewisse „Entspanntheit“ den Dingen gegenüber. Dies liegt natürlich nicht zuletzt daran, dass ich in Brasilien bin, aber es kam bei mir auch dadurch, dass ich nach einer Weile merkte, dass bei den Dingen vor denen ich mich drückte, nichts schief ging und wenn, dann war das auch nicht der Weltuntergang.

Wenn man sich eine längere Zeit in einem anderen Kulturkreis aufhält, fängt man ja auch mit der Zeit an sich an ihn anzupassen. Und ich muss dazu noch sagen, dass ich dich Mischung aus Deutschem und Brasilianer, zu der ich ja ein wenig geworden bin, sehr interessant finde. Das liegt unter anderem daran, dass nach meiner Meinung, Deutschland und Brasilien nicht nur unterschiedliche Länder sind, sondern die beiden auch als jeweiliges Gegenteil betrachtet werden könnten. Ist Deutschland in der ganzen Welt für seine Pünktlichkeit bekannt, so sagt man das den Brasilianern nicht unbedingt als besondere Stärke nach. Und so reihten sich noch viele weitere Dinge aneinander, als ich einmal darüber nachdachte.

Abschließend möchte ich noch festhalten, dass ich mich in diesem Jahr bisher(ein bisschen Zeit bleibt ja noch), aus meiner Sicht, auf jeden Fall weiterentwickelt habe und man mir Möglichkeiten und Erfahrungen gab, die ich ohne, nie gemacht oder mich getraut hätte.

Schreibe einen Kommentar